Fischlexikon: Smaragdprachtbarsch (Pelvicachromis taeniatus)


JAVASCRIPT ist deaktiviert!
Ativiere Javascript oder wechsle zu unserer Seite
Süßwasserfische"

 Fischart im Fischlexikon suchen 
Smaragdprachtbarsch (P.  taeniatus)
 weitere Arten dieser Fisch-Familie 
Name:
Smaragdprachtbarsch
Ordnung:
(deutsch)
Buntbarsche
Familie:
(deutsch)
Buntbarsche
Gattung:
Pelvicachromis
Gattung+Art:
Pelvicachromis taeniatus
gesamt:
2899 Fischarten

Übersicht

Pelvicachromis taeniatus ist ein kleinwüchsiger Buntbarsch aus Westafrika. Die Art wird in Deutschland als Zierfisch gehalten jedoch nur selten im Handel angeboten.

Gelegentlich werden dabei die Trivialbezeichnungen Smaragdprachtbarsch oder Streifenprachtbarsch verwendet. Meist handelt es sich bei den angebotenen Tieren um Wildfänge.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Pelvicachromis taeniatus:

  • Pelvicachromis taeniatus besitzt eine große Ähnlichkeit mit dem Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher)
  • sein Körper ist oliv bis goldgelb gefärbt
  • sein Rücken ist durch die schwarzen Schuppenränder dunkler gefärbt
  • der Bauch des Pelvicachromis taeniatus ist blau- bis grünfarben, jedoch niemals rot. Die Bauchkante ist hell
  • die Färbung kann jedoch je nach Unterart (z.B. Nigeria Rot, Nigeria Gelb, Dehane, Nyete) sehr unterschiedlich ausfallen
  • die unpaaren Flossen der Männchen sind stark ausgezogen, die der Weibchen abgerundet
  • Reihen roter und blauer Tupfen bedecken die Schwanzflosse der Männchen
  • farbige Flecken sind auch im weichstrahligen Teil der männlichen Rücken- und Afterflosse zu finden
  • die Weibchen tragen eine meist farblose Afterflosse, Rücken- und Schwanzflosse sind meist gelblich gefärbt
  • Flossenformel: D XVII-XVIII/7-8, A III/7
  • Schuppenformel: mLR 28-29

Größe

Das Männchen des Pelvicachromis taeniatus wird max. ca. 9 cm, das Weibchen ca. 7 cm lang.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Pelvicachromis taeniatus bewohnt stehende und fließende Gewässer in Kamerun und westlich des Nigerdeltas in Nigeria. Eine geringe Wasserhärte und ein meist niedriger pH-Wert zeichnen den Lebensraum aus.

Die Wassertemperaturen betragen 22 bis 25 Grad Celsius. Pelvicachromis taentitus ist häufig in Ufernähe zu finden, wo er den Schutz von überhängender Vegetation nutzt. Obwohl es sich grundsätzlich um einen Süßwasserfisch handelt, sucht er auch die Brackwasserzonen der Flüsse auf.


Aquaristik-Info

Sehr oft wird der Smaragdprachtbarsch (Pelvicachromis taeniatus) von weniger fachkundigen Aquarianern häufig mit dem Purpurprachtbarsch (Pelvicachromis pulcher) verwechselt.

Der Unterschied liegt jedoch nicht nur im Aussehen: die Zucht des Smargdprachtbarsches ist ungleich schwieriger.

Lebensraum: Süßwasser, Brackwasser, pH-Wert 6,0-8,0 (dH-Wert 5-12)
Klimazone: Tropisch, 10° N - 0° N
Temperatur: 22° - 25° C
Aquarium: mindestens 80 cm (ca. 112 L)


Fortpflanzung

Pelvicachromis taeniatus ist ein sozial monogamer Höhlenbrüter. Die Männchen konkurrieren untereinander um Reviere mit Bruthöhlen. Die Weibchen konkurrieren ihrerseits um Zugang zu den territorialen Männchen.

Nach dem Ablaichen pflegt das Weibchen die Eier in der Höhle, während das Männchen die Höhle vornehmlich außen bewacht. Nach 6 bis 8 Tagen verlassen die Larven die Höhle und werden durch das Weibchen geführt, während das Männchen potentielle Räuber aus größerer Distanz angreift.

