Fischlexikon: Großer Hammerhai (Sphyrna mokarran)


JAVASCRIPT ist deaktiviert!
Ativiere Javascript oder wechsle zu unserer Seite
Salzwasserfische"

 Fischart im Fischlexikon suchen 
 weitere Arten dieser Fisch-Familie 
Name:
Großer Hammerhai
(deutsch)
Grundhaie
Familie:
(deutsch)
Hammerhaie
Gattung:
Sphyrna
Gattung+Art:
Sphyrna mokarran
gesamt:
2897 Fischarten

Übersicht

Dieser Hai lebt weltweit im Bereich tropischer und subtropischer Küstengebiete und des Kontinentalschelfs, wobei er Korallenriffe als Lebensraum bevorzugt.

Von anderen großen Hammerhaien unterscheidet er sich vor allem durch die Ausprägung des hammerförmig vergrößerten Kopfes (Cephalofoil) sowie seiner sehr großen und sichelförmigen ersten Rückenflosse. Er ist ein Einzelgänger und ernährt sich von einer Vielzahl wirbelloser Tiere sowie von Knochen- und Knorpelfischen einschließlich kleiner Haie und Vertretern der eigenen Art. Die Hauptbeute stellen jedoch Rochen, speziell Stechrochen, dar, die er durch die am Cephalofoil befindlichen Sinnesorgane aufspürt und mit dem Kopf am Boden festhält, um sie zu fressen.

Diese Art kann sich sowohl im flachen als auch im tieferen Wasser bis etwa 80 Meter aufhalten. Dabei bevorzugen die Tiere Korallenriffe als Lebensraum, können jedoch auch auf dem Kontinentalschelf, im Bereich von Inselsockeln, in Lagunen und im küstennahen Tiefenwasser leben.

Wandernde Populationen vor Florida und aus dem Südchinesischen Meer wandern im Sommer polwärts.


Merkmale

Großer Hammerhai (Sphyrna mokarran) - Urheber: Jim Capaldi - Lizenz:CC BY 2.0

Großer Hammerhai (Unterseite

Wie alle Arten der Familie besitzt auch dieser Hammerhai fünf Kiemenspalten, ein Saugloch fehlt. Seine Haut ist eng besetzt mit zahnartigen Placoidschuppen, die diamantenförmig sind und jeweils drei bis fünf horizontale Leisten bei kleineren und fünf bis sechs bei größeren Individuen aufweisen.

  • sein Körper ist wie bei allen Haien der Familie stromlinienförmig
  • die Rückenfärbung ist dunkelbraun, bronzefarben oder grau bis grau-braun
  • an den Flanken zum Bauch hin wird sie heller und der Bauch ist weißlich gefärbt
  • der Grenzverlauf zwischen Bauch- und Rückenfärbung ist klar gezeichnet
  • ausgewachsene Exemplare besitzen keine deutlichen Flossenmarkierungen, mit Ausnahme eines dunkleren Rands der Brustflossenunterseite, bei den Jungtieren kann die Spitze der zweiten Rückenflosse schwarz gefärbt sein
  • der hammerförmige Kopf (Cephalofoil) besitzt eine Breite, die zwischen 23 und 27% der Körperlänge entspricht, wodurch der Große Hammerhai den im Verhältnis zum Körper breitesten Kopf aller Arten der Gattung Sphyrna besitzt. Lediglich der Kopf des Flügelkopf-Hammerhais (Eusphyrna blochii) ist mit einer Breite von fast 50% der Körperlänge noch breiter ausgebildet
  • die Vorderkante des Cephalofoil ist nahezu gerade und besitzt sowohl in der Kopfmitte als auch beidseitig nahe dem Kopfrand jeweils eine deutliche Einbuchtung, die Hinterkante ist leicht konkav. Damit unterscheidet sich die Art von anderen großen Arten mit gebogenem Cephalofoil
  • das breite Maul bildet von unten betrachtet eine Parabel, kurze Labialfurchen sind vorhanden
  • die Zähne des Ober- und Unterkiefers sind schräg dreieckig mit einer Spitze und stark gezackt, zu den Maulrändern werden sie zunehmend stärker gebogen. Im Oberkiefer befinden sich in jeder Gebisshälfte 17 Zähne sowie 2 bis 3 Zähne im Bereich der Symphyse, im Unterkiefer 16 bis 17 Zähne in jeder Gebisshälfte und 1 bis 2 Zähne im Bereich der Symphyse
  • wie bei anderen Haien liegen hinter diesen Zähnen weitere Zahnreihen
  • er hat eine sehr ausgeprägte und auffallend große und sichelförmige erste Rückenflosse, die oberhalb des Innenrandes der Brustflossen ansetzt
  • die zweite Rückenflosse und die Afterflosse sind deutlich kleiner, im Vergleich zu anderen Arten jedoch ebenfalls relativ groß mit tiefen Einkerbungen am hinteren Rand
  • die Bauchflossen sind sichelförmig mit einem konkav ausgebildeten Hinterrand und unterscheiden sich dadurch von dem gerade ausgebildeten Flossenrand beim Bogenstirn-Hammerhai
  • die asymmetrische Schwanzflosse ist ebenfalls stark sichelförmig. Sie besteht aus einem schmalen unteren Lobus sowie einem deutlich längeren oberen Lobus mit kleinem Endlappen

Größe

Der Große Hammerhai ist durchschnittlich 3,5 Meter lang mit einem Gewicht von über 230 Kilogramm. Wenige Exemplare, vor allem Weibchen, erreichen deutlich größere Körperlängen, die maximalen Körperlängen liegen bei 5,5 bis 6,1 Metern.

