Fortpflanzung
Der Indopazifische Aal (Anguilla marmorata) ist ein so genannter "katadromer Wanderfisch".
Das heißt, er wandert nach dem Schlupf ins Süßwasser, verbringt dort den größten Teil seines Lebens und wandert danach zum Laichen von den Flüssen und Bächen wieder ab ins Meer.
Bei dieser Laichwanderung nimmt nach dem Verlassen der Süßgewässer keine Nahrung mehr auf und stirbt später nach dem Ablaichen im Meer.
Die Laichgewässer des Indopazifischen Aals sind erst wenig erforscht. Sie liegen wahrscheinlich im Westen der Marianen in einem Gebiet des Nordäquatorialstroms im westlichen Nordpazifik. Es werden auch Gebiete im westlichen Südpazifik und im Indischen Ozean vermutet.
Die halb entwickelten Aale driften im sog. Weidenblattstadium (Leptocephalus-Larve), das etwa 3 Jahre dauert, durch den Nordäquatorialstrom bis zu den Mündungen der Binnengewässer. In dieser Zeit wandeln sich die Aallarven in kleine Glasaale, die etwa 7 cm lang sind.
Sobald sie die Flussmündungen der Binnengewässer erreichen, schwimmen sie in diesen stromaufwärts. Diese sogenannten "Gelbaale" verbringen nun mehrere Jahre im Süßwasser bis ein "inneres Signal" sie zum Ablaichen im Meer auffordert.
Zum Ablaichen wandern die Indopazifischen Aale nun aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft waren. Dabei werden teilweise Strecken von mehreren 1000 Kilometern zurückgelegt.
Während der letzten Zeit in den Binnengewässern und auf dem Weg zurück zum Meer verändern sich die Körpermerkmale der Indopazifischen Aale: Sie verlieren ihre ursprüngliche Körperfärbung und werden stattdessen silbrig-grau.
Ab diesem Zeitpunkt werden sie Blankaale genannt. Das Umfärben ist vermutlich eine Anpassung an die Gegebenheiten des offenen Meeres - dort ist ein silbrig- glänzender Unterbauch weniger auffällig als ein gelber. Auch die Augen der Indopazifischen Aale vergrößern sich, eine weitere Anpassung an die Gegebenheiten des Meeres.
Die auffallendste Veränderung betrifft jedoch die Nahrungsaufnahme: Indopazifische Aale stellen diese nämlich vollständig ein, und bleiben während der Wanderung auf die angefressenen Fettreserven angewiesen: Der Verdauungstrakt verkümmert und der After bildet sich zurück. Nach dem Ablaichen im Meer sterben die Indopazifischen Aale.