Fischlexikon der Salzwasserfische: Takifugu niphobles


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deut. Name:
Takifugu niphobles
sonst. Name:
Kusa-fugu
engl. Name:
Grass puffer
 
(Kugelfischartige)
Familie:
 
(Kugelfische)
Gattung+Art:
Takifugu niphobles

Einträge:
1284

Info

Takifugu niphobles

Takifugu niphobles

Takifugu niphobles ist ein im Nordwestpazifik von Japan und Südkorea bis Vietnam verbreiteter Kugelfisch. Er ist eine der häufigsten Arten der Kugelfische.

Takifugu niphobles wird maximal etwa 16–20 cm lang. Er gehört zur Familie der Kugelfische (Tetraodontidae) und zur Gattung Takifugu. Seine japanische Bezeichnung lautet „Kusa-fugu”, seine englische „Grass puffer”.

Er kommt vor allem in Küstengewässern bis zu einer Tiefe von 20 Metern vor. Er wird auch oft im Brackwasser gesichtet, selten auch kurzzeitig im Süßwasser.

Wenn Gefahr droht, kann sich Takifugu niphobles, wie alle Kugelfische, seinen Körper aufblähen, indem er ruckartig Wasser aus der Mundhöhle in eine sackartige Erweiterung des Magens auf der Bauchseite presst.

Zubereiteter Kugelfisch gilt in Japan, Korea und China trotz seiner Giftigkeit als Delikatesse (Fugu). Aufgrund seines hohen Giftgehalts darf er nur von speziell lizenzierten Köchen zubereitet werden. Die Arten der Gattung Takifugu werden häufig als Fugu verzehrt.

Giftigkeit

Viele Arten der Kugelfische sind giftig. Der in ihnen enthaltene Giftstoff Tetrodotoxin reichert sich im Laufe ihres Lebens in verschiedenen Körperteilen in unterschiedlicher Intensität an, da er teilweise mit der Nahrung aufgenommen wird.

Bei weiblichen Tieren konnte – insbesondere in den Fortpflanzungsorganen – eine deutlich höhere Konzentration des Toxins nachgewiesen werden.

Dieses Gift wird jedoch nicht von den Kugelfischen selbst, sondern von symbiotischen Bakterien in ihrem Gewebe produziert.

Die eigentliche Quelle sind Bakterien der Gattungen Pseudomonas und Vibrio, die in den Fischen leben. Tetrodotoxin ist eines der stärksten bekannten nicht proteinartigen Gifte: Die tödlich (letale) Dosis beträgt nur etwa 10 µg/kg Körpergewicht. Hier findet ihr weitere Informationen über die giftigsten Fische der Welt.

Was ist giftig

Der Kugelfisch Takifugu niphobles ist eine der giftigsten Arten der Gattung Takifugu. Er enthält in seiner Haut eine hohe Konzentration des Giftes Tetrodotoxin. Die Hoden und das Muskelfleisch sind hingegen nur schwach giftig. Die Leber, die Eierstöcke und die Gedärme sind dagegen sehr giftig bis tödlich.

Symptome

Zwischen etwa fünfzehn Minuten und wenigen Stunden nach dem Verzehr des Fisches beginnen die Zunge und die Lippen an zu brennen bzw. zu prickeln. Diese Symptome können sich sich auf die Extremitäten bis in die Finger und Zehen fortsetzen und in Gefühllosigkeit enden. Letztendlich kann es zu Schwäche und Lähmung der Extremitäten- und der Atemmuskulatur bei vollem Bewusstsein kommen.

Behandlung, Erste Hilfe

Bei ersten Vergiftungssymptomen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Bei fortgeschrittener Symptomatik sollte kein Erbrechen ausgelöst werden. Bei aussetzender Atmung ist eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchzuführen, bis der Arzt eintrifft.

Giftinformationszentren (GIZ)

Eine Übersicht über Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz findet ihr auf dieser Seite.


