Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Glänzenden Zwergbuntbarsches (Nannacara anomala) ist Südamerika, wo er in Guyana, Surinam und Französisch-Guyana verbreitet ist. Typusfundort ist der Rio Essequibo südlich von Georgetown. Sein Habitat sind sehr flache, ufernahe Bereiche von kleinen Bächen mit dichter Ufer- und Unterwasservegetation. Der Untergrund dieser Gewässer ist mit Falllaub und abgestorbenen Ästen bedeckt.
Diese Gewässer (Schwarzwasser) besitzen einen pH-Wert zwischen 3,9-6,3, eine Gesamthärte von unter 1 °dH und einen elektrischen Leitwert von 20 bis 110 µS/cm. Die Wassertemperatur dieser Gewässer beträgt 24 °C - 28 °C.
Weitere Informationen zum Weiß-, Schwarz- und Klarwasser findet Ihr in dem Artikel Gewässertypen Amazoniens.
Aquaristik-Info
Temperatur: 24 °C - 28 °C
pH-Wert: 4,5-6,5
Gesamthärte: 2-10 °dH
Leitwert: 20 bis 110 µS/cm
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 100 cm (bei einer Gruppe von 5 Tieren)
Schwierigkeit: einfach, Zucht schwierig
Fütterung:
hauptsächlich Lebendfutter wie z.B. Mückenlarven, Artemia-Nauplien oder Cyclops, Frostfutter
Haltung:
Diese Fische sollten paarweise gehalten werden, da sie territorial sind und ihre Reviere aggressiv verteidigen.
Sie sind auch innerartlich äußerst aggressiv, eine Gruppenhaltung sollte daher nur in ausreichend großen Becken erfolgen. Bei einer Vergesellschaftung mit anderen Fischen sollte man Arten wählen, die nahe an der Wasseroberfläche leben.
Das Bodensubstrat sollte aus einer einige Zentimeter hohen Schicht aus Sand oder feinem Kies bestehen. Das Becken sollte ausreichend Versteckmöglichkeiten wie z.B. Steinaufbauten, umgestülpte Blumentöpfe, Tonröhren oder Wurzelverstecke (Moorkienholz) bieten, eine dichte Randbepflanzung ist von Vorteil. Es muss jedoch auch etwas freier Schwimmraum vorhanden sein.
Da die meisten Zwergbuntbarsche eher gedämpftes Licht bevorzugen, können auch einige Schwimmpflanzen wie z.B. der Sumatrafarn eingebracht werden. Pflanzen werden nicht ausgegraben.
Eine Torffilterung ist zu empfehlen, ebenso ein wöchentlicher Teilwasserwechsel (mind. 30%). Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente oder erhöhte Nitrit- und Nitratwerte im Wasser. Das Wasser sollte außerdem sauerstoffreich sein.
Zucht:
Zur Zucht sollte 1 Pärchen, das sich vorher im Hauptbecken zusammengefunden hat, in ein Zuchtbecken gesetzt werden. Diese Buntbarsche sind Versteckbrüter, das Weibchen laicht ihre Eier an geschützten Stellen (Höhlen, Steinen oder Wasserpflanzen) ab. Nach dem Befruchten der Eier wird das Männchen vom Weibchen vom Gelege vertrieben.
Die Wassertemperatur sollte ca. 26-28 °C betragen und das Wasser muss völlig frei von Nitraten sein. Die Gesamthärte sollte unter 2 °dH liegen. Das Wasser sollte sauer sein (pH-Wert von ca. 5) und eine Braunfärbung aufweisen (Zugabe von Humin- und Gerbstoffen). Ein 50% Wasserwechsel mit Regenwasser stimuliert die Laichbereitschaft.
Die Fische sollten während der Paarung nicht gestört werden. Der Schlupf der Fischlarven erfolgt nach ca. 2-3 Tagen. Diese werden dann von der Mutter im Maul zu bereits vorbereiteten Gruben gebracht, die eine Tiefe von bis zu 3 cm und einen Durchmesser von ca. 10 cm haben können. Die Fischlarven werden vom Weibchen mehrmals umgebettet.
Die Jungfische schwimmen nach weiteren 5-7 Tagen frei und werden dann von der Mutter durch das Becken geführt. Sie können mit Artemia-Nauplien gefüttert werden. Nach ca. 90-100 Tagen sind die Jungfische geschlechtsreif.