Fischlexikon: Riesen-Süßwasserstechrochen (Urogymnus polylepis)
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Süßwasserfische"
Übersicht
Der Riesen-Süßwasserstechrochen (Urogymnus polylepis, Synonym: Himantura polylepis) zählt zu den größten Süßwasserfischen der Welt.
Sein Durchmesser kann bis zu 2,40 Meter und seine Gesamtlänge inklusive Schwanz bis zu 5 Meter betragen. Das publizierte Maximalgewicht beträgt 600 Kilogramm.
Der Riesen-Süßwasserstechrochen ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Stechrochen (Dasyatidae) und der Gattung Urogymnus.
Er kommt in großen Flüssen und Flussmündungen in Südostasien und Borneo vor, obwohl er historisch gesehen möglicherweise weiter verbreitet war.
Der Riesen-Süßwasserstechrochen lebt am Gewässergrund in sandigen oder schlammigen Gebieten und jagt kleine Fische und Wirbellose.
Gefährdung des Riesen-Süßwasserstechrochens
Der Riesen-Süßwasserstechrochen ist einem starken Fischereidruck ausgesetzt – wegen seines Fleisches, als beliebter Zielfisch für Sportfischer und für Aquarienzwecke. Hinzu kommt die weitreichende Zerstörung und Fragmentierung seines Lebensraums.
Diese Faktoren haben zumindest in Zentralthailand und Kambodscha zu einem erheblichen Rückgang der Population geführt. Mittlerweile hat die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) den Riesen-Süßwasserstechrochen als „stark gefährdet” gelistet.
Ist der Riesen-Süßwasserstechrochen für den Menschen gefährlich?
Der Riesen-Süßwasserrochen ist nicht aggressiv und greift Menschen normalerweise nicht an. Er verteidigt sich lediglich, wenn er sich bedroht fühlt, zum Beispiel, wenn man versehentlich auf ihn tritt.
Der Stachel ist mit Widerhaken versehen und mit einer giftigen Schicht überzogen. Ein Stich verursacht sofort starke Schmerzen, Schwellungen und kann zu Übelkeit und Ohnmacht führen.
Ein Stich in den Brustkorb oder Bauch kann tödlich sein, auch wenn dies bei den meist scheuen Tieren selten vorkommt. Hier findet ihr weitere Informationen über die giftigsten Fische der Welt.
Merkmale
Merkmale des Riesen-Süßwasserstechrochens:
- der Riesen-Süßwasserstechrochen ist ein sehr großer Rochen mit einer breiten, aber dünnen, ovalen Körperscheibe
- seine längliche Schnauze hat eine breite Basis und eine scharf zugespitzte Spitze, die über die Scheibe hinausragt
- die Augen des Riesen-Süßwasserstechrochens sind winzig und weit auseinanderstehend. Hinter ihnen befinden sich große Kiemenöffnungen
- zwischen den Nasenlöchern befindet sich ein kurzer Hautvorhang mit einem fein gefransten hinteren Rand
- bildet einen sanften Bogen und enthält vier bis sieben Papillen (zwei bis vier große in der Mitte und ein bis vier kleine an den Seiten)
- die kleinen, abgerundeten Zähne sind in pflastersteinartigen Bändern angeordnet
- auf der ventralen Seite der Scheibe befinden sich fünf Paar Kiemenschlitze
- die Bauchflossen sind klein und dünn
- geschlechtsreife Männchen des Riesen-Süßwasserstechrochens besitzen relativ große Klaspern (Begattungsorgane)
- der dünne, zylindrische Schwanz ist 1,8- bis 2,5-mal so lang wie die Scheibe und besitzt keine Flossenfalten
- auf der Oberseite des Schwanzes nahe der Basis befindet sich ein einzelner gezackter Stachel. Mit einer Länge von bis zu 38 cm ist dieser Stachel der größte aller Stechrochen
- auf der Oberseite der Körperscheibe befindet sich ein Band aus herzförmigen Tuberkeln, das sich von vor den Augen bis zur Basis des Stachels erstreckt. Außerdem gibt es eine mittige Reihe von vier bis sechs vergrößerten Tuberkeln in der Scheibenmitte
- der Rest der Oberseite der Körperscheibe ist mit winzigen körnigen Zähnchen bedeckt, und der Schwanz ist hinter dem Stachel mit scharfen Stacheln bedeckt
- der Riesen-Süßwasserstechrochen ist auf der Oberseite einfarbig graubraun, oft mit einer gelblichen oder rosa Färbung an den Flossenrändern. Seine Haut ist mit einer Schicht dunkelbraunen Schleims überzogen
- die Unterseite ist weiß mit breiten dunklen Bändern, die an den hinteren Rändern der Brust- und Beckenflossen mit kleinen Flecken gesäumt sind
- der Schwanz des Riesen-Süßwasserstechrochens ist hinter dem Stachel schwarz
Größe
Der Riesen-Süßwasserstechrochen (Urogymnus polylepis) kann einen Scheibendurchmesser von bis zu 2,40 m und eine maximale Gesamtlänge von etwa 5 m erreichen. Das publizierte Maximalgewicht lag bei 600 kg.
