Fischlexikon: Scholle (Pleuronectes platessa)


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Name:
Scholle
Ordnung:
(deutsch)
Carangiformes
Familie:
(deutsch)
Schollen
Gattung:
Pleuronectes
Gattung+Art:
Pleuronectes platessa
gesamt:
2898 Fischarten

Übersicht

Scholle am Meeresgrund

Scholle am Meeresgrund

Die Scholle oder Goldbutt (Pleuronectes platessa) wird maximal etwa 100 cm lang und bis zu 7 kg schwer.

Sie ist an allen europäischen Küsten verbreitet und lebt in Wassertiefen bis zu 400 m.

Die Scholle ist ein Plattfisch, dessen Augen sich auf der rechten Körperseite befinden. Sie ist in der Lage, die pigmentierte Oberseite (Augenseite) zur Tarnung farblich dem Untergrund anzupassen und sich bei Gefahr mit dem Flossensaum (bestehend aus Rücken- und Afterflosse) flach im Sand einzugraben.

Da die Scholle erst relativ spät geschlechtsreif wird und weltweit jährlich über 120.000 Tonnen Schollen gefangen werden, sind die Bestände weltweit dramatisch zurückgegangen.

Die Weltnaturschutzunion IUCN führt die Scholle auf der Roten Liste gefährdeter Arten, stuft sie aber als nicht gefährdet ein. Umweltorganisationen wie der WWF halten aber die Fangmethode mit "Baumkurren" für schädlich für den Meeresboden und die dort lebenden Organismen..


Merkmale

Scholle (Pleuronectes platessa)

Augen einer Scholle (Pleuronectes platessa)

wichtige Merkmale der Scholle:

  • die Scholle hat einen hochrückigen Körperbau
  • die Körperscheibe ohne Flossen ist etwa halb so breit wie der Körper lang ist
  • die Augenseite der Scholle ist bräunlich gefärbt, manchmal auch graubraun
  • die Blindseite der Scholle ist weißlich gefärbt
  • die Augenseite der Scholle ist mit charakteristischen kreisförmigen rötlichen (bis gelblichen) Flecken gesprenkelt (daher der Zweitname Goldbutt)
  • die Scholle hat eine Reihe von 4-7 Knochenhöckern, die sich von den Augen nach hinten entlang der Kopfmitte erstrecken
  • die Maulspalte der Scholle ist klein
  • die Augen der Scholle wandern während der Metamorphose auf die rechte Körperseite. Sie gehört daher nicht zu den "linksäugigen" Butten
  • Flossenformel: D 0/65-79, A 0/48-59

Größe

Die Scholle (Pleuronectes platessa) kann maximal 100 cm lang und bis zu 7 kg schwer werden. Die durchschnittliche Länge beträgt etwa 40 bis 60 cm und das durchschnittliche Gewicht 2 bis 3 kg.


Maximales Alter

Das Höchstalter der Scholle (Solea solea) beträgt ca. 50 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die Scholle (Pleuronectes platessa) ist an fast allen europäischen Küsten verbreitet: vom Weißen Meer bis zur portugiesischen Atlantikküste, aber auch in der nördlichen und westlichen Ostsee und im westlichen Mittelmeer.

Der Lebensraum der Scholle sind sandige oder gemischte Böden in Wassertiefen von normalerweise bis zu 200 Metern.

Im Mittelmeer kommt sie auch in größeren Tiefen bis ca. 400 m vor.

Die meisten ausgewachsenen Schollen kommen in Wassertiefen von 10-50 m vor.

Juvenile (junge) Schollen halten sich vor allem in den flacheren Bereichen auf. Schollen sind Schwarmfische und leben meist in Gruppen.


Fortpflanzung

Scholle (Pleuronectes platessa)

Scholle (Pleuronectes platessa)

Männliche Schollen erreichen die Geschlechtsreife mit einer Länge von ca. 20-25 cm und einem Alter von 3-4 Jahren, weibliche Schollen mit einer Länge von ca. 35-40 cm und einem Alter von 6-9 Jahren.

Die Laichzeit der Scholle ist im Winter. In der Nordsee laichen Schollen bei Wassertemperaturen von ca. 6 Grad Celsius in den Monaten Januar bis April in Wassertiefen von ca. 20 bis 40 m.

In der Ostsee laichen die Schollen von November bis März. Zum Laichen benötigen Schollen einen Mindestsalzgehalt des Wassers von 10-12 g/l.

Weibliche Schollen laichen pelagisch mit 50.000 bis 500.000 Eiern. Die Eier sind etwa 1,6 mm lang und durchsichtig.

