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Fischlexikon: Blauhai (Carcharhinus glaucus)


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Salzwasserfische"

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Name:
Blauhai
(deutsch)
Grundhaie
Familie:
(deutsch)
Requiemhaie
Gattung:
Gattung+Art:
Carcharhinus glaucus
gesamt:
3131 Fischarten

Übersicht

Blauhai (Carcharhinus glaucus)

Blauhai - Frontansicht

Der Blauhai (Carcharhinus glaucus, Synonym: Prionace glauca) kann eine Länge von über vier Metern und ein Gewicht von über 200 Kilogramm erreichen. Das schwerste jemals gemeldete Gewicht für einen Blauhai betrug 391 kg.

Er ist in allen tropischen und gemäßigten Meeresgebieten verbreitet.

Der Blauhai gehört zur Familie der Requiemhaie (Carcharhinidae) und zur Gattung Carcharhinus.

Zusammen mit dem Weißspitzen-Hochseehai und dem Seidenhai zählt er zu den drei häufigsten Haiarten der Hochsee.

Auf der Roten Liste der IUCN wird der Blauhai als potenziell gefährdet eingestuft.

Der Blauhai ist ein beliebter Zielfisch für Hochseeangler und wurde in die Liste der IGFA (Game Fish Association) aufgenommen.

Ist der Blauhai für den Menschen gefährlich?

Der Blauhai gilt als potenziell gefährlich für den Menschen. Es gibt zahlreiche Berichte über Angriffe von Haien auf Menschen und auch auf Boote. Es wird vermutet, dass die Haie die Menschen für eine zu überwältigende Beute hielten. Da sich Blauhaie jedoch selten in Küstennähe aufhalten, sind diese Angriffe relativ selten. So war der Blauhai von 1580 bis 2013 nur in 9 Bissvorfälle verwickelt, von denen 4 tödlich endeten. Hier findet ihr weitere Informationen über die gefährlichsten Raubfische der Welt.

Bedrohung und Schutz des Blauhais

Die Bejagung stellt für den Blauhai nur eine untergeordnete Gefahr dar. Erheblich drastischer sind die Verluste, die bei der Schleppnetz- oder Leinenfischerei entstehen. Jährlich sterben zwischen 10 und 20 Millionen Blauhaie, die als Beifang im Netz landen, da sie für ihre Sauerstoffaufnahme ständig in Bewegung sein müssen.

Neben dem Menschen zählen vor allem größere Haie wie der Weiße Hai (Carcharodon carcharias), der Tigerhai (Galeocerdo cuvier) oder der Makohai (Isurus oxyrinchus) zu den Feinden des Blauhais.

Besonders für kleinere Blauhaie gelten der Kalifornische Seelöwe (Zalophus californianus), der Nördliche See-Elefant (Mirounga angustirostris) und die Kap-Pelzrobbe (Arctocephalus pusillus pusillus) als häufige Jäger. Es gibt auch Berichte, dass Orcas Blauhaie jagen.

Obwohl Blauhaie über ein ausgezeichnetes binokulares Sehvermögen verfügen und bei der Verfolgung ihrer Beute nach vorne sehen können, zeigen Forschungsergebnisse, dass sie nicht immer in der Lage sind, sich von hinten nähernde Raubtiere zu erkennen.

Ein Experiment hat ergeben, dass der beste Angriffswinkel für ein großes Raubtier bei der Verfolgung eines Blauhais wahrscheinlich aus der Richtung der Schwanzflosse ist. Dadurch kann das Raubtier die Schwanzflosse des Hais treffen und ihn bewegungsunfähig machen.


Merkmale

Blauhai (Carcharhinus glaucus)

Blauhai - Seitenenasicht

Die wichtigsten Merkmale des Blauhais:

  • der Körper des Blauhais ist langgestreckt und relativ schlank
  • seine Schnauze ist ziemlich lang und zur Spitze hin nach oben gebogen
  • im Oberkiefer hat der Blauhai in der Regel einen zentralen Zahn und auf jeder Seite bis zu 14 weitere Zähne. Im Unterkiefer hat er ein bis vier zentrale Zähne und 13 bis 15 Seitenzähne
  • die Zähne des Oberkiefers sind dreieckig, gesägt und ihre Schneidekanten sind konkav gebogen
  • die Augen des Blauhais sind sehr groß und wie bei vielen anderen Haien durch eine Nickhaut geschützt
  • er besitzt 5 Kiemenspalten, wobei der 3. und 4. Kiemenschlitz über dem Ansatz der Brustflossen liegt
  • dieser Hai besitzt kein Spritzloch (Spiraculum)
  • ein Interdorsalkamm (leistenförmiger Hautkamm) ist nicht vorhanden
  • der Rücken des Blauhais und die Oberseite der Flossen sind tiefblau gefärbt, die Körperflanken sind etwas heller
  • die Bauchseite und die Unterseite der Flossen sind weiß gefärbt
  • die Flossenspitzen sind schwärzlich gefärbt
  • der Blauhai hat 2 Rückenflossen, wobei die erste Rückenflosse im Gegensatz zu anderen Arten der Requiemhaie weiter nach hinten versetzt ist
  • die sichelförmigen Brustflossen des Blauhais sind relativ lang
  • die Schwanzflosse ist nur mittelgroß und an der Schwanzwurzel befinden sich kleine Kiele
  • Gebissformel: 14–0 oder 1–14 / 13 bis 15–1 bis 4–13 bis 15

