Nahrung
Großer Hammerhai bei der Fütterung
Der Große Hammerhai (Sphyrna mokarran) ist ein aktiver Räuber, der sich sehr abwechslungsreich ernährt.
Zu seinen bekannten Beutetieren zählen wirbellose Tiere wie Krabben, Hummer, Kalmare und Tintenfische sowie Knochenfische wie Tarpune, Sardinen, Welse, Froschfische, Meerbrassen, Stachelmakrelen, Umberfische, Zackenbarsche, Plattfische, Kofferfische und Igelfische. Auch kleinere Haie wie Glatthaie stehen auf seinem Speiseplan..
Im Rangiroa-Atoll jagen Große Hammerhaie opportunistisch Graue Riffhaie, die sich bei der Partnersuche erschöpft haben. Große Hammerhaie sind auch als Kannibalen bekannt.
Große Hammerhaie sind die Spitzenprädatoren unter den Haien und darauf spezialisiert, andere Haie, Rochen und weitere Arten zu fressen, insbesondere Stechrochen.
Die giftigen Stacheln der Stechrochen stecken häufig in ihrem Maul, ohne den Hai zu stören. Ein vor der Küste Floridas gefangener Hai hatte 96 Stacheln im und um das Maul.
Große Hammerhaie jagen hauptsächlich in der Morgen- oder Abenddämmerung.
Dabei schwingen sie ihre Köpfe in weiten Winkeln über den Meeresboden, um mit den zahlreichen Lorenzinischen Ampullen an der Unterseite ihres stark verbreiterten Kopfes, dem sogenannten Cephalofoil, die elektrischen Signale von im Sand vergrabenen Stechrochen aufzunehmen.
Gebiss des Großen Hammerhais
Das Cephalofoil dient auch als Tragfläche, mit der sich der Hai schnell umdrehen und nach einem entdeckten Rochen schlagen kann.
Vor Florida sind Große Hammerhaie oft die Ersten, die frisch ausgelegte Haiköder erreichen. Dies lässt auf einen besonders gut ausgebildeten Geruchssinn schließen.
Eine weitere Funktion des verbreiterten Kopfes lässt sich durch die Beobachtung ableiten, wie ein Großer Hammerhai einen Amerikanischen Stechrochen (Dasyatis americana) auf den Bahamas angriff.
Der Hai drückte den Rochen zunächst mit einem kräftigen Schlag von oben auf den Meeresboden und hielt ihn mit seinem Kopf fest, während er sich drehte. So konnte er auf beiden Seiten der Brustflossenscheibe des Rochens einen großen Bissen herausreißen.
Dadurch wurde der Stechrochen effektiv bewegungsunfähig gemacht und konnte anschließend mit dem Maul aufgenommen und durch schnelle Kopfbewegungen zersägt werden.
Ein Großer Hammerhai wurde auch dabei beobachtet, wie er einen Gefleckten Adlerrochen (Aetobatus narinari) im offenen Wasser angriff und ihm mit einem Biss ein großes Stück aus einer Brustflosse herausriss.
Nachdem der Rochen so außer Gefecht gesetzt war, drückte der Hai ihn erneut mit seinem Kopf auf den Boden und drehte sich, um den Rochen mit dem Kopf voran zwischen seine Kiefer zu nehmen.
Diese Beobachtungen legen nahe, dass der Große Hammerhai versucht, Rochen mit dem ersten Biss außer Gefecht zu setzen – eine Strategie, die auch der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) anwendet. Zudem scheint der verbreiterte Kopf des Großen Hammerhais eine Anpassung an die Jagd auf Rochen zu sein.