Fischlexikon: die Familie "Farbkarpfen (Cyprinidae(Koi))"

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Farbkarpfen (Cyprinidae(Koi))

Systematik

Familie:
Cyprinidae(Koi)
(Farbkarpfen)


Klasse:
Osteichthyes
(Knochenfische)

Cyprinidae(Koi) (Farbkarpfen)

Kois im Gartenteich

Koi beim Fressen

Farbkarpfen (Koi) sind aus wissenschaftlicher Sicht eigentlich keine eigene Familie innerhalb der Biosystematik.

Koi gehören vielmehr zur Familie der Karpfenfische (Cyprinidae) innerhalb der Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes).

Koi werden in unserem Fischlexikon als (Pseudo-) Familie "Farbkarpfen" geführt, da sie Merkmale aufweisen, die von der "normalen" Familie der Karpfen abweichen.

Der Nishikigoi (japanisch 錦鯉, wörtlich „Brokatkarpfen“), auch Koi genannt, auf englisch "Koi carp", ist eine Zuchtform des Karpfens (Cyprinus carpio).


Verbreitung

Die genaue Herkunft der Koi konnte noch nicht eindeutig geklärt werden. Es wird vermutet, dass einfarbige Karpfen aus dem Iran stammen und vor etwa 2000 Jahren nach Asien gebracht wurden. Sie wurden dort als Speisefische und häufig zur Insektenvertilgung gehalten.

In Japan werden Koi dem 19. Jahrhundert von Adeligen als Statussymbole gehalten. Mittlerweile hat auch in Europa die Koizucht viele Anhänger gefunden.


Anatomie/Merkmale

Kois im Gartenteich

Koi im Gartenteich

Es existieren mehrere Zuchtformen, die bei Züchtern äußerst beliebt sind.

Die sogenannten "Butterfly Koi" besitzen längere Flossen, die an die Flügel eines Schmetterlings erinnern (daher die Bezeichnung).

Je nach Körperbau, Farbzeichnung und Qualität der Haut bzw. der Schuppen können Koi enorme Verkaufspreise erzielen.

Lebensweise

Koi können ca. 60 Jahre alt werden und ein maximales Gewicht von ca. 5 kg erreichen. Sie erreichen eine maximale Körperlänge von über 100 cm (der "Jumbo Champion der Nogyosai 2010" war 112 cm lang). Von Anglern wurden schon in öffentlichen Gewässern Koi von über 20 kg gefangen.


Haltung im Gartenteich

Kois im Gartenteich

junger Koi

Die Zuchtanlagen der Koi sollten keimfrei sein. Speziell in Japan wird der Koi oft in riesigen Naturteichen gehalten, um das Wachstum zu steigern.

Der Koi ist ein sehr geselliger Fisch und sollte daher in Gruppen von mehreren Tieren gehalten werden.

Wieviel Koi in einem Teich gehalten werden sollten, hängt dabei von der Größe des Teiches ab: pro Koi werden mindestens 1 - 3 m³ Wasser empfohlen.

Der Koiteich sollte vor praller Sonne geschützt werden, jedoch auch nicht komplett von ihr abgeschattet sein.

Das Wasser sollte regelmäßig auf den pH-Wert und den Gehalt von Sauerstoff, Nitrit, Nitrat, Kupfer, Ammonium und Ammoniak getestet werden.

Die Teichanlage sollte mindestens 1,3 - 1,5 m tief sein, damit die Koi problemlos überwintern können. Sie dürfen in dieser Winterruhe unter keinen Umständen gestört werden.

Koi dürfen nicht zu üppig gefüttert werden, da sie die Nahrungsaufnahme nicht beenden, solange sich noch etwas Fressbares in der Umgebung befindet. Die Nahrung muss reich an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten sein.

