Fischlexikon der Salzwasserfische: Seestichling


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deut. Name:
Seestichling
sonst. Name:
Fünfzehnstachliger Stichling
engl. Name:
Sea stickleback
Ordnung:
 
(Barschartige)
Familie:
 
(Stichlinge)
Gattung+Art:
Spinachia spinachia

Einträge:
1171

Info

Der Seestichling (Spinachia spinachia) ist ein ausschließlich im Salzwasser vorkommender Vertreter der Familie Stichlinge (Gasterosteidae). Die Gattung Spinachia ist monotypisch, das heißt der Seestichling ist die einzig vertretene Art dieser Gattung.

Ursprünglich noch von Linnaeus der Gattung Gasterosteus zugeordnet, wurde der Seestichling später von Cuvier in den Rang einer eigenen Gattung erhoben.


Maximales Alter

Der Seestichling (Spinachia spinachia) wird max. 1-2 Jahre alt.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Seestichlings:

  • Rogner sind in der Regel größer als Milchner
  • der Körper des Seestichlings ist auffallend dünn und langgestreckt
  • 5 Kanten verlaufen über der Rückenmitte, den Seiten und seitlich am Bauch und sorgen für einen fünfeckigen Querschnitt
  • seine gestreckte Gestalt wird durch einen langen Schwanzstiel und einen gleichfalls langen Kopf mit einer nahezu röhrenförmigen Schnauze betont
  • seine Schnauzenlänge ist fast 2,5 mal so lang wie sein Augendurchmesser
  • das Maul des Seestichlings ist sehr klein und leicht oberständig
  • seine Körperseiten sind mit jeweils einer Reihe von etwa 40 bis 42 sehr kleinen Knochenschilden bedeckt
  • sein Schwanzstiel ist vollständig gepanzert und daher verhältnismäßig steif
  • vor seiner weichstrahligen Rückenflosse trägt der Seestichling 14 bis 17 (meist 15) kleine, einklappbare Stacheln. Oft sind die aufeinanderfolgenden Stacheln alternierend nach rechts und links angeordnet
  • die Bauchstacheln des Seestichlings sind ebenfalls sehr kurz. Die Rücken- und die Afterflosse sind annähernd dreieckig geformt
  • Familientypisch ist seine Färbung recht variabel, sie wird außerdem durch das bewohnte Habitat beeinflusst. In vegetationsreicher Umgebung herrscht eine olive bis bräunliche Grundfärbung vor, mit dunklerem Rücken und hellerem, gelegentlich fast silbernem Bauch. In pflanzenarmen Bereichen ist eine gelbräunliche Grundfärbung vorherrschend
  • seine Körperflanken tragen entlang der Seitenlinie ein breites bräunliches Band. Dieses beginnt an seiner Schnauze, durchzieht waagerecht das Auge und reicht bis zur Basis der Schwanzflosse. Die etwas erhabenen Mittelpartien der Seitenbeschilderung des Seestichlings heben sich davor als heller Streifen ab
  • Adulte Milchner wirken durch helle Flecken in der Längsbinde etwas heller als die Rogner, sie tragen aber im Gegensatz zum Dreistachligem Stichling (Gasterosteus aculetus) und dem Neunstachligem Stichling (Pungitius pungitius) keine ausgeprägte Hochzeitstracht
  • Flossenformel: D1 XV (XIII-XVII)/0, D2 0/6-7, A I/6-7, C 0/13, P 0/10, V I/1-2

Größe

Der Seestichling (Spinachia spinachia) wird maximal ca. 22 cm lang.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Seestichling (Spinachia spinachia) bewohnt die europäischen Küstengebiete vom Nordkap bis zum Golf von Biskaya.

In der Ostsee östlich von Bornholm und im Wattenmeer der Nordsee tritt er nur vereinzelt auf. Bevorzugter Lebensraum sind Tang- und Seegrasregionen bis in etwa 10 m Tiefe.


Fortpflanzung

Sein kugelförmiges Nest aus Pflanzenteilen mit einem Durchmesser von ca. 5 bis 8 befestigt er, während der von Mai bis Juni dauernden Laichzeit, zwischen Algen in einer Tiefe von 50 cm bis maximal 1 m unter der Wasser-
oberfläche. Obwohl Brutgebiete bevorzugt werden, die auch während der Ebbe über einen hinreichenden Wasserstand verfügen, überstehen die Gelege auch ein zeitweiliges Trockenfallen. Die Vatertiere kehren bei steigendem Wasser wieder zu ihren Nestern zurück.

Der Nachwuchs ist sehr schnellwüchsig und bereits im folgenden Frühjahr fortpflanzungsfähig. Der Fortpflanzungs-
verhalten des Seestichlings ist archaischer als das seiner Verwandten aus den Gattungen Gasterosteus und Pungitius.

Das Nest ist von einfacherer Struktur und erfährt während der Brut keine weiteren Umbauten, wie es bei anderen Stichlingsarten beobachtbar ist.

Auch die Balz ist weniger komplex und wird anscheinend noch durch das beiden Geschlechtern fehlende Brautkleid erschwert, da potentielle Paarungspartner schwieriger zu erkennen sind.

Ihr Brutrevier bewachende Männchen attackieren zunächst alle sich nähernden Artgenossen, laichwillige Weibchen verharren daraufhin aber passiv und werden wahrscheinlich so als potentielle Partnerin erkannt.

Die Annäherung an das Nest erfolgt zügig und ohne aufwendige Rituale. Dort angekommen deutet das männliche Tier mit seiner Schnauze auf den Zugang. Befindet sich das Weibchen dann im Nest, löst das Männchen durch Bisse in den herausragenden Schwanzstiel die Eiablage aus. Diese Bisse sind bei den anderen Stichlingsarten deutlich reduziert und werden nur noch als harmlose Stubser ausgeführt.

Im Vergleich zu anderen Stichlingsarten ist der Seestichling weniger gut erforscht unter anderem, weil er im Aquarium deutlich schwieriger zu vermehren ist.


Nahrung

Der adult meist einzeln lebende Seestichling (Spinachia spinachia) ernährt sich von benthischen Kleinkrebsen und anderen Wirbellosen. Zooplankton spielt nur in der Ernährung juveniler Jungfische eine Rolle, da adulte Tiere das Freiwasser in der Regel meiden.


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