Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Wels (Silurus glanis) ist in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas, im Brackwasser der Ostsee und im Schwarzen Meer verbreitet. Seine Verbreitung in Spanien ist auf (illegale) Besatzmaßnahmen zurückzuführen, er kam hier nie natürlich vor.
Der Europäische Wels bevorzugt große, warme Seen und tiefe, langsam fließende Gewässer mit weichem Substrat. Er ist ein ausgesprochen dämmerungs- und nachtaktiver, bodenorientierter Raubfisch, der sich tagsüber in dicht bewachsenen Verstecken am Gewässergrund aufhält.
Er bevorzugt Wassertiefen bis maximal ca. 30 Metern. Ausgewachsene Welse sind territoriale Einzelgänger, während Jungfische häufig in Gruppen anzutreffen sind.
Als wärmeliebender Fisch bevorzugt der Wels Gewässer, die im Sommer eine Temperatur von mindestens 20 Grad Celsius erreichen. An die Wasserqualität und den Sauerstoffgehalt stellt er dagegen geringere Ansprüche. Im Bereich von Flussmündungen dringt der Wels auch ins Brackwasser vor, wobei die Salinität des Wassers maximal 15 ‰ betragen darf.
Der Wels lebt bevorzugt im tiefen Wasser, unter Wehren, in Bodenlöchern oder versteckt im Wurzelgeflecht alter Bäume. Im Winter zieht sich der Wels in größere Tiefen zurück, wo er die kalte Jahreszeit inaktiv verbringt.
Welse sind im Allgemeinen nachtaktive Fische, wobei ihre Aktivität je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich sein kann. Wenn sie mit Hilfe ihrer Schwimmblase das Absinken des Luftdrucks wahrnehmen, sind sie auch tagsüber aktiv. Ansonsten liegen Welse meist am Gewässergrund zwischen Wurzeln, Altholz oder Wasserpflanzen und ruhen. Nach Einbruch der Dunkelheit gehen sie auf Jagd.
Sinkt die Wassertemperatur unter 7 °C, stellen Welse die Nahrungsaufnahme ein. In Fließgewässern überwintern sie in tiefen Gumpen in Ufernähe, in stehenden Gewässern ziehen sie sich in tiefere Bereiche zurück und liegen meist auf dem Gewässergrund.