Er kann jedoch vermutlich noch größer werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass er eine Länge von 10 m, eine Breite von 5 m und ein Gewicht von über 1.500 kg erreichen kann.
Maximales Alter
Das maximale Alter des Riesen-Süßwasserstechrochens (Urogymnus polylepis) ist uns zurzeit nicht bekannt.
Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Der Riesen-Süßwasserstechrochen (Urogymnus polylepis) ist in mehreren großen Flüssen und den dazugehörigen Flussmündungen in Indochina und auf Borneo beheimatet.
In Indochina kommt er im Mekong vor, möglicherweise sogar bis nach Chiang Khong in Thailand. Weitere Vorkommen gibt es in den Flüssen Chao Phraya, Nan, Mae Klong, Bang Pakong und Tapi. Er wurde auch im Bueng-Boraphet-See gefunden, ist dort aber mittlerweile ausgestorben.
In Borneo kommt der Riesen-Süßwasserstechrochen im Mahakam-Fluss in Kalimantan sowie in den Flüssen Kinabatangan und Buket in Sabah vor. Er soll insbesondere im Kinabatangan-Fluss häufig vorkommen.
Die Populationen des Riesen-Süßwasserstechrochens in den verschiedenen Flussgebieten sind wahrscheinlich voneinander isoliert. Er kommt auch in brackigen Gewässern vor. Er lebt am Gewässergrund und bevorzugt dabei sandige oder schlammige Untergründe. In seltenen Fällen wird er auch in dicht besiedelten städtischen Gebieten angetroffen.
Fortpflanzung
Der Riesen-Süßwasserstechrochen (Urogymnus polylepis) ist lebendgebärend (ovovivipar), das heißt, die Embryonen entwickeln sich im Mutterleib aus Eiern und werden zunächst durch Dotter und später durch Histotroph (durch Nährstoffe, die von den Zellen der Gebärmutter stammen) ernährt.
Der Riesen-Süßwasserstechrochen scheint nicht diadrom zu sein, das heißt, er wechselt nicht zum Laichen zwischen Süß- und Salzwasser. Die beobachtete Wurfgröße reicht von einem bis vier Jungtieren, die bei der Geburt eine Länge von etwa 30 cm erreichen.
Trächtige Weibchen sind häufig in Flussmündungen anzutreffen, die möglicherweise als Aufzuchtgebiete dienen. Männchen werden bei einer Größe von etwa 1,1 m geschlechtsreif; bei welcher Größe die Weibchen geschlechtsreif werden, ist nicht bekannt.
Nahrung
Die Nahrung des Riesen-Süßwasserstechrochen (Urogymnus polylepis) besteht aus kleinen, benthischen Fischen und Wirbellosen, wie beispielsweise Krebstieren und Weichtieren. Mithilfe seiner elektrorezeptiven Lorenzinischen Ampullen kann er seine Beute aufspüren. Oft sind einzelne Tiere am Flussufer zu sehen, wo sie sich möglicherweise von Regenwürmern ernähren.
Krankheiten
Stechrochen können häufig an parasitären Krankheiten, wie beispielsweise Bandwürmern, erkranken. Zu den dokumentierten Parasiten dieser Art gehören die Bandwürmer Acanthobothrium asnihae, Acanthobothrium etini, Acanthobothrium masnihae, Acanthobothrium saliki, Acanthobothrium zainali, Rhinebothrium abaiensis, Rhinebothrium kinabatanganensis und Rhinebothrium megacanthophallus.
Literaturhinweis
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