Fischlexikon: Indopazifischer Aal (Anguilla marmorata)


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Süßwasserfische"

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Name:
Indopazifischer Aal
Ordnung:
(deutsch)
Aalartige
Familie:
(deutsch)
Aale
Gattung:
Gattung+Art:
Anguilla marmorata
gesamt:
2896 Fischarten

Übersicht

Der Indopazifische Aal (Anguilla marmorata) ist eine Fischart aus der Gattung der Aale (Anguilla) und der Ordnung der Aalartigen (Anguilliformes). Er kann maximal ca. 200 cm (Weibchen) lang und über 20 kg schwer werden. Er ist damit die größte Art seiner Gattung. Er ist im Indo-Pazifik und den angrenzenden Süßwasser-Lebensräumen beheimatet.

Der Indopazifische Aal ist ein katadromer Wanderfisch: er wird im Meer geboren und wandert danach ins Süßwasser, wo er den größten Teil seines Lebens verbringt. Zum Laichen wandert er dann wieder zurück ins Meer. Nach dem Verlassen der Binnengewässer nimmt der Indopazifische Aal keine Nahrung mehr auf und stirbt nach dem Ablaichen im Meer.


Bedeutung als Speisefisch

Der Indopazifische Aal (Anguilla marmorata) gilt in einigen Regionen als wichtiger und wertvoller Speisefisch. Das Fleisch der Blankaale (erwachsene Aale) ist sehr fett, was ihn zum Räuchern prädestiniert. Man kann den Indopazifischen Aal jedoch auch braten oder kochen.


Merkmale

Indopazifischer Aal (Anguilla marmorata)

Indopazifischer Aal (Anguilla marmorata)

die wichtigsten Merkmale des Indopazifischen Aals:

  • die Körperform des Indopazifischen Aals ähnelt einer Schlange: er ist langgestreckt und rundlich. Am Schwanz (Körperende) flacht er seitlich etwas ab
  • die Grundfärbung adulter Indopazifischer Aale ist gräulich-gelb mit einer braun-grünen bis schwärzlichen Marmorierung. Bei juvenilen Exemplaren zeichnet sich die Marmorierung nur schwach ab
  • die Bauchseite des Indopazifischen Aals ist schmutzig-weiß gefärbt
  • der Indopazifische Aal besitzt sehr kleine Schuppen, die tief in seine dicke Haut eingebettet sind. Die Haut ist außerdem von einer dicken Schleimschicht bedeckt
  • seine Rücken-, Schwanz- und Afterflosse sind zusammengewachsen und bilden einen einheitlichen Flossensaum. Der Indopazifische Aal besitzt gerundete Brustflossen, Bauchflossen sind keine vorhanden
  • die engen Kiemenspalten sitzen dicht vor einen Brustflossen
  • das Maul des Indopazifischen Aals ist vorne gerundet und beide Kiefer besitzen feine, bürstenartige Zähnen
  • der Indopazifische Aal besitzt einen ausgezeichneten Geruchssinn. Mit Hilfe seiner röhrenförmigen Nasenlöcher kann er außerdem einer Geruchsspur ausgezeichnet folgen
  • er unterscheidet sich von anderen Arten seiner Gattung durch die Marmorierungen auf seinem Körper und der langen Rückenflosse, die näher an der Kiemenöffnung als an der Afteröffnung steht
  • Wirbelzahl: 100-110

Größe

Der Indopazifische Aal (Anguilla marmorata) wird maximal ca. 200 cm (Weibchen) bzw. ca. 70 cm (Männchen) lang, die durchschnittliche Größe beträgt ca. 25-30 cm. Das maximal publizierte Gewicht eines Indopazifischen Aals beträgt (laut fischbase.org) 20,5 kg.


Maximales Alter

Das maximal publizierte Alter eines Indopazifischen Aals (Anguilla marmorata) beträgt laut


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Indopazifische Aal (Anguilla marmorata) stammt aus dem Indo-Pazifik: von Ostafrika, den Binnengewässern Mosambik und dem unteren Sambesi nach Französisch-Polynesien, außerdem vom Norden bis in den Süden Japans.

Im Süßwasser bevorzugt der Indopazifische Aal Flüsse, Bäche und Seen mit weichem oder schlammigem Grund, er findet jedoch auch in Steinpackungen von Kanälen einen Unterschlupf.

Indopazifische Aale (Anguilla marmorata) können die Hälfte ihres Sauerstoffbedarfes über die Haut decken und sind so in der Lage, kurze Strecken auch über (feuchtes) Land zu überwinden.


Fortpflanzung

Leptocephalus-Larve eines Aals

Leptocephalus-Larve

Der Indopazifische Aal (Anguilla marmorata) ist ein so genannter "katadromer Wanderfisch".

