Fischlexikon: Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus)


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Name:
Weißspitzen-Hochseehai
(deutsch)
Grundhaie
Familie:
(deutsch)
Requiemhaie
Gattung:
Carcharhinus
Gattung+Art:
Carcharhinus longimanus
gesamt:
2899 Fischarten

Übersicht

Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus)

Weißspitzen-Hochseehai

Der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus), auch Hochsee-Weißflossenhai genannt, ist ein Vertreter
der Familie der Requiem- oder Grauhaie.

Er ist als Hochseehai weltweit in tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Regionen beheimatet und gehört zu den größten Haien der Welt.

Der Weißspitzen-Hochseehai kann Menschen gefährlich werden.

Durch seine Lebensweise fern den Küsten sind Begegnungen jedoch selten, allerdings gibt es eine Reihe von dokumentierten Fällen von Angriffen auf Schwimmer, Taucher und Boote durch diese Art sowie weitere, bei denen der Weißspitzen-Hochseehai als Angreifer vermutet wird.

Eine Reihe von Tauchern berichteten, dass Weißspitzen-Hochseehaie sie ausdauernd umkreisten und sich in regelmäßigen Abständen genähert haben.

Aufgrund der hohen Mortalität durch die Hochseefischerei ist die ehemals sehr häufige Art gefährdet, für einige Meeresgebiete wird der Bestandsrückgang als kritisch beurteilt.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Weißspitzen-Hochseehai:

  • diese Art hat den für die Requiemhaie typischen Körperbau, wobei häufig ein leichter Buckel ausgebildet ist
  • charakteristisch sind seine im Vergleich zu fast allen anderen Haiarten sehr langen, abgerundeten Flossen
  • dies betrifft besonders die erste Rückenflosse, die ebenso wie die flügelartigen Brustflossen sehr groß ist
  • seine 1. Rückenflosse liegt unmittelbar hinter dem Ende der freien Innenkante der Brustflossen
  • die 2. Rückenflosse ist deutlich kleiner als die 1.
  • ein Interdorsalkamm kann vorhanden sein, ist dann jedoch nur wenig entwickelt
  • seine Analflosse ist ebenfalls größer als die zweite Rückenflosse und in einer langen Spitze ausgezogen; ihr Hinterrand ist dadurch stark konkav
  • seine Schwanzflosse besitzt einen vergleichsweise kleinen unteren und einen sehr großen oberen Lobus
  • die Rückenfarbe ist grau-braun bis bronzefarben oder bläulich, wobei die Färbung regional variieren kann
  • sein Bauch ist weiß und kann einen gelblichen Ton aufweisen; der Übergang zu den Flanken ist scharf begrenzt
  • die Unterseiten seiner Brustflossen sind ebenfalls weiß und können vor allem an den Kanten sowie zum freien hinteren Ende hin die Rückenfarbe annehmen
  • seine Schwanzflosse sowie die erste Rückenflosse, die Brustflossen und die Bauchflossen weisen auffällige, weiße Spitzen auf, die weite Teile der Flossen einnehmen können
  • die 2. Rückenflosse und die Analflosse mit einem unregelmäßigen schwarzen Muster der Spitzen gezeichnet
  • sie weißen Spitzen sind vor allem bei den Jungtieren stark ausgeprägt, bei ausgewachsenen Haien können sie auch fehlen
  • neben den Spitzen weisen die großen Flossen oft zusätzlich weiße Sprenkel auf, die bei Jungtieren auch schwarz sein können
  • zwischen der 1. und der 2. Rückenflosse kann zudem ein sattelähnlicher, weißer Fleck vorhanden sein
  • seine Schnauze ist lang und breit abgeflacht, in der Aufsicht ist sie stark abgerundet
  • sein Maul ist von unten betrachtet breit und parabolisch mit kurzen Labialfalten
  • er besitzt im Oberkiefer je Kieferseite 14 bis 15 dreieckige, große Zähne mit stark gesägten Kanten
  • in seinem Unterkiefer sitzen je Seite 13 bis 15 Zähne, die deutlich kleiner und ebenfalls dreieckig sind
  • die Zähne im Unterkiefer besitzen eine schmale, gezähnte Spitze und sind leicht gebogen
  • hinter diesen Zähnen liegen fünf bis sieben weitere, flach anliegende Zahnreihen, die bei Bedarf in die Hauptreihe nachrücken
  • seine relativ kleinen und runden Augen besitzen eine Nickhaut; sie sind mittig am Kopf angeordnet
  • seine Nasalgruben sind klein und ein Spritzloch fehlt
  • insgesamt besitzt der Hai wie alle Arten der Gattung 5 Kiemenspalten, wobei die letzten 2 über der Basis der Brustflosse angeordnet sind

Größe

Der Weißspitzen-Hochseehai wird bis zu 3,90 m lang und gehört damit zu den größten Haien. Er erreicht allerdings selten mehr als 3 m Länge. Die Durchschnittslängen liegen bei 1,80 bis 1,90 m, wobei die Weibchen in der Regel etwas größer werden als die Männchen.

