Fischlexikon: Koi: Chagoi (Cyprinus carpio (chagoi))


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Name:
Koi: Chagoi
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Farbkarpfen
Gattung:
Cyprinus
Gattung+Art:
Cyprinus carpio (chagoi)
gesamt:
2899 Fischarten

Übersicht

Koi - Chagoi

Chagoi beim Fressen

Koi sind eine Zuchtform des Karpfen (Cyprinus carpio) und aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich keine eigene Art.

Der Chagoi, ist ein Nishikigoi (錦鯉), ein Farbkarpfen oder Koi. Der Chagoi ist eine Zuchtform der Hauptgruppe "Kawarimono" (nichtmetallische Koi, die keiner anderen Zuchtform zugeordnet werden können).

Die Hauptgruppe Chagoi wird durch Neuzüchtungen ständig erweitert.

Der Chagoi besitzt eine teefarbene, gelbliche, bräunliche, orangefarbene oder rötlich-braune Körperfärbung. Seine Schuppen sind oftmals dunkel umrandet und zeigen eine netzartige Zeichnung.

Diese Varietät wurde aus der "Ogon-" Linie gezüchtet und ist eng mit dem "Karasugoi" verwandt. Der Chagoi wächst sehr schnell und ist in den meisten Fällen äußerst zutraulich.

Hauptgruppe "Kawarimono":

  • Sora Goi - Grundfärbung gräulich-blau, netzartiges Schuppenmuster
  • Ochiba-Shigure - Ochiba-Shigure bedeutet "Herbstblätter auf dem Wasser": bläulich-gräuliche Grundfärbung mit braunen Flecken
  • Shiro Muji - einfarbig weiße Färbung. Kopf weiß, gelblich, bräunlich-orange. Wwertvoll aber selten mit roter Iris
  • Akamuji - komplett leuchtend rote Färbung (Körper und Flossen). Diese Zuchtform entsteht durch Kohaku-Verpaarungen
  • Aka Hajiro - rote Grundfärbung, Flossen zum größten Teil weiß, nur Flossenansatz rot
  • Beni-Goi/Hi-Goi - rote bis dunkelrote Grundfärbung. Flossen sollten durchgängig und bis zum äußersten Flossensaum rot sein (selten). In der Regel weisen die Brust- und Schwanzflossen einen 1-2 cm breiten weißen Rand auf, auch die Rückenflosse zeigt kleine weiße Bereiche. Sind die weißen Bereiche größer, handelt es sich um einen "Aka Hajiro".
  • Hajiro - schwarze Grundfärbung, weiße Nase, weiße Flossenspitzen
  • Yotsushiro - schwarze Grundfärbung, weißer Kopf und weiße Brust-, Rücken- und Schwanzflosse
  • Asagi Sumi Nagashi (oder Suminagashi) - schwarze Grundfärbung mit weiß umrandeten Flossen (Tannenzapfen-Muster)
  • Matsukawabake - schwarz-weiße Färbung. Diese Koi wechseln mehrmals im Jahr ihre Farbe (nach Jahreszeit u. Wassertemperatur)
  • Kumonryu - schwarz-weißer, schuppenloser Koi. Beide Farben sehr kontrastreich: tiefes schwarz, sehr helles weiß. Eventuell sehr kleine Schuppen am Flossenansatz
  • Kigoi - gelbe Grundfärbung
  • Chagoi - teefarbene, bräunliche bis orange Körperfärbung (wird auf dieser Seite ausführlich beschrieben)
  • Midorigoi - leuchtend grünlich bis gelbgrünliche Grundfärbung des Körpers und der Flossen
  • Matsuba (Aka-Matsuba, Shiro-Matsuba) - rote (Aka), weiße (Shiro) oder gelbe (Ki) Grundfärbung, Schuppen mit dunklem Zentrum und farbig eingesäumt
  • Goshiki - dies ist eine Kreuzung aus dem Asagi und dem Aka-Sanshoku (Aka-Sanke): bläuliche Haut des Asagi, Flecken des Aka-Sanke. Goshiki bedeutet 5 Farben: Weiß, Rot, Schwarz, Blau, Dunkelblau
  • Sanke-Shusui - Doitsu-Beschuppung (Teilbeschuppung), weiße Grundfärbung, rote und schwarze Zeichnungen, unterlegt mit blauem Rücken
  • Showa-Shusui - Doitsu-Beschuppung (Teilbeschuppung), schwarze Grundfärbung, rote und weiße Zeichnungen, unterlegt mit blauem Rücken
  • Goshiki-Shusui - dies ist ein blauer (nicht metallisch blau) "Doitsu Goshiki"
  • Kanoko-Kohaku, Kanoko-Sanke, Kanoko-Showa - Kanoko beudeutet "Rehkitz": die weißen Bereiche dieser Zuchtformen weisen vereinzelte, rote Schuppen auf (wirkt wie eine "Tüpfelung")
  • Kage-Utsuri - Kage bedeutet "Schatten": das Zentrum der Schuppen dunkel. Beim Kiro-Kage-Utsuri befinden sich die so gezeichneten Schuppen auf den weißen Bereichen, beim Hi-Kage-Utsuri auf den roten Bereichen
  • Kage-Showa - Kage bedeutet "Schatten": das Zentrum der Schuppen dunkel (auf den roten und/oder weißen Bereichen)

