Fischlexikon: Strömer (Telestes souffia)


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Süßwasserfische"

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Name:
Strömer
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Weißfische
Gattung:
Telestes
Gattung+Art:
Telestes souffia
gesamt:
2895 Fischarten

Übersicht

Der Strömer (Telestes souffia, Synonym:Leuciscus souffia), auch "Rißling", "Lauge" oder "Grieslaugele" genannt, ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Telestes. In Deutschland begrenzt sich das Vorkommen des Strömers auf das Einzugsgebiet des Hochrheins und des Neckars in Baden-Württemberg. Stabile Populationen zeigen sich jedoch nur in den nordöstlichen Zuflüssen des Bodensees. Wenige Fundorte sind aus dem Einzugsbereichs des Neckars bekannt. Der Strömer ist akut vom Aussterben bedroht.

Durch Monotonisierung und Zerschneidung seiner Wohngewässer ist der Strömer im erheblichen Maße in nur wenige Restbestände zurückgedrängt worden.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Strömers sind:

  • Der Körper ist schlank und gestreckt, seitlich nur wenig abgeflacht.
  • Er besitzt einen langen, stumpfen endständigen Kopf.
  • Die Mundspalte ist unterständig.
  • Er besitzt große Schuppen.
  • Der Außenrand der Afterflosse ist im gespreizten Zustand konkav.
  • Die Rückenfärbung ist metallisch dunkelblau, die Flanken sind silbrig und die vollständige Seitenlinie gelblich/orange eingefasst. Der Bauch ist weiß.
  • In der Laichzeit zieht sich bei den Milchnern ein dunkelviolettes bis rotes Flankenband vom
    Auge bis zur Schwanzflosse entlang der Seitenlinie, er entwickelt einen Laichausschlag an
    Kopf und Kiemendeckel.
  • Die Flossen sind leicht gelblich, der Flossenansatz schwach gelblich bis kräftig orangefarben.
  • Er besitzt 50-57 Schuppen entlang der Seitenlinie.
  • Flossenstrahlen: D 0/10, A 0/10-13, P 0/14-15, V 0/10, C 0/19
  • Schlundzähne: 2.5-5(4).2.

Verwechslungsarten: Er ist vom Hasel (L. Leuciscus) durch den längeren Kopf und die Färbungsmerkmale zu unterscheiden. Der ähnlich gefärbte Schneider (Alburnoides bipunctatus) besitzt eine viel längere Afterflosse.


Größe

Die Durchschnittsgröße des Strömers liegt bei 12-18 cm, jedoch sind auch Längen bis 25 cm möglich.
Das durchschnittliche Gewicht liegt bei 60 gr, das Höchstgewicht bei 115 gr.


Maximales Alter

Der Strömer wird bis zu 3 Jahren alt.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Strömer besiedelt vor allem Gewässer der Äschenregion. Hier hält er sich, oft mit dem Schneider in Schwärmen vergesellschaftet, vorwiegend in durchströmten Gumpen auf. Unstrukturierte Gewässerabschnitte werden gemieden.

Im Gegensatz zu den meisten Cypriniden ist er an sauerstoffreiches, kühles Wasser angepasst. So lebt er vor allem in schnellfließenden Gebirgs- und Mittelgebirgsgewässern bis in eine Höhe von ca. 900 m, aber auch in kühlen hochgelegenen Seen mit Kiesgrund, wo er die tieferen Wasserschichten bevorzugt.

Der Strömer ist ein Schwarmfisch im freien Wasser, er ist nicht an der Oberfläche zu finden.


Fortpflanzung

Der Strömer wird im 2. Jahr geschlechtsreif. Die Laichzeit erfolgt in den Monaten März bis Mai. In dieser Zeit ist besonders beim Milchner das dunkelviolette, schillernde Längsband gut ersichtlich. Strömer nutzen bewuchsfreie Kiesbänke in flachen, schnellfließenden Gewässerabschnitten als Laichsubstrat. Die Männchen weisen in der Laichzeit einen punktförmigen Laichausschlag am Kopf auf. Die ca. 2,3 mm großen, wenig transparenten 5.000 - 8.000 Eier werden bei Temperaturen um die
12° C über kiesigem Grund abgelegt, wo sie bis zum Schlupf der Larven ankleben. Die frisch geschlüpften Larven können schon sehr aktiv sein, verbergen sich aber im Lückensystem des Gewässergrundes bis sie ihren Dottersack aufgezehrt haben.


Nahrung

Der Strömer ernährt sich von Bodentieren und tierischem Plankton, vermag aber auch dicht über der Wasseroberfläche fliegende Insekten im Sprung zu erbeuten.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Weißfischen (Leuciscidae):

  • Blumenkohlkrankheit
    Diese Erkrankung tritt beim Aal sowie bei der Ukelei (Laube) auf. Das äußere Erscheinungsmerkmal sind blumenkohlartige Epithelwucherungen an dem Ober- und Unterkiefer [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

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