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Weißspitzen-Hochseehai von unten
Der Weißspitzen-Hochseehai (Carcharhinus longimanus), auch Hochsee-Weißflossenhai genannt, ist ein Meeresfisch aus der Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae).
Der Weißspitzen-Hochseehai kann eine Länge von etwa 400 cm erreichen und zählt damit zu den größten Haiarten. Sein englischer Name lautet „Oceanic whitetip shark”.
Dieser Hai kommt weltweit zwischen dem 45. und 43. Breitengrad vor und lebt in offenen Ozeanen mit einer Temperatur von über 18 °C.
Er verbringt die meiste Zeit in den oberen Schichten des Ozeans bis zu einer Tiefe von 150 Metern und bevorzugt küstenferne Bereiche.
Der Weißspitzen-Hochseehai ist normalerweise ein Einzelgänger, obwohl man auch größere Ansammlungen dieser Haie in nahrungsreichen Gebieten beobachtet hat. Er ist tag- und nachtaktiv.
Er bewegt sich normalerweise langsam und schwimmt in offenen Gewässern nahe der Wasseroberfläche. Im Sommer, wenn sich die Meeresoberfläche erwärmt, schwimmen diese Haie schneller und in größeren Tiefen.
Angriffe auf Menschen
Insgesamt wurden zwischen 12 Angriffe des Weißspitzen-Hochseehais auf Menschen registriert. Drei dieser Angriffe endeten tödlich.
Im Jahr 2010 war ein Weißspitzen-Hochseehai an mehreren Bissen von Touristen im Roten Meer nahe Sharm El Sheikh (Ägypten) beteiligt. Dies hatte einen Todesfall und vier Verletzte zur Folge. Es gab mehrere Hinweise darauf, dass dieser Hai darauf konditioniert war, mit der Hand gefüttert zu werden.
Im Oktober 2019 griff ein Weißspitzen-Hochseehai eine Schnorchlerin vor Mo’orea (Französisch-Polynesien) an, die den Angriff jedoch überlebte. Laut Augenzeugenberichten und Untersuchungen der Bisse verhielt sich der Hai wie ein Raubtier, das seine Beute angreift.
Der französische Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau stuft den Weißspitzen-Hochseehai als die für den Menschen gefährlichste Haiart ein. Hier findet ihr weitere Informationen über die gefährlichsten Raubfische der Welt.
Bedrohung und Schutz des Weißspitzen-Hochseehais
Der Weißspitzen-Hochseehai war einst sehr häufig und weit verbreitet. Er bewohnt noch immer ein breites Gebiet rund um den Globus. Neuere Studien deuten jedoch darauf hin, dass sein Bestand drastisch zurückgegangen ist.
Diese Haie sind hauptsächlich durch die Fischerei bedroht, bei der sie manchmal absichtlich, meist aber als Beifang gefangen werden. Sie fallen Langleinen, Hakenleinen, Kiemennetzen und Schleppnetzen zum Opfer. Sie werden wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches befischt.
Seit 2019 wird der Weißspitzen-Hochseehai auf der Roten Liste der IUCN als vom Aussterben bedroht geführt, da seine Population in allen von ihm bewohnten Meeresregionen zurückgegangen zu sein scheint. Obwohl die weltweite Gesamtpopulation unbekannt ist, wird ein Rückgang von etwa 98 Prozent angenommen.