Die gemeinsame Brutpflege erstreckt sich über 4 bis 6 Wochen. Bei Pelvicachromis taeniatus sind wegen der hohen Kosten der Brutpflege beide Geschlechter wählerisch bei der Partnerwahl, weshalb sich die Art in der Forschung als Modelorganismus für beidseitige Partnerwahl etabliert hat.

Auffällig ist z.B. die Ornamentierung beider Geschlechter: Männchen zeigen unter anderem eine gelbe Bauchfär-
bung, während Weibchen einen purpurnen Bauch ausprägen. Weibchen bevorzugen bei der Partnerwahl gelbe gegenüber blassen Männchen.

Männchen selbst bevorzugen Weibchen mit einer großen Ausdehnung der purpurnen Bauchfläche. Das Ornament der Weibchen dient als Anzeiger der individuellen Qualität, und ist somit in der Biologie eines der wenigen Beispiele für funktionale Weibchenfärbung: die Purpurfläche sagt die Menge der Eier, sowie die Ablaichbereitschaft eines Weibchens voraus, wodurch wählerische Männchen profitieren. Weibchen mit groß ausgedehntem Ornament sind außerdem aktiver bei der Brutpflege, und erfolgreicher in Kämpfen mit schwächer ornamentierten Konkurrentinnen.

Des Weiteren bevorzugen beide Geschlechter einen jeweils größtmöglichen Partner. Der daraus entstehende sexuelle Konflikt wird durch die beidseitige Partnerwahl in eine Verpaarung unter ähnlich großen Fischen (Assortati-
ve Paarung) aufgelöst.

Männchen bevorzugen außerdem Weibchen mit großen Bauchflossen, was zu einer Vergrößerung der weiblichen Bauchflosse im Laufe der Evolution geführt hat. Die Allometrie der Bauchflosse der Weibchen steigt am stärksten in Bezug zur Körpergröße als andere Flossen. Am Beispiel von Pelvicachromis taeniatus konnte somit erstmals ein Einfluss von männlicher Partnerwahl auf die Relationen des weiblichen Körpers nachgewiesen werden.

Pelvicachromis taeniatus weist eine bei Tieren selten beobachtete Besonderheit in der Paarbildung auf: Fische der Moliwepopulation betreiben aktive Inzucht. Haben sie die Wahl, sich mit Geschwistern oder unverwandten Fischen zu paaren, fällt die Wahl meist auf ein Geschwister als Partner.

Die Männchen investieren in einer Geschwisterpaarung mehr Zeit in die Bewachung des Geleges als die Männchen eines Paares unverwandter Fische. Der Vorteil einer solchen Inzucht liegt darin, dass beide Partner genetisches Material miteinander teilen und so jeder einzelne mehr Gene an den Nachwuchs weitergeben kann, als es bei unverwandten Fischen der Fall wäre.

Obwohl dieses Verhaltens in der Regel zu negativen Folgen für den Nachwuchs führt, lassen sich bei Pelvicachromis taeniatus keine Hinweise auf Inzuchtdepression finden.

Bei Experimenten in Gefangenschaft zeigte sich eine Abhängigkeit der Brutpflegebemühungen der Eltern vom Ernährungszustand des Nachwuchses. Generell nimmt mit dem Heranwachsen der Brut der Pflegeaufwand der Elterntiere ab. Dies ist umso stärker ausgeprägt, je schwächer der Nachwuchs ist, besser ernährte und damit größere Nachkommen werden länger versorgt. Die Autoren der Studie erklären das zeitigere Vernachlässigen schwächerer Nachkommen mit den verringerten Kosten für die Elterntiere, die somit mehr Energie in zukünftigen Nachwuchs investieren können.


Nahrung

Pelvicachromis taeniatus kann mit Flockenfutter oder Cichlidengranulat gefüttert werden. Mindestens 1 x pro Woche sollte er mit Lebens- oder Frostfutter gefüttert werden.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Buntbarschen (Cichlidae):

  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule (Columnaris-Krankheit)
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen (ähnlich Schimmel) [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]

Urheberrechte für den Text

Dieser Artikel wurde der "Wikipedia" entnommen und von uns bearbeitet. Er steht unter dieser Nutzungslizenz.

Bildrechte

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].

Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].

Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.

Cookies (Datenschutz)

Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.

Youtube-Videos (Datenschutz)

Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.

Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".