weitere Kawarimono-Varianten:

  • Karasugoi - Koi mit tiefschwarzer Färbung (Züchtung aus Konjo-Asagi)
  • Hageshiro - schwarze Grundfärbung
  • Hi Utsuri - schwarze Grundfärbung, Kopf schwarz-weiß (MaulDerspitze weiß), weiße Brustflossenspitzen
  • Doitsu-Gin-Matsuba - weiße Grundfärbung, schwarze Schuppen entlang der Rücken- und Seitenlinie (wie ein Spiegelkarpfen)
  • Aka-Hajiro - komplett leuchtend rote Färbung, weiße Brustflossen mit rötlichem Brustflossenansatz
  • Karashigoi - senffarbene Färbung (wird auf dieser Seite beschrieben)
  • außerdem alle Koi, die keiner anderen Varietät zuzuordnen sind

Merkmale

Koi - Chagoi

Chagoi mit weiteren Koi

Die wichtigsten Merkmale des Chagoi:

  • der Körper des Chagoi hat die typische Karpfenform: kräftig, gestreckt, seitlich nicht abgeflacht
  • sehr starkes Wachstum, sehr zutraulicher Fisch
  • seine Grundfärbung ist teefarben, gelblich, bräunlich, orangefarben oder rötlich-braun
  • die Schuppen des Chagoi sind oftmals dunkel umrandet oder besitzen ein dunkles Zentrum. Sie zeigen oft eine netzartige Zeichnung
  • diese Varietät wurde aus der "Ogon-" Linie gezüchtet und ist eng mit dem "Karasugoi" verwandt
  • der Chagoi ist eine Zuchtform innerhalb der Hauptgruppe "Kawarimono" (nichtmetallische Koi, die keiner anderen Zuchtform zugeordnet werden können

Größe

Koi wie der Chagoi können maximal ca. 100-120 cm lang werden. Bei einer Größe von 60-80 cm werden Sie (in Teichanlagen) ca. 5-10 kg schwer. Größere und ältere Exemplare können erheblich schwerer werden.


Maximales Alter

Ein Koi wie der Chagoi kann ca. 50-60 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die genaue Herkunft der Koi konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Es wird vermutet, dass einfarbige Karpfen aus dem Iran stammen und vor etwa 2000 Jahren nach Asien gebracht wurden. In Europa wird der Koi in Teichanlagen gehalten.

Der größte Teil der Koi, die vom Fachhandel angeboten werden, kommt aus Japan. Grund hierfür ist das günstige Klima in Japan. Außerdem sind die Japaner im Besitz der entsprechenden "Blutlinien", die für eine erfolgreiche Zucht notwendig sind.


Aquaristik-Info (Gartenteich)

Temperatur
Sommer: 20° C - 26° C
Winter: mindestens 5° C - 8° C

pH-Wert: 6,5-8,0 (optimal = 7,0 - 7,5)
dGH: < 15°
Sauerstoffgehalt: über 6 mg/l
Ammonium/Ammoniak: unter 0,06 mg/l
Nitrit: max. 0,3 mg/l
Nitrat: unter 100 mg/l
Phosphat: max. 3 mg/l
Teichgröße: mind. 10.000 l (bei unbeheizten Teichen)

Fütterung:
Koi sind verfressen. Koi, wie auch die Karpfen, besitzen keinen Magen und bekommen dadurch kein Sättigungsgefühl.

Daher sollten diese Fische mehrmals täglich knapp bemessene Futtergaben erhalten. Bei warmem Wetter sollte mehrmals täglich (möglichst 2-3 x, abhängig von dem Nährstoffgehalt des Futters) und in kleinen Portionen gefüttert werden. In den Wintermonaten bei kaltem Wasser sollte weniger gefüttert werden. Außerdem sollte das Futter in dieser Zeit einen geringeren Nährstoffgehalt besitzen und eine kleinere Körnung aufweisen.