Der schwerste bislang dokumentierte Große Hammerhai war ein 4,4 Meter langes Weibchen mit einem Gewicht von 580 Kilogramm, das 2006 vor der Küste von Boca Grande, Florida, gefangen wurde. Das Exemplar war trächtig mit 55 Jungtieren, die kurz vor der Geburt standen.


Maximales Alter

20 bis 30 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Große Hammerhai ist ein nomadisch lebender Einzelgänger, der in der Regel anderen Riffhaien ausweicht. Begegnet er anderen Haien seiner Größe, zeigt er ein Drohverhalten, bei dem er seine Brustflossen hängenlässt und steif und ruckartig schwimmt.

Jungtiere werden von größeren Haien wie etwa den Bullenhaien (Carcharhinus leucas) erbeutet, während größere und ausgewachsene Hammerhaie keine natürlichen Feinde mit Ausnahme des Menschen haben.

Gelegentlich begleiten Schwärme von Pilotfischen (Naucrates ductor) größere Haie, darunter auch den Großen Hammerhai.

Stachelmakrelen der Art Carangoides bartholomaei wurden beobachtet, wie sie sich mit den Flanken an der Haut von Großen Hammerhaien rieben, wahrscheinlich um Hautparasiten abzureiben.


Fortpflanzung

Bogenstirn-Hammerhai - Urheber:Seawatch.org - Lizenz:Namensnennung des Authors

Bogenstirn-Hammerhai

Anders als bei den meisten Haiarten, bei denen die Paarung in der Regel am Grund oder zumindest in Grundnähe stattfindet, wurden Große Hammerhaie dabei beobachtet, dass sie sich nahe der Wasseroberfläche verpaaren.

So wurde im Bereich der Bahamas eine Kopulation beobachtet, bei der die beiden Haie aufstiegen während sie sich umschwammen und sich verpaarten, als sie die Wasseroberfläche erreicht hatten.

Wie alle Hammerhaie ist diese Art lebendgebärend (ovovivipar), wobei die ungeborenen Junghaie über eine Dottersack-Plazenta ernährt werden.

Dabei wird der Dottersack, nachdem der Dottervorrat von den Junghaien verbraucht wurde, in eine Plazenta umgebildet, die der der Säugetiere analog ist und im Laufe der weiteren Entwicklung die Ernährung über den mütterlichen Blutkreislauf sicherstellt.

Die Weibchen tragen alle zwei Jahre Jungtiere aus und bringen die Junghaie nach einer Tragzeit von 11 Monaten nördlich des Äquators im Frühjahr bis Sommer und um Australien von Dezember bis Januar zur Welt.

Hammerhaie gebären 6 bis 42 Jungtiere, wobei 20 bis 40 den Normalwurf darstellen. Die Junghaie haben eine Länge von 50 bis 70 Zentimetern bei der Geburt. Die Geschlechtsreife wird bei den Männchen zwischen 2,3 und 2,7 Metern und etwa 51 Kilogramm Körpergewicht erreicht, während die Weibchen mit 2,5 bis 3,0 Metern und 41 Kilogramm geschlechtsreif werden.

Die typische Lebensdauer liegt beim Großen Hammerhai bei 20 bis 30 Jahren, der größte weibliche Hammerhai von Boca Grande wurde auf 40 bis 50 Jahre geschätzt.


Nahrung

Der Große Hammerhai ist ein aktiver Jäger mit einem breiten Nahrungsspektrum. Die Beute besteht aus einer Vielzahl von wirbellosen Tieren wie Krebsen, Kalmaren und Tintenfischen sowie zahlreichen Knochenfischen wie Tarpunen, Sardinen, Kreuzwelsen, Froschfischen, Meerbrassen, Süßlippen, Stachelmakrelen, Umberfischen, Zackenbarschen, Plattfischen, Kofferfischen und Igelfischen.

Außerdem jagt er kleinere Haie und Rochen, darunter auch Vertreter der eigenen Art. Am Rangiroa-Atoll erbeutet er beispielsweise Graue Riffhaie (Carcharhinus amblyrhynchos), die nach der Paarung erschöpft sind.

Die Hauptnahrung der Großen Hammerhaie sind jedoch Rochen, insbesondere Stechrochen. Die Giftstachel der Stechrochen werden regelmäßig im Maul der Hammerhaie eingestochen gefunden und scheinen diese nicht zu stören.

Ein Individuum, dass vor der Küste Floridas gefangen wurde, hatte 96 Stacheln von Stechrochen im und um das Maul stecken. Die Jagd findet bei diesen Haien vor allem nachts oder während der Dämmerung statt, wobei sie ihren Kopf in großen Bögen über den Meeresboden schwingen und so elektrische Signale mit Hilfe ihrer am Cephalofoil lokalisierten Lorenzinischen Ampullen aufnehmen.

Zugleich wirkt der Kopf als Tragflügel, der es den Haien erlaubt, sich rasch umzuwenden und einen gerade entdeckten Rochen zu fangen. Vor Florida sind Hammerhaie zudem häufig die ersten Haie, die frisch ausgelegte Haiköder erreichen, was auf einen besonders ausgeprägten Geruchssinn hinweist.


Urheberrechte für den Text

Teile dieses Artikels wurden der "deutschen Wikipedia" entnommen und stehen unter der "Creative Commons Attribution/Share Alike".

Bildrechte

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].

Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].

Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.

Cookies (Datenschutz)

Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.

Youtube-Videos (Datenschutz)

Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.

Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".