Fischlexikon der Süßwasserfische: Koi: Shusui


 Fische aus Liste auswählen 

 

 nach Fisch-Familien filtern 
deut. Name:
Koi: Shusui
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Koi Carp
Ordnung:
 
(Karpfenartige)
Familie:
 
(Farbkarpfen)
Gattung+Art:
Cyprinus carpio (shusui)

Einträge:
1857

Info

Koi - Shusui

Shusui

Koi sind eine Zuchtform des Karpfen (Cyprinus carpio) und aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich keine eigene Art.

Der Shusui, auf Japanisch (秋翠 oder 秋水), ist ein Nishikigoi (錦鯉), ein Farbkarpfen oder Koi. Shusui bedeutet "Herbstgrün" oder "reines Wasser".

Von den 13 Hauptgruppen der Koi gehört er zur Hauptgruppe "Asagi und Shusui".

Der Shusui ist ein Doitsu Asagi - also ein Asagi mit einer Doitsu-Beschuppung (ähnlich dem deutschen Spiegel- oder Zeilkarpfen). Er ist eine deutsch-japanische Kreuzung

Der Shusui besitzt entlang seines Rückgrats vom Schulter- bis zum Schwanzansatz ein gräulich-weiß-blaues, netzartiges Schuppenmuster, durch das die weiße Unterhaut durchscheint.

Je gleichmäßiger und klarer dieses Schuppenmuster ist, desto höher wird diese Varietät bewertet.

An den Körperseiten, an seinen Flossenansätzen und auf seinen Wangen seitlich am Kopf und auf seinen Kiemendeckeln sollten sich orange-rote Zeichnungen befinden. Traditionell sollte die rote Zeichnung an den Körperseiten nur bis knapp über die Seitenlinie reichen. Der Bereich zwischen der roten Zeichnung und den Rückenschuppen sollte (besonders bei jungen Exemplaren) leuchtend blau sein. Bei älteren Tieren sollte dieses blau im Laufe der Zeit weiß werden. Diese Zeichnungen sollten möglichst spiegelbildlich auf beiden Körperseiten erscheinen.

Durch die Kreuzung mit dem Spiegelkarpfen neigt der Shusui zu einer etwas bauchigen Körperform. Ist diese zu stark ausgeprägt, wirkt er fett und plump.

Hauptgruppe "Asagi und Shusui":

  • Konjo Asagi - das netzartige Muster auf seinem Rücken ist dunkelblau
  • Narumi Asagi - das netzartige Muster auf seinem Rücken ist hellblau
  • Mizu Asagi - hier ist das blaue, netzartige Muster besonders hell (Wasserblau)
  • Asagi Sanke - blass-hellblauer Rücken, Bauchseite weiß-gräulich-blau, blass-hellblauer Kopf, Flossenansätze rot, rote Kiemendeckel. Die Rotzeichnungen sind deutlich geringer als beim "normalen" Asagi"
  • Taki Asagi - die rötlichen und bläulichen Bereiche sind durch eine weiße Linie (an der Seitenlinie) getrennt
  • Hana Shusui - alleinstehende, runde und rote Zeichnungen vom Bauch bis zur Seitenlinie und zwischen Seitenlinie und Rücken. Der Rücken und die Seitenlinie sind hellblau mit dunklen Schuppen
  • Hi Shusui - durchgehend rote Zeichnung vom Bauch bis zur Rückgratbeschuppung
  • Ki Shusui- gelbe statt rote Färbung, Rücken grünlich
  • Pearl Shusui - die Rückenbeschuppung schimmert perlmuttfarben

weitere Asagi- und Shusui-Varianten:

  • Hi Asagi - die orange-roten Zeichnungen reichen bis über die Seitenlinie, manchmal bis zur Rückenflosse
  • Ki Asagi - die roten Flecken sind bei dieser Variante gelb gefärbt
  • Hirenaga Asagi oder Butterfly Asagi - diese Variante besitzt sehr lange Flossen
  • Tancho Asagi - diese Variante besitzt einen roten Fleck auf dem Kopf, sonst keine weiteren roten Flecken am Körper
  • Maruten Asagi - diese Variante besitzt einen roten Fleck auf dem Kopf und auch weitere rote Zeichnungen am Körper
  • Hirenaga Shusui - Shusui mit sehr langen Flossen
  • Kinsui Shusui - Shusui mit goldenem, metallisch schimmernden Glanz

Maximales Alter

Ein Koi wie der Shusui kann ca. 50-60 Jahre alt werden


Merkmale

Koi - Shusui

Shusui

Die wichtigsten Merkmale des Shusui:

  • der Körper des Shusui hat die typische Karpfenform: kräftig, gestreckt, manchmal mit bauchiger Körperform (ähnlich dem Spiegelkarpfen)
  • seine Grundfärbung ist weiß
  • er besitzt entlang seines Rückgrats vom Schulter- bis zum Schwanzansatz ein gräulich-weiß-blaues, netzartiges Schuppenmuster, durch das die weiße Unterhaut durchscheint
  • an den Körperseiten, an seinen Flossenansätzen und auf seinen Wangen seitlich am Kopf und auf seinen Kiemendeckeln sollten sich orange-rote Zeichnungen befinden
  • traditionell sollte die rote Zeichnung des Shusui an den Körperseiten nur bis knapp über die Seitenlinie reichen
  • der Bereich zwischen der roten Zeichnung und den Rückenschuppen sollte (besonders bei jungen Exemplaren) leuchtend blau sein. Bei älteren Tieren sollte dieses blau im Laufe der Zeit weiß werden
  • diese Zeichnungen sollten beim Shusui möglichst spiegelbildlich auf beiden Körperseiten erscheinen

Größe

Koi wie der Shusui können maximal ca. 100-120 cm lang werden. Bei einer Größe von 60-80 cm werden Sie (in Teichanlagen) ca. 5-10 kg schwer. Größere und ältere Exemplare können erheblich schwerer werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die genaue Herkunft der Koi konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Es wird vermutet, dass einfarbige Karpfen aus dem Iran stammen und vor etwa 2000 Jahren nach Asien gebracht wurden. In Europa wird der Koi in Teichanlagen gehalten.

