Fischlexikon der Süßwasserfische: Esox aquitanicus


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Esox aquitanicus (Aquitanian pike)
Esox aquitanicus (Aquitanian pike)
deut. Name:
Esox aquitanicus
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Aquitanian pike
Ordnung:
 
(Hechtartige)
Familie:
 
(Esocidae)
Gattung+Art:
Esox aquitanicus

Einträge:
1738

Info

Esox aquitanicus ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Esox. Esox aquitanicus lebt endemisch in Süßwasserflüssen von Südfrankreich und kann eine max. Länge von ca. 137 cm erreichen. Seine englische Bezeichnung lautet "Aquitanian pike".


Maximales Alter

Esox aquitanicus kann wahrscheinlich 15-20 Jahre alt werden.


Merkmale

wichtige Merkmale von Esox aquitanicus:

  • der Körperbau von Esox aquitanicus ist lang und schlank, im Querschnitt fast rund (walzenförmig)
  • sein Bauch ist etwas abgeplattet
  • der Kopf von Esox aquitanicus ist sehr lang, seine Schnauze schnabelartig (Entenschnabel) ausgezogen mit wenigen großen Zähnen im Unterkiefer und zahlreichen, nach hinten gekrümmten und umklappbaren Fangzähnen im Gaumendach
  • das Maul von Esox aquitanicus ist oberständig, der Unterkiefer steht hervor
  • die weit nach hinten versetzte Rücken- und Afterflossen sind relativ groß, die Brustflossen relativ lang und fächerförmig, die Bauchflossen schmal und spitz zulaufend, die Schwanzflosse ist diphycerk geformt
  • durch diese Anordnung der Rücken- und Afterflosse kann der Esox aquitanicus blitzschnell beschleunigen und ist außerdem sehr wendig
  • die Grundfärbung von Esox aquitanicus ist gräulich-grün, wobei der Rücken etwas dunkler ist als die Körperflanken
  • die Oberseite der Schnauze ist bräunlich und dunkler als die Körperflanken
  • der Kopf mit zahlreichen hellen Punkten oder Längsbinden bedeckt
  • seine ventrale Seite ist gelblich-weißlich gefärbt
  • sein Körper ist mit unregelmäßigen, teilweise in Flecken aufgelösten grünlichen oder grünlich-braunen Querbinden bedeckt. Diese Zeichnungsmerkmale treten bei juvenilen Exemplaren deutlich hervor, mit zunehmendem Alter verblassen sie jedoch
  • abhängig von seinem Lebensraum kann die Färbung von Esox aquitanicus variieren
  • Esox aquitanicus besitzt relativ kleine Schuppen. Die Seitenlinie zieht sich bis zum Schwanzstiel, ist jedoch mehrfach unterbrochen
  • die Flossen sind meist gelblich-orangefarben
  • Brust- und Bauchflossen zeigen nur schwache Zeichnungsmerkmale
  • Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zeigen kontrastreiche, dunkle Linien unterschiedlicher Breite
  • juvenile Exemplare von Esox aquitanicus besitzen unter den Augen einen deutlich sichtbaren braunen Streifen unter den Augen, der zur Schnauzenspitze verläuft. Ein weitere Streifen verläuft von der Augenmitte in Richtung Schnauze
  • Schuppenformel: 101-121 SL

Verwechslungsarten: Esox aquitanicus ähnelt stark dem Europäischen Hecht (Esox Lucius). Im Unterschied zu Esox Lucius besitzt Esox aquitanicus jedoch weniger Schuppen entlang der Seitenlinie und seine Färbung weicht etwas ab. Esox aquitanicus laicht außerdem etwas früher (bereits im Februar) als Esox Lucius (März-April). Wenn beide Arten in einem Gewässer zusammenleben, kann es zu einer Hybridisierung kommen.


Größe

Esox aquitanicus kann maximal ca. 137 cm lang werden (Weibchen), Männchen bleiben deutlich kleiner (meistens unter 100 cm). Er kann wahrscheinlich ein Gewicht von über 20 kg erreichen.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet von Esox aquitanicus ist Aquitanien im Südwesten Frankreichs (heute: „Neu-Aquitanien“).

Sein Habitat ist ähnlich wie bei dem Europäischen Hecht (Esox Lucius): dieser Raubfisch lebt als Standfisch sowohl in der Uferregion von krautreichen, klaren Seen als auch in Flüssen mit geringer Strömungsgeschwindigkeit. Er bevorzugt ufernahe Schilfbestände oder umgestürzte Baume als Unterstände.

Bei zu dichten Beständen löst dieser Fisch dieses Problem auf kannibalische Weise, indem er die Artgenossen frisst. Esox aquitanicus ist ein tagaktiver Räuber. Die wichtigsten Sinnesorgane sind seine Augen (Sichträuber) und seine Seitenlinie.

Dieser Raubfisch ist nahezu standorttreu und verteidigt sein Territorium gegen andere Artgenossen oder sonstige Eindringlinge. Esox aquitanicus bewohnt - als Einzelgänger - je nach Alter und Gewässergegebenheiten unterschiedlich große Reviere.

Da Esox aquitanicus (wie auch Forellen) seine Färbung dem Untergrund anpassen können, ist dieser Raubfisch trotz seiner Größe in seinem Habitat fast unsichtbar.


Fortpflanzung

Die Laichzeit von Esox aquitanicus beginnt im Februar. Esox aquitanicus ist ein Substratlaicher, da die Weibchen ihre Eier an Unterwasserpflanzen, Ästen oder ähnlichem anhaften. Ein Weibchen (Rogner) legt ca. 40.000 Eier pro kg Körpergewicht.

Der Laichvorgang erfolgt an bewachsenen Uferzonen und auf überfluteten Wiesen. Die Fischlarven schlüpfen nach ungefähr 10 bis 30 Tagen und kleben sich mittels einer Kopfdrüse ans Substrat.

In dieser Phase zehren die Jungfische noch von ihrem Dottersack. Bereits kurze Zeit danach schwimmen sie frei und stellen sich auf tierische Nahrung um. Diese Raubfische wachsen sehr schnell heran und erreichen bereits nach 1 Jahr eine Länge von ca. 15 cm. Männchen erreichen die Geschlechtsreife nach ca. 2 Jahren, Weibchen nach ca. 4 Jahren.


Nahrung

Esox aquitanicus ist ein optisch orientierter und sehr aggressiver Raubfisch, der sich vorwiegend von Fischen ernährt. Auch die eigenen Artgenossen werden nicht verschont (Kannibalismus!). Aber auch Krebse, Frösche, Vögel und kleinere Säugetiere sind vor Esox aquitanicus nicht sicher.

Esox aquitanicus ist äußerst effektiver Raubfisch, da seine Rücken-, Schwanz- und Afterflosse eine funktionelle Einheit bilden und es ihm ermöglichen, aus dem Stand heraus blitzschnell zu beschleunigen und aus der Deckung zu stoßen. Wenn er seine Beute verfehlt, verfolgt er sie nicht, da er nicht viel Ausdauer hat.

Esox aquitanicus packt seine Beutefische in der Regel von der Seite, dreht sie dann und verschlingt sie Kopf voran. Die nach hinten gerichteten Zähne von Esox aquitanicus verhindern, dass ein Beutefisch wieder entkommt. Sollte der Beutefisch zu groß sein, kann dies diesem Raubfisch jedoch zum Verhängnis werden, da er dann erstickt.


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