Das heißt, er wandert nach dem Schlupf ins Süßwasser, verbringt dort den größten Teil seines Lebens und wandert danach zum Laichen von den Flüssen und Bächen wieder ab ins Meer.

Bei dieser Laichwanderung nimmt nach dem Verlassen der Süßgewässer keine Nahrung mehr auf und stirbt später nach dem Ablaichen im Meer.

Die Laichgewässer des Indopazifischen Aals sind erst wenig erforscht. Sie liegen wahrscheinlich im Westen der Marianen in einem Gebiet des Nordäquatorialstroms im westlichen Nordpazifik. Es werden auch Gebiete im westlichen Südpazifik und im Indischen Ozean vermutet.

Die halb entwickelten Aale driften im sog. Weidenblattstadium (Leptocephalus-Larve), das etwa 3 Jahre dauert, durch den Nordäquatorialstrom bis zu den Mündungen der Binnengewässer. In dieser Zeit wandeln sich die Aallarven in kleine Glasaale, die etwa 7 cm lang sind.

Sobald sie die Flussmündungen der Binnengewässer erreichen, schwimmen sie in diesen stromaufwärts. Diese sogenannten "Gelbaale" verbringen nun mehrere Jahre im Süßwasser bis ein "inneres Signal" sie zum Ablaichen im Meer auffordert.

Lebenslauf eines Aals

Aal - Lebenslauf

Zum Ablaichen wandern die Indopazifischen Aale nun aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft waren. Dabei werden teilweise Strecken von mehreren 1000 Kilometern zurückgelegt.

Während der letzten Zeit in den Binnengewässern und auf dem Weg zurück zum Meer verändern sich die Körpermerkmale der Indopazifischen Aale: Sie verlieren ihre ursprüngliche Körperfärbung und werden stattdessen silbrig-grau.

Ab diesem Zeitpunkt werden sie Blankaale genannt. Das Umfärben ist vermutlich eine Anpassung an die Gegebenheiten des offenen Meeres - dort ist ein silbrig- glänzender Unterbauch weniger auffällig als ein gelber. Auch die Augen der Indopazifischen Aale vergrößern sich, eine weitere Anpassung an die Gegebenheiten des Meeres.

Die auffallendste Veränderung betrifft jedoch die Nahrungsaufnahme: Indopazifische Aale stellen diese nämlich vollständig ein, und bleiben während der Wanderung auf die angefressenen Fettreserven angewiesen: Der Verdauungstrakt verkümmert und der After bildet sich zurück. Nach dem Ablaichen im Meer sterben die Indopazifischen Aale.


Nahrung

Der Indopazifische Aal (Anguilla marmorata) ernährt sich hauptsächlich von Insektenlarven, Würmern, Krebstieren, Schnecken, Fröschen und kleinen Fischen.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Aalen (Anguillidae):

  • Aal-Herpes-Virus (AHV)
    Die Erkrankung wurde zum ersten Mal 1985 bei japanischen Aalen nachgewiesen. Die Erkrankung bricht ausschließlich bei Belastungssituationen der Aale aus: hohe Wassertemperaturen ab 20° C, Befall mit Parasiten und bakteriellen Erregern [weiterlesen...]
  • Aalrotseuche
    Die Aalrotseuche ist eine bakterielle Erkrankung von Flussaalen, die im Süß- und Meerwasser leben. Sie ist seit 1928 in Europa registriert [weiterlesen...]
  • Blumenkohlkrankheit
    Diese Erkrankung tritt beim Aal sowie bei der Ukelei (Laube) auf. Das äußere Erscheinungsmerkmal sind blumenkohlartige Epithelwucherungen an dem Ober- und Unterkiefer [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Acanthocephalose der Fische ist eine Parasitose bei Fischen, die durch den Befall mit verschiedenen Arten der Kratzwürmer (Acanthocephala) ausgelöst wird [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
    Der Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus) ist ein blutsaugender parasitärer Nematode, der in der Schwimmblase von Aalen parasitiert [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundangeln mit Laufbleimontage, Posenangeln
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Grundrute (3,20-3,60 m, 60-120 gr)

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,35 - 0,45 monofil

Vorfach, Montage

0,30

Haken, System

z.B. 2-6

Köder

Tauwurm, Köderfisch, Fischfetzen

Fangzeit

Mai - September, am besten in der Nacht (tagsüber kann auch klappen). Am besten geeignet sind schwülwarme Sommernächste nach einem Gewitter

zusätzliche Tipps

Schnur lieber etwas stärker wählen, da der Aal nach dem Biss immer versucht, sich am Boden zwischen den Steinen oder Ästen zu verstecken. Nach dem Biss sollte daher ein "harter" Drill erfolgen. Wenn der Aal festsitzt, die Schnur stark spannen und dann mit der Handkante auf den Rutengriff schlagen. Da der Aal diese Vibrationen nicht mag, kommt er mit etwas Glück wieder frei.


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