Hinweise:
Das optimale Teichwasser sollte klar sein, einen seidenen Oberflächenglanz aufweisen und zu leichter Schaumbildung neigen. Um eine Wasserqualität zu erreichen, in der sich die Koi wohlfühlen, ist eine ständige Reinigung der Filteranlagen und ein Teilwasserwechsel von ca. 20% pro Woche notwendig.

Unbeheizte Teiche sollten ein Fassungsvermögen von mindestens 10.000 l haben, um extreme, witterungsbedingte Temperaturschwankungen zu vermeiden. Der Teich sollte zur Überwinterung der Koi Bereiche mit einer Tiefe von 1,8 - 2,0 m, jedoch auch flachere Bereiche von 0,50 - 0,80 m aufweisen.

Um die Koi während der Mittagsstunden nicht dem grellen Sonnenlicht auszusetzen, sollte der Teich mit Büschen, Schilf oder Bäumen beschattet werden.

Da Koi recht gefräßig sind, muss die Teichanlage ausreichend gefiltert werden: Bodenabläufe für sinkende Verunreinigungen, Oberflächenabsauger, mechanische Filter (Trommel-, Papier-, Spaltfilter, Bürstenkammer), biologische Filter. Zu hohe Ammonium/Ammoniak oder Nitrit-Werte zeigen an, dass das Wasser nicht ausreichend gefiltert wird.

Der Teich sollte außerdem mittels UVC-Lampen desinfiziert bzw. entkeimt werden. Diese Lampen töten außerdem auch die Algen ab.

Da Koi eine im Wasser gelöste Sauerstoffkonzentration von mehr als 6 mg/l zum Überleben benötigen, muss der Teich belüftet werden: hierfür bietet der Handel Membranpumpen, Sauerstoffkonzentratoren, Rieselfilter usw. an.


Fortpflanzung

Die Fortpflanzungsbiologie des Chagoi ist identisch mit der des Karpfen (Cyprinus carpio). Er erreicht seine Geschlechtsreife mit 3 bis 5 Jahren. Die Laichzeit des Chagoi erfolgt in der Zeit von Mai - Juli bei Wassertemperaturen von 15 - 20 ° C.

Wichtig für die Fortpflanzung ist auch eine gute Wasserqualität. Die ca. 1 bis 1,5 mm großen Eier (100.000 - 250.000/kg Körpergewicht) werden unter heftigen Laichspielen an Wasserpflanzen angeklebt. Bei 15 °C entwickelt sich der Laich etwa in 5 Tagen, bei 20 °C in nur 3 Tagen. Die Fischlarven sind ca. 5 mm lang.


Nahrung

In freier Natur ernähren sich Karpfen wie der Chagoi von Pflanzen, Insekten und Würmern, Muscheln und Krebstieren. Sinkt die Wassertemperatur auf unter 10 °C, reduzieren die Koi ihren Stoffwechsel und halten am Boden ihres Gewässers Winterruhe.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Karpfenfischen (Cyprinidae):

  • Koi-Herpesvirusinfektion
    Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Cyprinidenkrankheiten durch Flagellaten
    Erkrankungen durch Trypanosomen verlaufen in den meisten Fällen symptomfrei, lediglich bei stärkerem Befall kann es zu Nierenschäden, Bauchwassersucht und Glotzaugen kommen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Frühlingsvirämie der Karpfen (SVC)
    Insbesondere der aufgetriebene Bauch ermöglicht eine klinische Verdachtsdiagnose. Bei der pathologischen Untersuchung stellen sich ein blutig-seröses Exsudat in der Leibeshöhle, Ödeme und punktförmige Blutungen der inneren Organe dar [weiterlesen...]
  • Ichthyobodo necator (Costia necatrix)
    Erste Anzeichen für einen Befall mit diesem Parasiten ist ein schmieriger, grauer Belag auf der Hautoberfläche des Fisches bis hin zur Hauttrübung [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Karpfenlaus (Argulus foliacaeus)
    Die Karpfenlaus ist nur wenig wirtsspezifisch und bei einer Vielzahl von Fischen aus zahlreichen Fischfamilien nachgewiesen [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer
    Die Symptome durch den Kratzwurmbefall sind sehr unterschiedlich und hängen von den infizierten Arten, deren Alter und Konstitution sowie von der Anzahl und der Art der Parasiten ab [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Nierensphaerosporose
    Die Nierensphaerosporose wird bei adulten (erwachsenen) Cypriniden ab dem 2. oder 3. Lebensjahr durch den Parasiten Sphaerospora renicola verursacht [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

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