Fischlexikon der Süßwasserfische: Sibirischer Stör


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deut. Name:
Sibirischer Stör
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Siberian sturgeon
Ordnung:
 
(Störartige)
Familie:
 
(Störe)
Gattung+Art:
Acipenser baerii

Einträge:
1738

Info

Der Sibirische Stör (Acipenser baerii) ein Süßwasserfisch, der jedoch auch im Brackwasser vorkommt. Der Sibirische Stör wird maximal ca. 200-250 cm lang und ca. 210 kg schwer. Seine englische Bezeichnung lautet "Siberian sturgeon".

Der Sibirische Stör stammt aus Sibirien und kommt dort in allen größeren Flüssen vor. Er ist auch im Baikalsee beheimatet. Der Sibirische Stör ist ein Wanderfisch (potamodrom), der nur im Süßwasser wandert, um zu laichen.

Der Sibirische Stör wird mittlerweile auch in Aquakulturen in Russland gezüchtet und wurde von diesen auch in Westeuropa eingeführt.

Da die morphologischen Merkmale der unterschiedlichen Populationen des Sibirischen Störs teilweise stark variieren, beschreiben einige Wissenschaftler 3 Unterarten:

  • Acipenser baerii baerii - diese Art kommt hauptsächlich im Ob-Fluss vor (Westsibirien, Russland)
  • Acipenser baerii baicalensis - eine Art aus dem Baikalsee
  • Acipenser baerii stenorrhynchus - eine Art aus den östlichen Flüssen Sibiriens

Bedeutung als Speisefisch

Der Sibirische Stör (Acipenser baerii) ist ein wertvolle Speisefisch. Sein Fleisch kann gebraten, gegrillt, gebacken oder auch gedünstet werden. Sein Laich ist als Kaviar äußerst beliebt.


Maximales Alter

Der Sibirische Stör (Acipenser baerii) kann maximal über 60 Jahre alt werden.


Merkmale

Copyright by wrangel (123RF)

Sibirischer Stör - Maul und Barteln

wichtige Merkmale des Sibirischen Störs:

  • der Sibirische Stör besitzt einen kräftigen, langen und spindelförmig-gestreckten Körperbau und ein langes Rostrum (Schnauze)
  • durch die Panzerung des Körpers mit 5 Reihen von Knochenschildern erscheint der Körper des Sibirischen Störs im Querschnitt fünfeckig
  • die Körperfärbung des Sibirischen Störs variiert. Sein Rücken und die Körperflanken sind meistens grau-bräunlich gefärbt (je nach Population sind die Fische heller oder dunkler). Die Bauchseite des Sibirischen Störs ist weißlich bis cremefarben gefärbt
  • der Rücken, die Körperflanken und die Bauchseite des Sibirischen Störs sind mit 5 Längsreihen aus Knochenschildern bedeckt: auf dem Rücken eine Reihe mit 10-19, auf den beiden Körperseiten jeweils 1 Reihe mit 32-59 Knochenschildern entlang der Seitenlinie und auf der Bauchseite jeweils 1 Reihe an der linken und rechten Bauchkante mit jeweils 7-16 Knochenplatten
  • zwischen diesen Knochenplatten liegen kleine und sternförmige Knochenplättchen, die jedoch mit zunehmendem Alter der Fische fast nicht mehr sichtbar sind. Auf der Rückenreihe befinden sich zwischen der Rücken- und Schwanzflosse keine Knochenplatten
  • diese Knochenschilder besitzen eine rhombische Form und sind mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
  • die relativ kurze Rückenflosse des Sibirischen Störs sitzt weit hinten am Körper, kurz vor der Schwanzflosse
  • die Schwanzflosse des Sibirischen Störs ist heterozerk: der obere Schwanzflossenlobus ist stark verlängert und nach oben gebogen. Dadurch erzeugt erzeugt die Schwanzflosse beim Schwimmen einen stetigen Auftrieb
  • die Schwanzflossenbasis ist mit (scharfkantigen) Ganoidschuppen bedeckt, die mit einem Schmelzüberzug versehen sind
  • das Rostrum (Schnauze) dieser Störart kann 17-27% (je nach Vorkommen) seiner Gesamtlänge ausmachen
  • vor dem ausstülpbaren Maul des Sibirischen Störs sitzen 4 Barteln, die am Ende nicht ausgefranst sind
  • die Unterlippe des Sibirischen Störs ist in der Mitte unterbrochen
  • auf der Schnauze sitzen Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit denen selbst schwache elektrischer Felder und feine Temperaturunterschiede wahrgenommen und somit Beutetiere geortet werden können