Dabei hat er ein maximales Gewicht von fast 170 Kilogramm, das bisher schwerste Tier wog 167,5 kg.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Weißspitzen-Hochseehai ist weltweit in tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Hochseeregionen beheimatet. Die Wassertemperatur im Verbreitungsgebiet beträgt 18 °C bis 28 °C. Dies trifft für den westlichen
Atlantik von Maine (USA) bis Argentinien zu, einschließlich der Karibik und dem Golf von Mexiko.

Auch im Roten Meer und im gesamten Indischen Ozean ist dieser Hai anzutreffen. Im westlichen Pazifik liegt sein Verbreitungsgebiet zwischen China und dem Norden Australiens bis zu den Philippinen; im Zentralpazifik wurde
er in der Nähe von Hawaii, Tahiti, dem Tuamotu-Archipel gesichtet, im östlichen Pazifik vor den Galápagos-Inseln,
dem südlichen Kalifornien bis Peru.

Im Mittelmeer ist der Weißspitzen-Hochseehai ein Gelegen-
heitsgast und nur sehr selten anzutreffen. Die Tiere wandern über die Straße von Gibraltar oder den Suez-Kanal ein. So wurde 1978 ein 2,50 Meter langes Tier in einem der Kanäle in Venedig gefangen, 1998 wurde ein etwa 3 Meter langer Hai vor Martigues, Frankreich, von einem Taucher gesichtet. Die Fortpflanzung findet im Mittelmeer nicht statt.

Als Lebensraum bevorzugen die Tiere offenes Freiwasser (Pelagial) über Tiefseebereichen mit Wassertiefen von
mindestens 180 m. Außerdem findet man sie im Bereich von Kontinental- und Inselsockeln mit Wassertiefen von
mindestens 35 m sowie über Kontinentalhängen.

Die Tiefenverbreitung reicht von der Wasseroberfläche bis in Tiefen von mindestens 152 Metern. Im Roten Meer
begleitet der Hai oft Safariboote.


Fortpflanzung

Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus)

Weißspitzen-Hochseehai

Der Weißspitzen-Hochseehai ist wie andere Arten der Gattung Carcharhinus lebendgebärend (vivipar) und bildet eine Dottersack-Plazenta.

Die 1 bis 15 Junghaie kommen nach einer Tragzeit von etwa 12 Monaten auf die Welt, wobei die älteren Weibchen mehr Junge haben. Die Weibchen gebären ihre Jungtiere in seichten Küstengebieten mit trübem Wasser.

Dabei wurde bei den Tieren im westlichen Nordatlantik sowie im südwestlichen Indik eine Saisonalität der Wurfzeit im Frühsommer festgestellt, während im Zentralpazifik das gesamte Jahr über trächtige Weibchen gefangen werden können und hier Geburt und Paarung offensichtlich nicht an feste Saisonzeiten gebunden sind.

Die Jungtiere haben eine Größe von etwa 60 bis 65 cm, bis zu einer Größe von 120 cm besitzen sie noch schwarze Flossenspitzen. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere mit 175 bis 200 cm. Dies dürfte auch, zusammen mit dem langsamen Heranwachsen der Jungen, ein Grund dafür sein, dass die Vermehrungsrate dieses Hais trotz der Mehrlingsgeburten nicht besonders hoch ist.


Nahrung

Der Weißspitzen-Hochseehai ernährt sich in erster Linie von mittelgroßen bis großen Hochseefischen, darunter Stachelmakrelen, Goldmakrelen, Thunfischen, Schwertfischen und Barrakudas. Aber auch Meeresschildkröten, Delfine, Tintenfische, Meeresvögel, Krebse oder Schnecken gehören zu seinem Nahrungsspektrum.

Zudem frisst er Abfall von Schiffen und Kadaver, beispielsweise von Walen; wie andere große Haie verschluckt er auch regelmäßig unverdaubare Gegenstände.

Der Hai jagt beispielsweise, indem er beißend in Fischschwärme schwimmt. Es wurde auch beobachtet, dass er mit
offenem Maul Thunfischschwärme durchquert, bis die Fische direkt hineinschwimmen.

Die Jagd auf Hochseefische macht die Überwindung langer Strecken nötig. Ebenso wie andere pelagische Raub-
fische wie der Seidenhai (C. falciformis), der Blauhai (Prionace glauca), der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) oder
auch der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) ist er in der Auswahl der Beutetiere nicht wählerisch und attackiert
auf der Jagd alle der Größe nach passenden möglichen Beutetiere (opportunistischer Räuber).

Die breite Nahrungspalette ermöglicht es diesen Arten, mit fast jedem marinen Habitat zurechtzukommen. Entsprechend ist er allerdings auch für Schwimmer und Taucher potentiell gefährlich, da er auch diese als Beute betrachtet.

Dieser Hai bildet zwar keine Schulen, jagt aber manchmal in Gruppen, vor allem die jüngeren Haie schließen sich
zu solchen zusammen. Bei größeren Beutetieren und Kadavern können sie auch gemeinsam mit anderen Hochseehaien, vor allem Blauhaien und Hammerhaien, auftauchen.

Auch Vergesellschaftungen mit Grindwal-Schulen sind bekannt, bei denen die Haie von den von diesen gejagten Fischschwärmen profitieren.


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