Nach ca. 10 bis 20 Tagen schlüpfen die Schollenlarven. Diese Larven haben zunächst einen symmetrischen Körperbau und sind beim Schlüpfen ca. 5-6 mm lang. Sie ernähren sich zunächst von ihrem Dottersack. Sobald dieser aufgebraucht ist, beginnen die Jungfische Plankton zu fressen.

Erst nach 1-2 Monaten und einer Länge von ca. 10 mm beginnt die Umwandlung der jungen Schollen zu asymmetrischen Fischen: Das linke Auge wandert nun über den Kopfrand auf die rechte Seite und die jungen Schollen beginnen mit der linken Körperseite nach unten "quer" zu schwimmen. Mit einer Länge von 12-14 mm beenden die jungen Schollen ihre pelagische Lebensweise und gehen in flachen Bereichen zum Bodenleben über. Erst jetzt färbt sich die rechte Körperseite dunkel.

Etwa 70 % der in der Nordsee lebenden Schollen wachsen im Wattenmeer vor Deutschland, Dänemark und den Niederlanden auf. Da sich diese Schollen nur im Winter bei niedrigen Temperaturen im Brackwasser aufhalten können, meiden sie Buchten und Fjorde, deren Wasser sich im Sommer zu stark erwärmt.

Im ersten Sommer erreichen die jungen Schollen eine Länge von ca. 7-12 cm und ziehen sich langsam in tiefere Bereiche zurück. Während der Wintermonate findet keine Nahrungsaufnahme statt und die jungen Schollen stellen ihr Wachstum fast vollständig ein.

Da das weitere Wachstum der Schollen von der Bestandsdichte und der daraus resultierenden Nahrungskonkurrenz abhängt, kann es von Jahr zu Jahr stark schwanken.


Nahrung

Die Scholle (Pleuronectes platessa) ist ein nachtaktiver Fisch. Sie ernährt sich von Vielborstern, Kleinkrebsen, dünnschaligen Muscheln, Schnecken und Wattwürmern. Diese Plattfische unternehmen weite Wanderungen.


Bedeutung als Speisefisch

Scholle Finkenwerder Art

Scholle "Finkenwerder Art"

Die Scholle gilt als wichtiger und wertvoller Speisefisch.

Sie wird ganzjährig als ganzer Fisch oder als Filet angeboten. Das weiße Fleisch der Scholle ist nicht sehr fest, zart, fettarm und daher leicht verdaulich.

Die Scholle kann gebraten, gebacken, gedünstet oder gegrillt werden.

Die junge Maischolle, die im Frühjahr angeboten wird, gilt als unvergleichliche Delikatesse.

Die Scholle versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren.

Weitere Informationen zu den Nährwerten dieses Fisches gibt es hier. Leckere Schollenrezepte:


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Bootsangeln (empfohlen), Brandungsangeln
(die folgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden oder Geräte verwendet werden)

Rute

Brandungsrute (bis zu 200 gr WG), Pilkrute oder Spinnrute (3 m Länge, bis 150 gr WG)

Rolle

Stationärrolle, Multirolle (salzwasserfeste Rollen!)

Hauptschnur

0,15 - 0,17 geflochtene Schnur (besserer Fischkontakt), danach 0,35-0,45 monofile Schlagschnur

Vorfach, Montage

0,30 - 0,35 monofile Schnur

Haken, System

beim Bootsangeln 2/0-3/0 (langschenklige Haken verwenden), beim Brandungsangeln spezielle Brandungshaken

Köder

als Köder eignen sich am besten Wattwürmer, Seeringelwürmer, Garnelen oder Fischfetzen (von Heringen, Makrelen oder Köhlern). Fischfetzen nicht zu groß wählen, da Flundern relativ kleine Mäuler haben.
Kunstköder: Buttlöffel, Pilker, Finesse-Rigs (Dropshot-Rig, Carolina-Rig, Wacky-Rig)

Fangzeit

Mai - August beim Brandungsangeln, beim Bootsangeln auch spätere Monate. Beste Zeit ist bei auslaufendem Wasser (Flut)

zusätzliche Tipps

Beim Bootsangeln sollte man gängige Montagen wie die "Nachläufermontage" oder die "Paternostermontage" verwenden. Größere Schollen werden in tieferen Bereichen gefangen, kleinere in flacheren. Die maximale Wassertiefe für den Schollenfang liegt bei ca. 70 m.

Beispiele Angelmontagen


Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. FishBase (englisch)
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