Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Das Verbreitungsgebiet des Gabelschwanz-Schachbrettbuntbarsch (Dicrossus filamentosus) ist Südamerika, wo er im Amazonasbecken, in der Rio Negro Entwässerung und im Rio Orinoco verbreitet ist.
Sein Habitat sind kleinere Schwarz- und Klarwasserflüsse mit sehr weichem (Gesamthärte unter 1 °dH) und saurem (pH-Wert unter 5 bis 6) Wasser und sandigen und mit Falllaub bedeckten Untergründen. Die Wassertemperatur seiner Heimatgewässer beträgt ca. 25-31 °C. Weitere Informationen zum Weiß-, Schwarz- und Klarwasser findet Ihr in dem Artikel Gewässertypen Amazoniens.
Aquaristik-Info
Temperatur: 23 °C - 30 °C
pH-Wert: 5,0-7,0
Gesamthärte: 0-12 °dH
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 100 cm Länge (bei einer Gruppe von 5 Fischen)
Schwierigkeit: mittel, Zucht schwierig
Fütterung:
hauptsächlich Lebendfutter wie z.B. Tümpelfutter, Artemia-Nauplien oder Cyclops, ab und zu auch Frostfutter
Haltung:
Diese Fische können paarweise, besser jedoch im Harem von 5-6 Tieren (z.B. 1 Männchen mit 4-5 Weibchen) gehalten werden.
Das Bodensubstrat sollte aus einer einige Zentimeter hohen Schicht aus Sand oder feinem Kies bestehen. Da diese allgemein recht scheuen Fische viele Versteckmöglichkeiten benötigen, sollte das Becken relativ dicht bepflanzt werden. Es muss jedoch auch etwas freier Schwimmraum vorhanden sein.
Da die meisten Zwergbuntbarsche eher gedämpftes Licht bevorzugen, können auch einige Schwimmpflanzen wie z.B. der Sumatrafarn eingebracht werden. Als weitere Versteckmöglichkeiten empfehlen wir Moorkienholz, umgestülpte Blumentöpfe, Kokosnussschalen (mit etwa walnussgroßen Löchern) oder Steinaufbauten.
Eine Torffilterung ist zu empfehlen, ebenso ein wöchentlicher Teilwasserwechsel (mind. 30%). Alle Zwergbuntbarsche sind anfällig gegen Medikamente oder erhöhte Nitrit- und Nitratwerte im Wasser. Das Wasser sollte außerdem sauerstoffreich sein.
Da Zwergbuntbarsche recht scheu sind, empfehlen wir die Vergesellschaftung anderen friedlichen Fischen (z.B. Apistogramma-Arten), die die gleichen Ansprüche an das Becken haben.
Zucht:
Diese Buntbarsche sind Offenbrüter und brüten nicht in einer Höhle. Das Männchen wird mit einer Länge von ca. 6 cm, das Weibchen mit einer Länge von ca. 4 cm geschlechtsreif. Zur Zucht sollte 1 Männchen mit mehreren Weibchen in einem Zuchtbecken zusammengesetzt werden.
Die Wassertemperatur sollte ca. 28 °C - 30 °C betragen und das Wasser muss völlig frei von Nitraten sein. Die Gesamthärte sollte unter 1 °dH liegen und auch die Karbonhärte sehr niedrig sein. Das Wasser sollte einen niedrigen pH-Wert (ca. 5,5) besitzen und eine Braunfärbung aufweisen (Zugabe von Humin- und Gerbstoffen).
Die Fische sollten während der Paarung unter keinen Umständen gestört werden. Bei laichbereiten Fischen ändert sich das Schachbrettmuster in ein dunkles Längsband. Laichbereite Weibchen stoßen immer wieder mit der Schnauze auf am Boden liegende Blätter und laichen dann auf diesen ab. Der Milchner (Männchen) befruchtet danach die Eier und wird dann vom Weibchen vom Gelege vertrieben. Die Brutpflege erfolgt ausschließlich durch das Weibchen.
Rechtsvorschrift in Österreich
In Österreich sind die Mindestanforderungen zur Haltung von Fischen in der Verordnung 486 im §7 und deren Anlage 5 definiert. Speziell für den Gabelschwanz-Schachbrettbuntbarsch gilt zusätzlich: Die Fische müssen paarweise gehalten werden und bestimmte Grenzwerte für das Becken (Größe, Wasser) eingehalten werden.