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Pazifischer Rotfeuerfisch (Pterois volitans)
Der Pazifische Rotfeuerfisch (Pterois volitans), auch nur „Rotfeuerfisch” genannt, ist ein Salzwasserfisch.
Er ist im Indopazifik, einschließlich des westlichen und zentralen Pazifiks, heimisch.
Der Pazifische Rotfeuerfisch wurde in den Westatlantik eingeschleppt.
Dort sowie im nördlichen Golf von Mexiko und in der Karibik entwickelte er sich zu einer invasiven Art.
Er kann eine Länge von maximal 47 cm und ein Gewicht von etwas mehr als 1,1 kg erreichen.
Der Pazifische Rotfeuerfisch gehört zur Familie der Drachenköpfe (Scorpaenidae) und der Unterfamilie der Feuerfische (Pteroinae). Sein englischer Name lautet „Red lionfish”.
Giftigkeit
Symptome
Der Pazifische Rotfeuerfisch ist sehr giftig! Für Menschen ist sein Stich jedoch normalerweise nicht tödlich. Das Gift kann jedoch heftigste Schmerzen und örtliche Gewebszerstörungen hervorrufen.
Mögliche Symptome sind Taubheitsgefühle, Schwellungen, Rötungen, lang anhaltende Ödeme oder Blasenbildung an den betroffenen Stellen. Verbleiben Stacheln in der Wunde, können diese Infektionen fördern und die Wundheilung behindern. In Einzelfällen wird über Übelkeit und Erbrechen berichtet.
Der Pazifische Rotfeuerfisch gehört zu den giftigtsten Fischen. Hier findet ihr weitere Informationen über die giftigsten Fische der Welt.
Giftapparat
Das Gift befindet sich in den 13 Hartstrahlen der ersten Rückenflosse, in den drei Hartstrahlen der Afterflosse sowie in den beiden Hartstrahlen der Bauchflossen.
An jedem Hartstrahl befinden sich zwei Längsfurchen, die in den oberen zwei Dritteln mit giftproduzierendem Drüsengewebe ausgestattet sind. Furchen und Drüsengewebe sind von einer dünnen Haut überzogen. Ein Giftkanal existiert nicht. Beim Einstich reißt die Haut und das Gift wird aus den Drüsen herausgedrückt. Es enthält Acetylcholin, das Muskelzuckungen auslöst, sowie ein bisher unbekanntes Toxin.
Das Toxin
Neben Wasser besteht das Toxin aus Acetylcholin (einem Nervengift) sowie Proteinen und Salzen, die Schwellungen und extreme Schmerzen verursachen. Seine genaue Zusammensetzung ist nicht bekannt.
Erste Hilfe
Zunächst sollten die Wunden von Stacheln oder Geweberesten befreit und desinfiziert werden. Wenn keine sofortige ärztliche Hilfe verfügbar ist, sollten die betroffenen Extremitäten für mindestens 30 Minuten in maximal 45 °C heißes Wasser eingetaucht werden. Weitere Therapien wie Schmerzbekämpfung, Blaseneröffnung und Tetanusprophylaxe müssen durch einen qualifizierten Arzt durchgeführt werden.
Giftinformationszentren (GIZ)
Eine Übersicht über Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz findet ihr auf dieser Seite.
Invasive Art
Zwei Arten der Gattung Pterois – der Pazifische Rotfeuerfisch (Pterois volitans) und Indische Rotfeuerfisch (Pterois miles) – haben sich vor der Ostküste der Vereinigten Staaten und in der Karibik als bedeutende invasive Arten etabliert.
Mittlerweile machen Rote Feuerfische etwa 93 % der invasiven Feuerfischpopulation aus. Der Rote Feuerfisch wurde vermutlich Anfang bis Mitte der 1980er Jahre vor der Küste Floridas eingeführt, höchstwahrscheinlich aus dem Aquarienhandel.
Ausgewachsene Exemplare des Roten Feuerfisches findet man heute entlang der Ostküste von Cape Hatteras in North Carolina bis Florida, außerdem auf den Bermudas, den Bahamas und in der gesamten Karibik einschließlich der Turks- und Caicosinseln, Haiti, Kuba, der Dominikanischen Republik, Guadeloupe, Puerto Rico, St. Croix, Belize, Honduras, Aruba, den Kaimaninseln, Kolumbien, St. Lucia, St. Martin und Mexiko. Auch in Brasilien bei Fernando de Noronha wurden Populationen gesichtet.