Fischkrankheiten: Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)


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Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi)

Kiemenkrebs Ergasilus sp.

Weibliche Kiemenkrebse mit je 1 Paar Eiern

Der Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi) ist ein Parasit (Ruderfußkrebs), der sich in den Kiemen von Fischen einnistet.

Der Vorderteil dieses Kiemenkrebses weist deutliche blaue Flecken auf. Die Weibchen der Gattung sind rund zwei mm lang und befallen das Kiemengewebe von Süßwasserfischen wie Schleien (bevorzugt), Hechte, Flussbarsche, Forellen und Karpfen, wobei der Befall der letzten beiden Arten seltener ist.

Nach Abheben der Kiemendeckel sind die Parasiten mit bloßem Auge zu erkennen.

Ergasilus sieboldi gilt als der Überträger des heteroxenen Virus der Knötchenkrankheit (Lymphocystis) welche zu hohen Sterblichkeitsraten führt.

Interessant ist, dass in Studien zum Lymphozystisvirus ein unmittelbarer Zusammenhang zur saisonalen Dynamik der Ergasilus sieboldi beobachtet werden konnte. Dies gibt Grund zu der Annahme, dass dieser Ruderfußkrebs als Wirt für das Virus dient und die Verbreitung innerhalb einer Population fördert.


Lebensweise, Lebenszyklus, Befall

Die Weibchen des Kiemenkrebses (Ergasilus sieboldi) verankern sich mit ihrem zweiten Antennenpaar fest in dem Kiemengewebe ihrer Wirte und ernähren sich so von deren Blut und dem Kiemengewebe.

Die Männchen sterben kurz nach der Begattung ab. Aus den Eiern der befruchteten Weibchen entwickelt sich dann im laufenden Sommer die zweite Generation von Parasiten auf den befallenen Fischen, wobei die zweite Generation stets zahlreicher als die erste ist.

Ergasilus sieboldi wandert auf den Kiemen des Wirtsfisches umher, nachdem er das Kiemengewebe zerstört hat, auf der Suche nach einer neuen Stelle zum Anheften und durchläuft in seinem Leben ähnlich wie bei den Karpfenläusen (Argulus foliacaeus) zahlreiche Entwicklungsstadien, von denen lediglich das letzte Stadium der weiblichen Kiemenkrebse parasitär auf den Kiemen der Fische lebt.


Symptome

Meist verläuft der Parasitenbefall eher unauffällig für die Fische. Nur sehr stark befallene Tiere magern erheblich ab, was auch Messerrücken genannt wird. Beim Anheben der Kiemendeckel sind die (oval geformten) Parasiten gut zu erkennen.

Je nach Stärke des Befalls können bis zu 14.000 Kiemenkrebse in einem Fisch von jeweils 2 Generationen gezählt werden. Der Kiemenkrebs (Ergasilus sieboldi) ist ein ernstzunehmender Parasit, da er durch seine schmarotzende Lebensweise für Sekundärinfektionen, z. B. Schimmelpilzen wie Ichthyosporidium hoferi, Saprolegnia oder auch bakterielle Infektionen durch Aeromonas hydrophila, an seinem Wirt verantwortlich ist.


Bekämpfung

Eine wirksame Behandlung des Kiemenkrebses (Ergasilus sieboldi) in großflächigen Gewässern (Seen) ist nicht möglich. In der Fischzucht bzw. Aquakultur können infizierte Fische wie z.B. Schleien oder Hechte beim Abfischen in einem Tauchbad behandelt werden.

Zunächst sollte man es mit einer 1%igen Kochsalzlösung (ca. 15 Minuten) versuchen. Sollte dies nicht helfen, muss der Rat eines fachkundigen Tierarztes hinzugezogen werden.


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