Fischlexikon der Süßwasserfische: Piraya


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deut. Name:
Piraya
sonst. Name:
Chupita
engl. Name:
Blacktail Piranha
Ordnung:
 
(Salmlerartige)
Familie:
 
(Sägesalmler)
Gattung+Art:
Pygocentrus piraya

Einträge:
1740

Info

Der Piraya (Pygocentrus piraya) ist ein räuberischer Süßwasserfisch aus dem tropischen Südamerika, wo er endemisch in Nordostbrasilien verbreitet ist. Er gehört zur Gattung Pygocentrus und zur Familie der Sägesalmler (Serrasalmidae). Dieser Fisch wird zu den Piranhas gezählt und kann eine maximale Körperlänge von bis zu 50 cm lang werden. Er ist damit die größte Piranha-Art.

Er wird auch Chupita, Blacktail Piranha, King Emperor Piranha oder fälschlich “Man Eating Piranha” genannt. Der Piraya gehört unter bestimmten Umständen mit zu den aggressiveren Piranha-Arten, die dem Menschen potenziell gefährlich werden können.

Durch den Bau verschiedener Staubecken im Flusssystem des Rio São Francisco konnte sich der Piraya verstärkt vermehren und dezimierte andere Fischarten. Auf Gewässerverschmutzung und Zerstörung ihres Habitats reagiert dieser Piranha empfindlich.


Maximales Alter

Der Piraya wird in freier Natur maximal etwa 15 Jahre alt. In Gefangenschaft kann er bis zu 30 Jahre alt werden.


Merkmale

Piraya (Pygocentrus piraya)

Piraya (Pygocentrus piraya)

Die wichtigsten Merkmale des Piraya:

  • der Piraya besitzt den für seine Gattung typischen, relativ hochrückigen und seitlich zusammengedrückten Körperbau
  • er gehört mit zu den farbenprächtigsten Piranhas
  • der Rücken des Piraya ist meistens dunkelgrau oder blaugrün gefärbt, unterbrochen von silbrigen, stark irisierenden Schuppen
  • ein Schulterfleck wie bei Pygocentrus notatus ist nicht immer ausgebildet
  • die Bauchunterseite ist leuchtend orange bis gelb
  • die Augen können eine rote oder silbrige Farbe haben
  • im Vergleich zu anderen Pygocentrus-Arten verliert er im Laufe seiner Entwicklung relativ schnell die Fleckenfärbung des Jugendstadiums
  • die Färbung und Pigmentierung des Piraya kann je nach Gewässertyp variieren
  • adulte Exemplare haben in der Fettflosse verlängerte Flossenstrahlen
  • am Bauchkiel finden sich 22 bis 24 gezähnte Schuppen
  • in seinem Maul befinden sich rasiermesserscharfe gesägte und dreispitzige Zähne, wobei der Unterkiefer relativ stark, robust und vorstehend ist
  • Flossenformel: D II/15-16, A III/28-29, P 14-16

Verwechslungsarten: Er ist von der Morphologie dem Roten Piranha (Pygocentrus nattereri) sehr ähnlich und kann leicht mit ihm verwechselt werden. Eine eindeutige Unterscheidung kann nur anhand der Form der Fettflosse vorgenommen werden. Adulte Exemplare haben in der Fettflosse verlängerte Flossenstrahlen, welche büschelartig-faserig gestaltet ist. Dies zeichnet den Piraya von allen anderen Pygocentrus- und Serrasalmus-Arten aus. Auch weicht die bullige und kompakte Kopfform von des Piraya von der anderer Piranha-Arten ab.


Größe

Der Piraya (Pygocentrus piraya) ist mit Körperlängen von 50 cm und mehr die größte Piranha-Art. Das bislang schwerste gefangene Exemplar aus dem Rio São Francisco wog 5,9 kg. Durchschnittlich werden die Tiere 35 cm lang.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Vorkommen des Piraya beschränkte sich ursprünglich ausschließlich auf den Unterlauf des Flußbecken vom Rio São Francisco und das seiner Nebenflüsse in den brasilianischen Bundesstaaten Alagoas, Sergipe, Pernambuco und Bahia.

Zusammen mit dem Pirambeba (Serrasalmus brandtii) ist der Piraya die einzige Piranha-Art dieses Flusssystems. Dieser Piranha bewohnt Gewässerabschnitte mit Wassertemperaturen von 21 bis 24 °C, der ideale pH-Wert liegt im Bereich von 6,0 bis 7,8. Sein Vorkommen wird vereinzelt auch außerhalb des Einzugsgebietes des Rio São Francisco beobachtet.


Fortpflanzung

Das Brutverhalten des Piraya ähnelt dem des Roten Piranha (Pygocentrus nattereri). Die Männchen sind mit 18 cm und die Weibchen in der Regel mit 28 cm geschlechtsreif.

Zur Laichzeit dunkelt die Färbung der Tiere nach. Im Rio São Francisco findet die Laichzeit im Monat Oktober bei hohen Wasserständen statt. Die Weibchen schaffen ein Nestgehege auf den Sandboden, worin die Eier abgelegt werden. Diese werden danach von den Weibchen bewacht.


Nahrung

Der Piraya ist omnivor, er ernährt sich jedoch hauptsächlich von Fischen sowie kranken und verletzten Kleintieren,
die in Gruppen oder Schwärmen attackiert werden. Zu seinem Nahrungsspektrum gehören außerdem Insekten, Samen und pflanzliches Material.

Ein Vergleich des Piraya und dem Pirambeba (Serrasalmus brandtii) ergab, dass beide sich überwiegend von Fischen und Krebstieren ernähren, S. brandtii jedoch eine größere Plastizität in seiner Ernährungsweise zeigt.

Intraspezifischer Kannibalismus an verletzten oder kranken Artgenossen wird beim Piraya häufig beobachtet.



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