Fischlexikon der Salzwasserfische: Anableps anableps


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deut. Name:
Anableps anableps
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Largescale four-eyes
 
(Zahnkärpflinge)
Familie:
 
(Anablepidae)
Gattung+Art:
Anableps anableps

Einträge:
1275

Info

Anableps anableps ist ein Süß- und Brackwasserfisch aus der Gattung Anableps und der Familie Anablepidae. Anableps anableps wird maximal etwa 30 cm lang. Dieser Fisch ist im nördlichen Südamerika und in Trinidad verbreitet. Seine englische Bezeichnung lautet "Largescale four-eyes".


Maximales Alter

Das maximale Alter von Anableps anableps ist uns zurzeit nicht bekannt.


Merkmale

Anableps anableps

Anableps anableps

wichtige Merkmale von Anableps anableps:

  • die Körperform von Anableps anableps ist langgestreckt und dorsal abgeflacht
  • die Augen dieser Fische sind durch eine quer liegende Scheidewand in 2 Hälften mit je einer Pupille geteilt. Damit können diese Fische gleichzeitig über und unter Wasser sehen
  • hierbei ist die obere Hälfte der Linse schwach, die untere stark gekrümmt. Damit wird für die richtige Brechung des Lichts zu gesorgt
  • damit diese Fische sowohl über als auch unter dem Wasser sehen zu können, gibt es in der Netzhaut (Retina) über zehn Opsin-Arten (der Mensch besitzt lediglich 4 Opsin-Arten)
  • das Maul ist oberständig, der Unterkiefer ragt über den Oberkiefer hinaus, die Lippen sind verdickt. Damit sind sie in der Lage, leichter Beute von der Oberfläche des Wassers (z.B. Anflugnahrung) aufzunehmen
  • die Grundfärbung von Anableps anableps variiert von gräulich über bräunlich-grün bis bräunlich
  • die Bauchflossen beginnen weit hinter dem Ende der Brustflossen. Auch die Rückenflosse sitzt weit hinten und beginnt erst nach dem Ende der Afterflosse
  • Anableps anableps ist vivipar (lebendgebärend)
  • das Geschlechtsorgan (Gonopodium) der Männchen zur inneren Befruchtung wird primär von den Flossenstrahlen drei bis sechs der Afterflosse gebildet
  • Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen
  • Schuppenformel: 50-96 mLR
  • Wirbelzahl: 45-54

Größe

Anableps anableps erreicht eine maximale Länge von etwa 30 cm (Weibchen) bzw. 20 cm (Männchen).


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Anableps anableps kommt im tropischen Westatlantik und in der südlichen Karibik vor. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Trinidad und Venezuela bis zum Delta des Amazonas in Brasilien. Das Habitat dieser Fische sind Mangrovenwälder (Rhizophora), wo sie in der Gezeitenzone im Brackwasser leben.

Dieser ständig schwankende Lebensraum ist mindestens einer, normalerweise zwei täglichen Gezeitenbewegungen ausgesetzt. Diese Fische haben sich so entwickelt, dass sie sich mit dem Wasser bewegen: bei Ebbe bewohnen sie die flachen Ränder permanenter Wasserkanäle, bei Flut bewegen sie sich in überschwemmte Zonen, um nach Futter zu suchen. Die besten Bedingungen für die Nahrungssuche sind bei Springflut während der Tagesstunden, wenn der Wasserstand am höchsten ist und die Fische das Auge über dem Wasser voll ausnutzen können.


Aquaristik-Info

Temperatur: 24-29 °C
pH-Wert: ca. 7,5-8,5
Gesamthärte: 10-30 °dH
Dichte: zwischen 1,005 und 1,015 (bei 25 °C)
Wasserregion: oben
Aquarium: ab ca. 200 cm Kantenlänge (bei etwa 6 Tieren). Wichtig: niedriger Wasserstand!
Schwierigkeit: nicht für Anfänger geeignet

Hinweis:
Diese Fische sind eigentlich nicht für Heimaquarien geeignet. In Freiheit bewegen sie sich oft in Gruppen von mehreren hundert Exemplaren und sind daher eher für große Schauaquarien geeignet.

Fütterung:
Insekten (z.B. Fruchtfliegen), Krebstiere, Spirulina, Artemia, gehackte Regenwürmer (täglich 2 x füttern)

Haltung:
Diese Fische werden in einem Brackwasser-Aquarium gepflegt. Der Wasserstand sollte niedrig sein und es muss genügend Raum zwischen der Wasseroberfläche und der Beckenabdeckung vorhanden sein. Diese Fische springen aus dem Wasser. Es sollte eine Mangrovenlandschaft nachgebildet werden (sandige Bereiche, Treibhölzer, Wurzeln). Es wird außerdem eine Ruhezone (sehr flache Bereiche, die teilweise auch aus dem Wasser ragen sollten) benötigt, die besonders von Jungfischen aber auch von adulten Exemplaren genutzt wird.

Es wird eine leistungsstarke Filteranlage benötigt, da diese Fische beträchtliche Mengen an Abfall produziert. Das Becken muss, da diese Fische hoch aus dem Wasser springen, gut abgedichtet werden.

Zucht:
weitere Infos unter "Fortpflanzung"


Fortpflanzung

Anableps anableps ist vivipar (lebendgebärend). Während der Tragezeit von etwa 12 Wochen nimmt der Appetit des Weibchens deutlich zu. Kurz vor der Geburt wird es anderen Mitbewohnern gegenüber feindselig und versucht, ein ruhiges Plätzchen zu finden, um die Jungfische zu gebären. Diese sind bereits vollständig ausgebildet, etwa 40-50 mm lang und können sofort größere Futterpartikel aufnehmen.

Viele Züchter haben Probleme mit vorzeitig geborenen Jungfischen, bei denen Teile des Darms durch eine Öffnung im Bauch herausragen. Dies macht sie anfällig für Infektionen. Manchmal können sie jedoch gerettet werden, indem sie in ein separates Becken mit sterilem Wasser umgesetzt werden.

Es ist nicht bekannt, ob solche Probleme mit der Wasserqualität, der Ernährung, Geschlechtsreife oder mit Stress zusammenhängen. Unsere Empfehlung ist, trächtige Exemplare zu isolieren und ihnen eine abwechslungsreiche Ernährung anzubieten, die sowohl proteinreiche Produkte als auch Algen enthält.

Weitere Informationen zur Fortpflanzung dieser Fische findet ihr in der Familienbeschreibung "Anablepidae".


Nahrung

Anableps anableps hat in freier Natur eine vielfältige, aber hochgradig angepasste Ernährungsstrategie, die von den Umweltbedingungen abhängt (Fischkadaver, Schlamm, Insekten o.Ä.). Diese Fische ernähren sich hauptsächlich von Anflugnahrung, Flohkrebsen, Schnecken, Muscheln, Würmern, kleinen Fischen, Quadratkrabben (Grapsidae) und Algen.

Sie filtern den Schlick nach Kieselalgen und fressen auch rote Makroalgen (Catanella und Bostrychia spp.) von den Stelzenwurzeln der Mangroven.


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