Maximales Alter

Das Höchstalter von Takifugu niphobles liegt bei etwa zehn Jahren.


Merkmale

Takifugu niphobles

Takifugu niphobles

wichtige Merkmale von Takifugu niphobles:

  • Takifugu niphobles hat einen länglichen, kräftigen Körper, der sich zum Schwanzstiel hin verjüngt
  • das kleine Maul ist endständig, die Lippen sind etwas verdickt
  • das schnabelartige Maul besteht aus Zähnen, die zu Zahnleisten verwachsen sind. Oben und unten befinden sich jeweils zwei Zahnleisten
  • die nackte Haut von Takifugu niphobles ist lederartig, die Schuppen sind zu kurzen Stacheln reduziert
  • die Kiemenöffnungen befinden sich im Bereich unmittelbar vor den Brustflossenbasen
  • die Grundfärbung von Takifugu niphobles ist beige bis cremefarben
  • die Oberseite des Kopfes und die obere Körperhälfte sind hell- oder dunkelbraun gefärbt und mit zahlreichen weißen oder schwarzen Punkten bzw. Flecken bedeckt
  • die untere Hälfte der Körperseiten und die gesamte Bauchseite von Takifugu niphobles sind weißlich gefärbt
  • auf den Körperseiten von Takifugu niphobles sitzt hinter den Brustflossen auf Höhe der Körpermitte ein großer schwarzer Fleck. Dieser kann sich bei manchen Exemplaren bis über den Rücken ziehen
  • ein weiterer schwarzer Fleck befindet sich unterhalb der Rückenflosse
  • bei Gefahr kann er seinen Körper aufblähen, indem er ruckartig Wasser aus der Mundhöhle in eine bauchseitige, sackartige Erweiterung des Magens presst
  • der Vortrieb von Takifugu niphobles erfolgt hauptsächlich durch die Brustflossen, Rücken- und Afterflosse werden nur unterstützend eingesetzt

Größe

Takifugu niphobles wird maximal etwa 16 bis 20 Zentimeter lang.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Takifugu niphobles ist im Nordwestpazifik von Japan und Südkorea bis Vietnam verbreitet. Er lebt vorwiegend in Küstengewässern bis zu einer Tiefe von 20 Metern vor. Er wird auch oft im Brackwasser gesichtet, selten auch kurzzeitig im Süßwasser.


Aquaristik-Info

Temperatur: 22 - 25 °C
Becken: ab ca. 1.000 Liter
Schwierigkeitsgrad: Nur für sehr erfahrene Aquarianer geeignet (hochgiftig!).

Fütterung:
Wirbellose, kleine Fische, Krebstiere, Mysis, Mollusken

Haltung:
Über die Aquarienhaltung dieses Kugelfisches liegen uns keine gesicherten Informationen vor. Dieser Kugelfisch ist nur als Wildfang im Handel erhältlich.


Fortpflanzung

Takifugu niphobles hat ein äußerst ungewöhnliches Fortpflanzungsverhalten. Große Gruppen dieser Fische versammeln sich saisonal bei Flut in seichtem Wasser entlang bestimmter Strände.

Mithilfe einer hereinrollenden Welle werfen sie sich an Land, wo die Befruchtung stattfindet. Anschließend kehren sie ins Wasser zurück.

Die befruchteten Eier können ins Meer gespült werden oder eine Zeit lang unter Steinen an Land bleiben. Im letzteren Fall schlüpfen die Larven jedoch erst, wenn sie bei einer späteren Flut vom Wasser bedeckt werden.

Ein solches Fortpflanzungsverhalten ist von keinem anderen Kugelfisch bekannt, jedoch von den nicht verwandten Arten Lodde (Mallotus villosus) und Grunion (Leuresthes tenuis).


Nahrung

Takifugu niphobles ernährt sich in der Natur hauptsächlich von Mollusken, Krebstieren und Wirbellosen.


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