Größe

Der Blauhai (Carcharhinus glaucus) kann eine Körperlänge von über 4 m und ein Gewicht von über 200 kg erreichen. Die durchschnittliche Länge beträgt etwa 3,4 m.

Das bisher schwerste gemeldete Exemplar wog 391 kg. Es gibt jedoch vereinzelte Berichte, dass Blauhaie ausnahmsweise ein Gewicht von 800 bis 900 kg und Längen von über 6 m erreichen können. Diese Angaben sind jedoch nicht offiziell bestätigt.


Maximales Alter

Der Blauhai (Carcharhinus glaucus) wird etwa 20 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Blauhai (Carcharhinus glaucus)

Blauhai von hinten

Der Blauhai ist in allen tropischen und gemäßigten Meeresgebieten verbreitet.

Er lebt küstenfern im Atlantik, Pazifik und Indischen Ozean in Wassertiefen bis ca. 350 Metern.

Der Blauhai bevorzugt Wassertemperaturen zwischen 12 und 20 °C , er wurde jedoch auch schon in Gewässern mit Temperaturen zwischen 3,9 und 31 °C beobachtet.

In tropischen Gewässern ist er dementsprechend in tieferen und damit kühleren Wasserschichten anzutreffen und wird daher seltener gesichtet.

Er ist vermutlich die am weitesten verbreitete Haiart. Der Blauhai ist im Nordatlantik von der Südküste Großbritanniens bis zum Senegal sowie um die Azoren, die Kanarischen Inseln, die Kapverden und Madeira häufig anzutreffen.

Außerdem besiedelt der Blauhai das Mittelmeer und kommt im Sommer auch in der Nordsee sowie dem Skagerrak und den Gewässern vor Norwegen vor.

Im Nordwestatlantik findet man ihn hauptsächlich küstenfern vor Florida und den Antillen. Im Sommer ist er im Golf von Maine, vor Neufundland und Neuschottland zu Gast.

Im Südatlantik kommt der Blauhai als Hochseeart vor Südafrika und vor der südamerikanischen Küste (Argentinien, Brasilien, Uruguay) regelmäßig vor. Im Indischen Ozean wird er vor allem zwischen dem 35. und 13. südlichen Breitengrad fern der Küste angetroffen. Im Pazifik ist er in allen wärmeren Meeresgebieten anzutreffen.

In einigen Gebieten unternimmt der Blauhai saisonale Wanderungen und folgt Fischschwärmen, beispielsweise Heringen, Makrelen oder auch Thunfischen. Die bislang längste ermittelte Wanderungsstrecke betrug 12.000 Kilometer.


Fortpflanzung

Der Blauhai (Carcharhinus glaucus) ist wie die meisten Vertreter der Requiemhaie lebendgebärend (vivipar) und verfügt über eine Dottersackplazenta. Die Junghaie ernähren sich im Mutterleib von einem Dottersack.

Bei der Paarung halten die Männchen die Weibchen mit ihren Zähnen fest, wodurch es zu Bissspuren kommt. Weibliche Blauhaie haben eine dreimal so dicke Haut wie Männchen, um den Strapazen der Paarung standzuhalten.

Weibliche Blauhaie werden anhand der Größe und Entwicklung ihrer Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter als unreif, subadult oder geschlechtsreif klassifiziert.

Ausgewachsene Weibchen haben vergrößerte Gebärmutterwände, eine vollständig differenzierte Eileiterdrüse, sichtbare und vergrößerte Eierstockfollikel sowie einen vom Epigonalorgan getrennten und entwickelten rechten Eierstock.

Unreife Weibchen haben dagegen eine undifferenzierte Eileiterdrüse und Gebärmutter, einen kleinen, im Epigonalorgan liegenden rechten Eierstock und keine sichtbaren Follikel.

Weibliche Blauhaie werden mit etwa 5–6 Jahren und einer Länge von etwa 220 cm geschlechtsreif, während Männchen bereits mit 4–5 Jahren geschlechtsreif werden.

