Fischlexikon: die Gattung "Scarus"

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Scarus

Systematik

Gattung:
Scarus


Ordnung:
Labriformes
(Lippfische)

Scarus

Scarus ist die artenreichste Gattung von Salzwasserfischen aus der Familie der Lippfische (Labridae) und der Unterfamilie der Papageifische (Scarinae).


Inhalt

  1. Verbreitung, Lebensraum
  2. Merkmale
  3. Wasserwerte
  4. Fortpflanzung
  5. Nahrung
  6. Artenverzeichnis (Systematik)

Verbreitung, Lebensraum

Scarus-Arten sind über weite Teile des tropischen Atlantiks einschließlich der Karibik und der Westküste Afrikas, des Indischen Ozeans, des Roten Meeres, des Persischen Golfs und des westlichen, zentralen und östlichen Pazifiks verbreitet.

Fast alle Scarus-Arten leben in Korallenriffen und sind dort in der Regel die häufigsten Papageifische. Nur geschlechtsreife Blauband-Papageifisch (Scarus ghobban) wurden schon außerhalb der Korallenriffen beobachtet.

Etwa die Hälfte der Scarus-Arten kommt im tropischen Indopazifik vor, ein Viertel ist dort endemisch, sechs Arten leben in der Karibik und eine an der afrikanischen Atlantikküste.

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Merkmale

Gestreifter Papageifisch (Scarus iseri)

Gestreifter Papageifisch (Scarus iseri)

Ihr Körperbau ist gestreckt, leicht hochrückig und seitlich abgeflacht.

Die Augen stehen etwas hervor. Diese Fische können ihre Augen unabhängig voneinander bewegen

Das Maul dieser Papageifische ist meistens annähernd endständig.

Die Kieferzähne sind zu einem Schnabel (Zahnplatte) verwachsen. Der Unterkiefer besitzt ein zusätzliches Gelenk, um den Quetschdruck an den verschmolzenen Zähnen zu verstärken.

Die Zähne werden weitgehend von den Lippen bedeckt, die Zähne des Oberkiefers stehen etwas weiter vor als die des Unterkiefers.

Die Zähne bzw. Zahnplatten können weißlich, grünlich, blaugrün oder bläulich gefärbt sein. Die Schneide ist glatt. Die meisten Arten besitzen als adulte Tiere auch seitliche liegende Eckzähne, einige Arten im Unterkiefer auch kleine Zähne an den Kieferseiten.

Die Anzahl der Kiemenrechen variiert zwischen 39 bis 61. Die unterschiedlich großen Nasenöffnungen sind sehr klein.

Nachts scheiden einige Scarus-Arten einen Schleimkokon aus, der sie beim Schlafen einhüllt. Der Kokon ist vorne und hinten offen, damit Wasser hindurchfließen kann. Andere Papageienfischarten schlafen in Spalten. Der Schleimkokon dient der Abwehr blutsaugender Meeresasseln.

Farbphasen

Papageifische durchlaufen bis zu 3 Farbphasen. Während die Jungfische meist Weibchen sind, sind die Tiere in der Endphase (Terminalphase) Männchen.

  • Juvenilphase
    In dieser Phase sind die Fische noch nicht geschlechtsreif. In dieser Phase tragen die Fische manchmal ein ähnliches Muster wie in der nachfolgenden Initialphase.

  • Initialphase
    In dieser Phase, in der die Fische heranreifen, sind sie rötlich bis grau oder braun gefärbt. Die meisten Fische in dieser Phase sind Weibchen, die wenigen (primären) Männchen unterscheiden sich nur durch ihr Laichverhalten und ihre innere Anatomie.

  • Terminalphase
    In dieser Phase ändern die Weibchen ihr Geschlecht und werden zu Männchen. Auch die primären Männchen ändern ihre Färbung und werden danach als sekundäre Männchen bezeichnet. Die Fische sind in dieser Phase immer geschlechtsreife Männchen.

Flossenformel: D IX/10, A III/9, V I/5, C 0/11

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Wasserwerte

Scarus-Arten sind Salzwasserefische. In ihrem natürlichen Lebensraum herrschen Wassertemperaturen zwischen etwa 22 °C und 29 °C.

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Fortpflanzung

Scarus-Arten sind proterogyne Zwitter (Hermaphrodit). Bei Erreichen der Geschlechtsreife sind sie zunächst weiblich und verwandeln sich später in ein Männchen.

Die sekundären Männchen halten sich entweder einen kleinen Harem oder besetzen vorübergehende Laichplätze. Beim Laichen sind in diesen Fällen jeweils nur ein TP-Männchen (Terminalphase) und ein IP-Weibchen (Initialphase) beteiligt.

Bei den Laichakten kann es vorkommen, dass primäre Männchen sich den Laichakt auf eine hinterhältige Weise verschaffen. Sie nähern sich den Paaren in der Farbe des Weibchens und geben beim Laichen große Mengen Sperma ins Wasser ab. Aufgrund ihrer größeren Hoden produzieren sie mehr Sperma und können daher die Eier besser befruchten als die Männchen in der Endphase. Beim Massenlaichen geben beide Geschlechter Sperma ab.

Für weitere Informationen zur Fortpflanzung des Gestreiften Papageifisches siehe die Beschreibung der Familie der Lippfische (Labridae).

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Nahrung

Scarus-Arten beißen beim Fressen nicht in das Substrat sondern schaben mit ihrem Schnabel Algen oder sonstigen Aufwuchs von dem Substrat ab.

Diese Fische zermahlen ihre Nahrung zwischen den oberen und unteren Schlundkiefern zu einer feinen Paste. Bei der Nahrungsaufnahme nehmen sie große Mengen mineralischer Partikel auf, die sie später wieder ausscheiden. Die Ausscheidungen sehen aus wie weiße Wolken, die hauptsächlich aus Korallenkalk bestehen.

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Systematik

Zu der Gattung Scarus gehören mehr als 50 Arten. Sie ist damit die größte Gattung der Papageifische
(Stand: 05/2025):


Literaturhinweise:

  1. Wikipedia (deutsch)

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