Der größte Teil der Koi, die vom Fachhandel angeboten werden, kommt aus Japan. Grund hierfür ist das günstige Klima in Japan. Außerdem sind die Japaner im Besitz der entsprechenden "Blutlinien", die für eine erfolgreiche Zucht notwendig sind.


Koi - Shusui

Shusui mit weiteren Koi

Aquaristik-Info (Gartenteich)

Temperatur
Sommer: 20° C - 26° C
Winter: mindestens 5° C - 8° C

pH-Wert: 6,5-8,0 (optimal = 7,0 - 7,5)
dGH: < 15°
Sauerstoffgehalt: über 6 mg/l
Ammonium/Ammoniak: unter 0,06 mg/l
Nitrit: max. 0,3 mg/l
Nitrat: unter 100 mg/l
Phosphat: max. 3 mg/l
Teichgröße: mind. 10.000 l (bei unbeheizten Teichen)

Fütterung:
Koi sind verfressen. Koi, wie auch die Karpfen, besitzen keinen Magen und bekommen dadurch kein Sättigungsgefühl.

Daher sollten diese Fische mehrmals täglich knapp bemessene Futtergaben erhalten. Bei warmem Wetter sollte mehrmals täglich (möglichst 2-3 x, abhängig von dem Nährstoffgehalt des Futters) und in kleinen Portionen gefüttert werden. In den Wintermonaten bei kaltem Wasser sollte weniger gefüttert werden. Außerdem sollte das Futter in dieser Zeit einen geringeren Nährstoffgehalt besitzen und eine kleinere Körnung aufweisen.

Hinweise:
Das optimale Teichwasser sollte klar sein, einen seidenen Oberflächenglanz aufweisen und zu leichter Schaumbildung neigen. Um eine Wasserqualität zu erreichen, in der sich die Koi wohlfühlen, ist eine ständige Reinigung der Filteranlagen und ein Teilwasserwechsel von ca. 20% pro Woche notwendig.

Unbeheizte Teiche sollten ein Fassungsvermögen von mindestens 10.000 l haben, um extreme, witterungsbedingte Temperaturschwankungen zu vermeiden. Der Teich sollte zur Überwinterung der Koi Bereiche mit einer Tiefe von 1,8 - 2,0 m, jedoch auch flachere Bereiche von 0,50 - 0,80 m aufweisen.

Um die Koi während der Mittagsstunden nicht dem grellen Sonnenlicht auszusetzen, sollte der Teich mit Büschen, Schilf oder Bäumen beschattet werden.

Da Koi recht gefräßig sind, muss die Teichanlage ausreichend gefiltert werden: Bodenabläufe für sinkende Verunreinigungen, Oberflächenabsauger, mechanische Filter (Trommel-, Papier-, Spaltfilter, Bürstenkammer), biologische Filter. Zu hohe Ammonium/Ammoniak oder Nitrit-Werte zeigen an, dass das Wasser nicht ausreichend gefiltert wird.

Der Teich sollte außerdem mittels UVC-Lampen desinfiziert bzw. entkeimt werden. Diese Lampen töten außerdem auch die Algen ab.

Da Koi eine im Wasser gelöste Sauerstoffkonzentration von mehr als 6 mg/l zum Überleben benötigen, muss der Teich belüftet werden: hierfür bietet der Handel Membranpumpen, Sauerstoffkonzentratoren, Rieselfilter usw. an.


Fortpflanzung

Koi - Shusui

Shusui

Die Fortpflanzungsbiologie des Shusui ist identisch mit der des Karpfen (Cyprinus carpio). Er erreicht seine Geschlechtsreife mit 3 bis 5 Jahren.

Die Laichzeit des Koi erfolgt in der Zeit von Mai - Juli bei Wassertemperaturen von 15 - 20 ° C.

Wichtig für die Fortpflanzung ist auch eine gute Wasserqualität.

Die ca. 1 bis 1,5 mm großen Eier (100.000 - 250.000/kg Körpergewicht) werden unter heftigen Laichspielen an Wasserpflanzen angeklebt.

Bei 15 °C entwickelt sich der Laich etwa in 5 Tagen, bei 20 °C in nur 3 Tagen. Die Fischlarven sind ca. 5 mm lang.


Nahrung

In freier Natur ernähren sich Karpfen (wie auch ausgesetzte Shusui) von Pflanzen, Insekten und Würmern. Sinkt die Wassertemperatur auf unter 10 °C, reduzieren diese Fische ihren Stoffwechsel und halten am Boden ihres Gewässers Winterruhe.


Nutzungsbedingungen

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) lizenzrechtlich geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu diesen Lizenzen findet Ihr [hier].


Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.