Aquaristik
Die früheren Aquarien aus Kunstglas (Acryl- bzw. Plexiglas) sind mittlerweile nur noch selten zu finden. Der Grund hierfür ist, dass sie schnell verkratzen und dann trüb werden.
Mittlerweile werden fast ausschließlich Aquarien aus Glas angeboten. Günstige Aquarien werden hierbei aus dem sog. "Floatglas" (Industrieglas) hergestellt. Da dieses Glas Eisen enthält, weist es stets einen Grünstich auf. Aquarien aus "Optiwhite-Glas" sind erheblich klarer, heller und weisen keinen Grünstich auf. Sie sind jedoch auch erheblich teurer.
Die Glasstärke ist von der Aquariengröße abhängig beträgt bei kleinen Aquarien (bis 50 Liter) ca. 8 mm und bei größeren Becken (ab 1000 Liter) bis zu 15 mm. Bei besonders großen Aquarien werden VSG und ESG/VSG Gläser verwendet.
Eine hochwertige und sorgfältige Verklebung der Glasscheiben ist besonders wichtig. Hier wird zwischen einer Stoß- und einer Wulstverklebung unterschieden.
Am häufigsten wird die (stabilere) Stoßverklebung benutzt, zumal hierfür auch eine DIN-Norm existiert. Bei der Stoßverklebung überlappen die Scheiben und werden mit einer Schicht Silikonkautschuk, die dazwischen liegt, verklebt.
Bei der Wulstverklebung hingegen stehen die Scheiben nebeneinander und werden innen und außen mit Silikon-kautschuk verklebt.
Die Beschaffenheit des Klebers ist hierbei sehr wichtig, da z.B. Kleber aus dem Sanitärbereich pilzhemmende Mittel enthalten, die für ein Aquarium nicht geeignet sind.
Aquarien mit Rahmen sind nicht stabiler als welche ohne Rahmen. Der Rahmen dient lediglich zum Kantenschutz der Scheiben.
Die kleinsten Aquarien, die der Fachhandel anbietet, haben einen Wasserinhalt von 4,5 Liter. Diese sog. "Nano-Aquarien" sind nicht für die Haltung von Fischen gemacht.
In einem "Nano-Aquarium" werden Wasserpflanzen gepflegt und – falls es sich dabei um Meerwasser handelt – auch Weichkorallen, Krustenanemonen, winzige Krebstiere oder Stachelhäuter.
Da bei solch kleinen Aquarien eine sehr genaue Kontrolle der Wasserwerte notwendig ist, sind sie nicht für Anfänger geeignet.
Noch kleiner sind die sogenannten "Ecospheres", die jedoch nach Ansicht der meisten Aquarianer nicht als "Aquarium" bezeichnet werden können.
Bei diesen "Ecospheres" handelt es sich um einen geschlossenen Glaskörper, in dem eine tote Koralle, Grünalge und die Garnelenart Halocaridina rubra vergesellschaftet sind.
Diese Garnele ist so genügsam, dass sie ohne zusätzliche Fütterung in diesen Kugeln bis zu 2 Jahre überleben kann (ihre normale Lebenserwartung beträgt 10–20 Jahre).
Da ein Eingreifen oder eine Fütterung dieser Garnele nicht möglich ist, lehnen viele Aquarianer diese Form der Aquaristik ab
Die am meisten vom Fachhandel verkauften Aquarien besitzen die Maße 60×30×30 cm und haben ein Fassungsvermögen von 54 Liter Wasser.
Im "Gutachten über die Mindestanforderung für die Haltung von Zierfischen (Süßwasser)" vom BMELV ist diese Größe als Mindestgröße für die permanente Haltung von Aquarienfischen vorgesehen. Ausnahmen gelten nur für Zuchtzwecke und extrem kleine Fische bis ca. 2 cm Länge.
In Österreich gilt für jede Form der Haltung von Zierfischen eine Mindestgröße von 54 L.
In Aquarien dieser geringen Größe wirken sich Pflegefehler wie z.B. ein zu hoher Fischbesatz, ausbleibender Teilwasserwechsel oder falsche Futtermengen sehr viel schneller und drastischer aus als in größeren Aquarien.
Eine durch Pflegefehler verursachte zu schnelle Änderung des pH-Werts kann zum Tod der darin gepflegten Fische und sonstiger Aquarienbewohner führen.
Aquarien, die 100 Liter oder mehr fassen, gelten als weniger anspruchsvoll in der Pflege und sind geeigneter für die in der Aquaristik gängigen Fischarten. Daher sind größere Becken auch für weniger erfahrene Aquarianer geeignet. Vorgefertigte Aquarien werden vom Fachhandel bis zu etwa 700 Litern Volumen angeboten.
Maßgefertigte Aquarien in privaten Haushalten können auch diese Größe erheblich übersteigen. Dabei muss jedoch das hohe Gewicht eines solchen Beckens und seine Auswirkung auf die Statik eines Hauses berücksichtigt werden.
Beckeninhalt = Länge(cm) x Tiefe(cm) x Höhe(cm) / 1000
Höhe und Breite des Beckens
Die Höhe und Breite eines Aquariums sollten ungefähr gleich sein. Hierfür gibt es 2 Gründe: erstens findet an der Grenzschicht Luft-Glas-Wasser eine sonderbare Lichtbrechung statt, durch die der Wasserraum optisch erheblich verkürzt wird. Um eine harmonische Optik zu gewährleisten, darf die Aquarienbreite nicht zu knapp bemessen sein.
Zweitens sollte die aus der Höhe und Breite resultierende Diagonale ca. 65-70 cm nicht überschreiten. Diese Länge entspricht in etwa der Distanz Achselhöhle bis zu den Fingerspitzen. Wenn man bei Pflegearbeiten nicht mit der Hand in alle Ecken des Beckens gelangt, werden diese Arbeiten unnötig erschwert.
Diese Diagonale wird wie folgt berechnet:
Länge des Beckens
Falls man Abdeckungen für Leuchtstofflampen benutzen möchte, sollte man dies bei der Wahl der Aquarienlänge bereits berücksichtigen. Bei Längen von 60, 70, 80, 100, 130 und 160 cm ist die Auswahl an Lampen-Lichtfarben am größten.
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