Ernährungspyramide
Eine Ernährungspyramide (teilweise auch Lebensmittelpyramide genannt) ist eine pyramidenförmige Ernährungsempfehlung, in der die relativen Mengenverhältnisse von Lebensmittelgruppen repräsentiert sind, die für eine gesunde Ernährung des Menschen empfohlen werden.
An der Basis der Pyramide sind die mengenmäßig zu bevorzugenden, an der Spitze die in geringerer Menge zu verzehrenden Nahrungsmittel eingetragen, so dass das ungefähre Verhältnis augenfällig dargestellt wird.
Ursprüngliches Ziel der pyramidenförmigen Empfehlungen für eine gesunde Ernährung war nur eine quantitativ ausreichende Versorgung mit Lebensmittelbestandteilen, typischerweise Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralstoffe.
Später wurden Pyramiden veröffentlicht, deren Gesundheitsziele darüber hinausgingen und qualitative Wertungen von Lebensmitteln beinhalteten (über die hierarchische Stufe der Platzierung), motiviert z. B. über den Zusammenhang von Ernährungsweisen und Krankheitshäufigkeiten.
Die erste Ernährungspyramide des USDA, herausgegeben 1992, basierte selbst auf einer Veröffentlichung des FDB in Dänemark 1978 und wurde eingeführt, um das ältere nahrungsmittelgruppenbasierte Empfehlungssystem zu ersetzen.
Sie erreichte eine weite Verbreitung und Bekanntheit bei den Verbrauchern und war der Prototyp vieler anderer pyramidenförmiger Veröffentlichungen in anderen Ländern.
Dem Vorbild der USA folgend veröffentlichten andere Länder in den folgenden Jahren teilweise angepasste Versionen der Ernährungspyramide des USDA.
Für Deutschland tat das die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), auf Basis ihres seit den 1950ern existierenden und Vollwertkost propagierenden Ernährungskreises.
In der Ernährungsempfehlung der DGE (nach 1992) stehen an erster Stelle die Getränke, vor allem Wasser. Man sollte täglich mindestens 1,5 Liter trinken.
An der Basis stehen die Grundnahrungsmittel, die langkettige Kohlenhydrate (Stärken) enthalten, wie Brot, Reis und Nudeln. Auf der nächsthöheren Ebene befinden sich Gemüse und Obst.
Die dritte Stufe beinhaltet Proteine und eiweißhaltige Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte einerseits sowie Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier, Nüsse und Bohnen (Hülsenfrüchte) andererseits.
An der Spitze der Pyramide sind Zucker und Fette wie Pflanzenöle zu finden, von denen nur wenig konsumiert werden sollten.
In den 2000er Jahren wuchs die Kritik an den kohlenhydratbasierten Empfehlungen, einerseits da kein Rückgang der ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten zu verzeichnen war und auch die stärker werdende Evidenzbasierte Medizinische Forschung die Empfehlung in Frage stellte.
2005 veröffentlichte die DGE eine Pyramide, in der Gemüse und Obst zusammen die kohlenhydrathaltigen Lebensmittel als größte Lebensmittelgruppe verdrängt hatten: 30 % Kohlenhydrat-Gruppe, 26 % Gemüse, 17 % Obst, 18 % Milchprodukte, 7 % Tierische Proteine (Fleisch, Fisch, Ei etc.), 2 % Öle und Fette.
Das österreichische Bundesministerium für Gesundheit (kurz BfG oder Gesundheitsministerium) veröffentlichte im März 2010 eine Ernährungspyramide mit folgenden Empfehlungen:
In der 7-lagigen Pyramide wird feiner zwischen tierischen und pflanzlichen Fettquellen differenziert.
Außerdem bildet die Basis hier Obst und Gemüse, kohlenhydrathaltige Lebensmittel sind eine Stufe höher angesiedelt.
Eine wissenschaftliche Quelle für diese Pyramide wurde vom BfG nicht angegeben.
Teile dieses Artikels wurden der "deutschen Wikipedia" entnommen. Er steht unter der Nutzungslizenz "CC BY-SA 3.0".
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