Korallenlexikon: die Korallen-Art "Millepora dichotoma"


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Systematik

Name:
Millepora dichotoma

Ordnung:
Anthoathecata
(Anthoathecata)

Familie:
Milleporidae
(Milleporidae)

Gattung+Art:
Millepora dichotoma

Info

Millepora dichotoma ist eine Koralle aus der Gattung der Feuerkorallen (Millepora). Millepora dichotoma kann eine Größe von etwa 30 cm erreichen. Sie ist vom Roten Meer bis Samoa und Südafrika verbeitet. In Deutschland wird diese Koralle auch "Gitter-Feuerkoralle" genannt, die englische Bezeichnung lautet "Net fire coral". Diese Feuerkoralle steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten (IUCN).


Merkmale

Millepora dichotoma

Millepora dichotoma

wichtige Merkmale von Millepora dichotoma:

  • Millepora dichotoma oder auch Gitter-Feuerkoralle genannt ist eine Hydrozoen-Art, die aus einer Kolonie von Polypen mit einem Kalkskelett besteht
  • Millepora dichotoma lebt in einer Symbiose (Endosymbiose) mit Zooxanthellen, von denen sie den Großteil der benötigten Nährstoffe über Photosynthese bezieht. Hierzu benötigt sie viel Licht
  • diese Feuerkoralle bildet fächerförmige Kolonien mit einem Durchmesser von bis zu 60 cm, einzelne Klumpen bzw. Anhäufungen können mehrere Meter groß sein
  • Millepora dichotoma bildet ihre senffarbenen bis olivgelben Fächer auf einer Ebene
  • diese Feuerkoralle wächst an oberen Riffhängen bis zu einer Tiefe von 15 m und stets quer zur vorherrschenden Strömung, um möglichst viel Plankton aus dem Wasser aufnehmen zu können
  • die Fresspolypen sind relativ groß, kurz und gedrungen. Sie besitzen einen um den Mund angeordneten Kranz von kurzen capitaten (gekeulten) Tentakeln
  • die Wehrpolypen sind dagegen relativ lang und schlank; sie besitzen keinen Mund. Sie sind regellos von kurzen, capitaten Tentakeln bedeckt.
  • ihre Nesselkapseln oder Nematozysten enthalten ein Toxin, das bei Kontakt schmerzhafte, verbrennungsähnliche Wunden verursacht. Im schlimmsten Fall kann dies bei Patienten mit einer schweren allergischen Reaktion zum Kollaps führen. Hautreizungen können bis zu zwei Wochen andauern

Lebensraum

Millepora dichotoma ist vom Roten Meer bis Samoa und Südafrika verbeitet. Das Habitat dieser Feuerkoralle sind obere Riffhänge bis zu einer Tiefe von 15 m, um möglichst viel Plankton aus dem Wasser aufnehmen zu können steht sie stets quer zur vorherrschenden Strömung.


Aquaristik-Info

Temperatur: ca. 24 °C - 26 °C
Nitrat (NO3): < 15 mg/L
Nitrit (NO2): < 0,1 mg/l
Phosphat (PO4): < 0,2 mg/L
Kalzium (Ca2+): 420 mg/L
pH-Wert: ca. 7,8 - 8,5 (optimal: 8,2-8,3)
Carbonhärte: 7-10 °KH
Salinität: 34–35 ppt (g/L)
Dichte: 1.022-1.024 g/ml bei 25 °C
Lichtansprüche: keine
Strömung: schwach-mittel
Aquarium: ab etwa 600 Liter
Schwierigkeit: nicht für Anfänger geeignet
Giftigkeit: ihr Gift ist gesundheitsschädlich

Fütterung:
Zooplankton, Zooxanthellen (Licht)

Haltung:
Diese Korallenart ernährt sich teilweise von Zooxanthellen ist und benötigt zur Photosynthese eine mittelstarke Beleuchtung. Auch eine zusätzliche Fütterung mit Zooplankton ist erforderlich.

