Fischlexikon der Salzwasserfische: Seehase

Info

Seehase (Ophiodon elongatus)

Der Seehase (Cyclopterus lumpus) ist ein plumper, gedrungener Meeresfisch aus der gleichnamigen Familie der Seehasen (Cyclopteridae).

Er kann etwa 60 cm lang und knapp 10 kg schwer werden.

Der Seehase ist im West- und Ostatlantik verbreitet, wo er in Küstennähe über steinigem Meeresboden lebt. Er ist ein schlechter Schwimmer und daher eine bevorzugte Nahrungsquelle für Robben.

Der Rogen des Seehasen wird, schwarz eingefärbt und mit Salzlake behandelt, als „Deutscher Kaviar“ vermarktet.

Iin Island wird er unter dem Namen „Perles du Nord“ angeboten und gilt als Kaviarersatz für den Störrogen. Jedes Wibchen kann bis zu 700 g Rogen produzieren. Der Seehase wird auch Lump, Lumpfisch oder Lump-Fisch genannt. Sein englischer Name ist "Lumpfish".

Maximales Alter

Der Seehase (Cyclopterus lumpus) kann etwa 13 Jahre alt werden.

Merkmale

Seehase (Ophiodon elongatus)

wichtige Merkmale des Seehasen:

• der Körperbau des Seehasen ist plump, gedrungen und rundlich
• einschließlich des Schwanzes ist er doppelt so lang wie hoch
• die Maulöffnung des Seehasen befindet sich direkt an der Kopfspitze, das Maul ist mit verhältnismäßig kleinen Zähnen besetzt
• die stark hervortretenden Augen und die Kiemendeckel sind mittelgroß
• die Färbung ist dunkelgrau-bläulich bis schwarz
• Weibchen können einen grünlichen Schimmer aufweisen
• Auf dem Rücken und an den Flanken sind bei einigen Seehasen dunkle Flecken oder schwarze Punkte zu sehen
• Jungtiere sind matt olivgrün bis ockergelb mit silbernen Streifen und Punkten
• der Körper des Seehasen ist mit Knochenzähnen besetzt, entlang der Körperflanken und des Schwanzes verlaufen vier Stachelreihen und drei Knochenreihen
• der Körper des Seehasen ist nackt (schuppenlos)
• der kurze, oben konkave und unten konvexe Kopf der Männchen ist etwas größer als der der Weibchen
• die Rückenflossen sind mit einer dicken Hautschicht bedeckt. Sie bilden den so genannten Kamm
• die vordere Rückenflosse hat 6 bis 8 Flossenstrahlen, die hintere und die Afterflosse jeweils 9 bis 11 Flossenstrahlen
• die Schwanzflosse des Seehasen hat eine breite Basis, die Spitze ist rechteckig bis leicht konvex
• die großen, abgerundeten Brustflossen sind am Ansatz so breit, dass sie fast bis zur Kehle reichen, beim Männchen sind sie größer als beim Weibchen
• anstelle von Bauchflossen besitzt der Seehase 6 Paar fleischige Höcker, die von einer fast runden Hautfalte umgeben sind. Diese dienen als Saugscheiben, mit denen sie sich am Meeresboden festsaugen
• der Seehase besitzen keine Schwimmblase

Größe

Der Seehase wird max. ca. 70 cm lang und erreicht ein max. Gewicht von über 7 kg. Die Rogner werden größer als
die Milchner.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Seehase (Cyclopterus lumpus) kommt im Nordatlantik küstennah auf steinigen Meeresböden in kälteren Gewässern bis in Tiefen von 850 Metern vor. Im Ostatlantik reicht sein Verbreitungsgebiet von der Barentssee über die Küsten Islands und Grönlands bis nach Spanien und umfasst auch die Nordsee und die westliche Ostsee.

Im Westatlantik leben diese Fische von der Küste Nunavuts über die Hudson- und James-Bucht, Labrador in Kanada bis nach New Jersey, selten südwärts bis zur Chesapeake-Bucht an der Atlantikküste der USA und bei den Bermudas.

Fortpflanzung

Während der Laichzeit färbt sich der Bauch des männlichen Seehasen orangerot. Zum Laichen zieht der Seehase in algenreiche Küstengewässer. Die Weibchen legen etwa 140.000 Eier mit einem Durchmesser von 2,2 bis 2,6 mm ab, die in schwammartigen Gebilden auf dem steinigen Grund von der Strömung ständig hin und her gewirbelt werden.

Während die Weibchen nach dem Ablaichen wieder in tiefere Gewässer ziehen, bewachen die Männchen den anfangs rosafarbenen, später mattgrünen oder gelben Laich, bis die 4 bis 7,5 mm langen Fischlarven schlüpfen.

Während dieser Zeit nehmen die Männchen keine Nahrung auf, so dass sie am Ende der Bewachungszeit abgemagert und entkräftet in tiefere Gewässer zurückkehren.

Nahrung

Der Seehase (Cyclopterus lumpus) ernährt sich von kleinen Fischen, Krustentieren, Weichtieren und Rippenquallen.