Größe

Der Sibirische Stör (Acipenser baerii) wird maximal ca. 200-250 cm lang. Seine durchschnittliche Länge beträgt ungefähr 100 cm. Das maximal publizierte Gewicht eines Sibirischen Störs beträgt 210 kg.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Sibirische Stör (Acipenser baerii) stammt aus Sibirien und kommt dort in allen größeren Flüssen vor. Er ist auch im Baikalsee beheimatet. Er wird mittlerweile auch in Aquakulturen in Russland gezüchtet und wurde von diesen auch in Westeuropa (z.B. Deutschland, Frankreich, Italien) eingeführt.

Der Sibirische Stör ist ein Wanderfisch (potamodrom) bewohnt hauptsächlich Süßwasserbereiche, obwohl manche Populationen sogar ins Brackwasser vordringen. Es existieren einige wenige Populationen, die gar nicht wandern.


Fortpflanzung

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Sibirischer Stör (Acipenser baerii)

Der Sibirische Stör wird mit einer Länge von ungefähr 75-80 cm und einem Alter von ca. 11-13 Jahren (Männchen) bzw. einer Länge von 85-90 cm und einem Alter von ca. 17-19 Jahren (Weibchen) geschlechtsreif.

Diese Angaben können erheblich schwanken, da Sibirische Störe in den südlichen (und daher wärmeren) Flussabschnitten wie z.B. dem Lena-Fluss im asiatischen Teil Russlands erheblich schneller wachsen und die Geschlechtsreife daher erheblich früher eintritt.

Die Reproduktionsintervalle liegen bei den Männchen zwischen 1-4 und bei den Weibchen zwischen 3-6 Jahren.

Manche laichreifen Sibirischen Störe wandern im Herbst mehrere hundert Kilometer (manche über 2.000 km) die Flüsse hinauf, während andere überhaupt nicht wandern und stationäre Laichplätze aufsuchen. Die Männchen wandern in der Regel vorher und warten dann an den Laichplätzen auf das Eintreffen der Weibchen.

Der Sibirische Stör laicht in den Monaten Mai-Juni im Hauptstrom der Gewässer über kiesigen bzw. steinigen Untergründen ab. Die Wassertemperaturen betragen in dieser Zeit ca. 9-18 °C, die Fließgeschwindigkeit des Wassers an den Laichgründen 1-4m/s.

Die Eier der Störe besitzen eine dunkle Pigmentierung und einen großen Dottersack. Sie besitzen viele Spalten in der Eihülle, durch die die männlichen Spermien in die Eizelle (Chorion) eindringen können.

Die jungen Sibirischen Störe schlüpfen bei einer Wassertemperatur von 14-17 °C nach ca. 6-12 Tagen. Beim Schlupf haben die Embryonen eine Länge von 10-11 mm. Im relativ warmen Lena-Fluss wachsen die jungen Störe im 1. Jahr bis auf 35 cm heran, danach verlangsamt sich das Wachstum jedoch erheblich.


Nahrung

Sibirische Störe ernähren sich vorwiegend von bodenlebenden Krebstieren, Insektenlarven und Mollusken (Weichtieren), jedoch auch von Fischen (die Populationen im Baikalsee ernährt sich hauptsächlich von Fischen).


Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)

Rolle

Stationärrolle oder Multirolle

Hauptschnur

0,30-0,35 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,20-0,25 monofile Schnur

Haken, System

6-er - 8-er

Köder

Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen)

Fangzeit

Störe dürfen in der Regel nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden. In den meisten Binnengewässern in Deutschland sind Störe ganzjährig geschützt.

zusätzliche Tipps

die Köder sollten stets am Grund angeboten werden


Omega 3 Fettsäuren Lizenz:Copyright by Reno Martin (fotolia.com)

Nährwerte

Dieser Fisch ist ein beliebter Speisefisch. Er liefert unserem Körper wichtige Nährstoffe wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtige Mineralstoffe und Omega 3 Fettsäuren.

Weitere Informationen über die Nährwerte dieses Fisches wie z.B. Kilokalorien, Kilojoule, Eiweiß (Protein), Jod, Kochsalz, Fette, Purin, Omega-3-Fettsäuren (EPA+DHA), Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine findet Ihr hier:

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