Die Wassertemperatur sollte etwa 24 °C betragen. Die Strömung des Wasser sollte mittelmäßig sein, die Pumpe sollte die Koralle jedoch nicht direkt anströmen. Pro Woche sollte ein Wasserwechsel von mindestens 5% durchgeführt werden (oder 10% monatlich). Das Wasser sollte stets klar sein.

Diese Feuerkoralle enthält in ihren Nesselkapseln ein Toxin, das bei Kontakt schmerzhafte, verbrennungsähnliche Wunden verursacht. Im schlimmsten Fall kann dies bei Patienten mit einer schweren allergischen Reaktion zum Kollaps führen. Hautreizungen können bis zu zwei Wochen andauern. In der Literatur wird die Akutbehandlung der betroffenen Hautstellen mit 5%igem Essig und später mit juckreizlindernden und antiallergischen Salben empfohlen. Wir empfehlen jedoch, im Falle einer Verbrennung sicherheitshalber den Hausarzt aufzusuchen.

Fortpflanzung/Zucht:
Gesicherte Erkenntnisse zur Fortpflanzungsbiologie dieser Feuerkoralle liegen uns zurzeit nicht vor.

Wikipedia zur Fortpflanzung von Feuerkorallen (Millepora) :

"Daneben gibt es noch spezielle Polypen für die Fortpflanzung, die freischwimmende Medusen produzieren. Die Gonophoren entstehen in Kammern des Skelettes, die mit Coenosarc ausgekleidet sind. Die Medusen sind Eumedusoide mit radialen Kanälen und einem Ringkanal. Die Meduse besitzt aber keine Tentakel oder Sinnesorgane. Die Exumbrella ist aber von Nesselzellenflecken besetzt. Die Geschlechtsorgane entstehen um ein undeutliches Manubrium."


Nahrung

Millepora dichotoma ernährt sich hauptsächlich durch die Photosynthese der Zooxanthellen im Sonnenlicht. Mit Hilfe ihrer Polypen filtert sie zusätzlich Plankton aus dem Wasser.


Krankheiten

nachfolgend einige Korallen-Krankheiten:

  • Korallenbleiche (bei Steinkorallen)
    Als Korallenbleiche wird das Phänomen bezeichnet, dass Korallen unter Stress ihre Zooxanthellen ausstoßen und danach absterben können. Die Korallenbleiche tritt oft bei zu warmen oder zu kaltem Wasser, bei Umweltverschmutzungen, abrupter Veränderung der Salinität oder zu intensiver Sonneneinstrahlung auf.
  • Black band disease
    Charakteristisch ist ein schwarz-violettes Band das langsam über das lebende Gewebe der Koralle kriecht, das Gewebe dabei zersetzt und ein entblößtes, totes Korallenskelett hinter sich lässt.
  • Porpostoma notatum
    Porpostoma notatum ist eine die Meere bewohnende Wimperntierchen-Art. Der Einzeller ist unter dem Synonym Helicostoma notata in der Aquaristik bekannt, da er eine Krankheit an Korallen verursacht.
    [weitere Informationen: Porpostoma notatum]
  • White pox disease
    Wissenschaftler haben nunmehr nachgewiesen, dass die Bakterienart Serratia marcescens bei Steinkorallen der Art Acropora palmata die sogenannte White pox Krankheit (White pox disease) auslöst. Gentests und Laborversuche ergaben, dass dieser für Korallen tödliche Keim nicht von anderen Tieren stammt, sondern aus Abwässern des Menschen
  • Stony Coral Tissue Loss Disease (SCTLD)
    Von dieser Krankheit können etwa 20 Arten von Hartkorallen befallen werden. Zurzeit verursacht diese Krankheit erhebliche Schäden an Korallenriffen in der Karibik. SCTLD wird wahrscheinlich durch bakterielle Krankheitserreger verursacht und kann durch direkten Kontakt und den Wasserkreislauf auf andere Korallen übertragen werden. Zurzeit werden viele Anstrengungen unternommen, um den Krankheitserreger zu identifizieren und erkrankte Korallen zu behandeln.

Literaturnachweise

  1. Internet: Wikipedia (englisch)

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