Ideale Wasserwerte

PH-Wert 6,5 - 8,0 (ideal: 7,0)
dGH max. 15° dGH
Sauerstoff über 6 mg/l
Nitrit sollte nicht nachweisbar sein
Nitrat unter 80 mg/l
Gesamtammonium sollte nicht nachweisbar sein
Wassertemperatur Winter: mindestens 6° C - Sommer: 20° - 26° C

Probleme

Kois im Gartenteich

Kigoi

bei zu hohem Ph-Wert

Der Teich bekommt zuviel Sonne ab: Teich durch Randbepflanzung o.ä. beschatten
zu starke Belüftung: Belüftung reduzieren

bei zu niedrigem Ph-Wert

Zu viele Koi im Teich / zu viele Bakterien im Filter / dGH zu niedrig: Belüftung verstärken

Sauerstoffmangel

Zu viele Koi im Teich, zu starke Fütterung, zu schwache Belüftung, zu warmes Wasser durch direkte Sonneneinstrahlung. Herrscht der Sauerstoffmangel speziell morgens, sind wahrscheinlich zu starker Algenbewuchs oder zu viele Wasserpflanzen die Ursache, da diese Pflanzen nachts zu viel Sauerstoff bei der Dissimilation verbrauchen.

Abhilfe: Pflanzen und Algen reduzieren, Teich abschatten, stärkere Belüftung, Fütterung reduzieren

Ammonium- / Nitritgehalt zu hoch

Zu viele Koi im (neuen) Teich, zu starke Fütterung, am Filter sind noch nicht genügend Bakterien angesiedelt, Biologischer Filter funktioniert nicht, Filter verschmutzt.


Krankheiten

Koi-Herpesvirusinfektion

Koi - Maruten Asagi

Maruten Asagi

Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen.

Sie ist seit Ende 2005 in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche. Die Inkubationszeit liegt in Abhängigkeit verschiedener Faktoren wie Stress und der jeweiligen Kondition der Fische, zwischen einer Woche und mehreren Monaten.

Kommt es zum Ausbruch der Krankheit, liegt die Mortalitätsrate in der Regel zwischen 80 % und 100 % in einem Zeitraum von 24 Stunden bis 14 Tagen.

Karpfenlaus

Die Karpfenlaus (Argulus foliacaeus) ist ein Fischparasit aus der Gruppe der Fischläuse oder Branchiura (Familie Argulidae) und ein Verursacher der Fischkrankheit Argulose.

Sonstige Koi-Krankheiten

Weitere Informationen zu Koi-Krankheiten findet Ihr auf der Seite "Gartenteich Ratgeber (http://www.gartenteich-ratgeber.com)"


Fortpflanzung

Kois - Ablaichbürsten

Ablaichbürsten

Die Fortpflanzungsbiologie der Koi ist identisch mit der des Karpfen (Cyprinus carpio). Er erreicht seine Geschlechtsreife mit 3 bis 5 Jahren.

Die Laichzeit des Kio erfolgt in der Zeit von Mai - Juli bei Wassertemperaturen von 15 - 20 ° C. Wichtig für die Fortpflanzung ist auch eine gute Wasserqualität.

Die ca. 1 bis 1,5 mm großen Eier (100.000 - 250.000/kg Körpergewicht) werden unter heftigen Laichspielen an Wasserpflanzen angeklebt.

Bei 15 °C entwickelt sich der Laich etwa in 5 Tagen, bei 20 °C in nur 3 Tagen. Die Fischlarven sind ca. 5 mm lang.

Nach dem Schlupf sollten die Fischlarven so schnell wie möglich aus dem Becken mit den Elternfischen entfernt werden, da sie ansonsten von diesen gefressen werden.

Die Fischlarven ernähren sich zunächst von ihrem Dottersack. Ist dieser aufgebraucht, können sie mit Plankton gefüttert werden.

Um unter Anderem das Risiko von Pilzinfektionen zu verringern, werden bei der Zucht Hilfsmittel wie Ablaichbürsten verwendet.


Ernährung

Koi ernähren sich von Pflanzen, Insekten und Würmern. Sinkt die Wassertemperatur auf unter 10 °C, reduzieren die Koi ihren Stoffwechsel und halten am Boden ihres Gewässers Winterruhe.


Systematik

Zuchtformen

Aufgeteilt werden die Koi in mindestens 16 Hauptvarianten und über 100 Unterformen. Die Anzahl der Varianten erweitert sich fortlaufend. Die verbreitesten Zuchformen sind:

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