Männliche Blauhaie umwerben in erster Linie nicht trächtige, geschlechtsreife Weibchen, da diese häufig Paarungsmarkierungen aufweisen. , die als mehrere kleine, halbkreisförmig angeordnete Einschnitte auf ihren Rückenflossen zu sehen sind. Diese Markierungen sind das Ergebnis von Bissen während der Balz und Paarung.

Nach einer Tragzeit von 9 bis 12 Monaten bringen Blauhaie pro Wurf 4 bis 135 Junge mit einer Länge von etwa 50 cm zur Welt. Nach der Geburt werden die Junghaie in speziellen Aufzuchtgebieten außerhalb der Lebensräume der Erwachsenen zurückgelassen, damit sie sich unabhängig entwickeln können. Diese Aufzuchtgebiete bieten den Neugeborenen in den ersten Monaten ein sicheres Umfeld.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Weibchen eine Geburts- und Fortpflanzungsorttreue zeigen. Das bedeutet, dass sie zur Geburt an den Ort zurückkehren, an dem sie geboren wurden.


Nahrung

Oberkiefer eines Blauhais

Oberkiefer eines Blauhais

Als großer Hochseehai frisst der Blauhai fast alles, was er erbeuten kann. Blauhaie sind nachts am aktivsten, insbesondere in den frühen Abendstunden, während ihre Aktivität in den frühen Morgenstunden am geringsten ist.

Seine Hauptnahrung sind Tintenfische, er frisst jedoch auch andere Wirbellose, wie Sepien, Teppichkraken, pelagische Kraken, Hummer, Garnelen und Krabben.

Außerdem stehen viele Knochenfischen (wie Ölfische, Schlangenmakrelen und Langschnauzen-Lanzettfische, sowie kleine Haie auf seinem Speiseplan.

Auch Aas von Säugetieren und gelegentlich Seevögel (zum Beispiel Große Sturmtaucher) werden nicht verschmäht.

Zudem frisst er Fischabfälle, die von Schiffen ins Meer geworfen werden, sowie unverdauliche Abfälle, die regelmäßig in seinem Magen gefunden werden.

Oberkiefer eines Blauhais

Unterkiefer eines Blauhais

In den Mägen gefangener Exemplare wurden Wal- und Schweinswalfett und -fleisch gefunden.

Es ist außerdem bekannt, dass Blauhaie Kabeljau (Gadus morhua) aus Schleppnetzen fressen.

In der kommerziellen Hochseefischerei gilt der Blauhai als Schädling, da er sowohl in Netzen als auch an Leinen gefangene Tiere angreift.

Es wurde beobachtet und dokumentiert, dass Blauhaie als „Rudel” zusammenarbeiten. Dabei treiben sie ihre Beutetiere zusammen, um sie anschließend leichter zu fangen. Dieses Herdenverhalten wurde durch verschiedene Haiarten in der Umgebung nicht gestört.

Der Blauhai kann mit hoher Geschwindigkeit schwimmen und so seine Beute leicht einholen. Seine dreieckigen Zähne ermöglichen es ihm zudem, rutschige Beute leicht zu fangen.


Bedeutung als Speisefisch

Da der Blauhai als potenziell gefährdet (near threatened) eingestuft wird, raten wir dringend vom Verzehr dieses Fisches ab. Sein Fleisch ist stark harnsäurehaltig und wird vor allem in Südostasien und Japan frisch, getrocknet oder gesalzen angeboten. Die Flossen werden in diesen Ländern zu Haifischflossensuppe verarbeitet. Es gibt Berichte über eine hohe Konzentration von Schwermetallen (Quecksilber und Blei) in seinem Fleisch.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Haien:

  • Bakterielle Erkrankungen
    Haie können sich mit Bakterien und Viren infizieren, die zu verschiedenen Krankheiten führen können [weiterlesen...]
  • Parasitäre Erkrankungen
    Häufige Parasiten sind dabei die Copepoden Pandarus satyrus an den Brustflossen, Kroeyerina elongata in der Nase des Hais, Echthrogaleus coleoptratus auf der Körperoberfläche sowie Kroyeria carchariaeglauci und Phyllothyreus cornutus in den Kiemen. Dabei können die Tiere mit bis zu 3.000 Parasiten befallen werden. Der Blauhai ist zudem ein Endwirt des Tetraphylliden-Bandwurms.
    [weiterlesen...]
  • Krebs
    Haie können auch an Krebs erkranken, aber das ist seltener als bei anderen Tieren.
  • Hirnerkrankungen
    Meningoenzephalitis, eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute, wurde als Todesursache bei Haien festgestellt.

Die Forschung zu Krankheiten bei Haien ist noch nicht endgültig abgeschlossen. Es existieren wahrscheinlich noch weitere Krankheiten, die jedoch noch nicht endgültig erforscht wurden.


Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. FishBase (englisch)
  3. Rote Liste gefährdeter Arten (IUCN Red List)
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