Fischlexikon: Blauer Antennenwels, L 183 (Ancistrus dolichopterus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Blauer Antennenwels
Ordnung:
(deutsch)
Welsartige
Familie:
(deutsch)
Harnischwelse
Gattung:
Gattung+Art:
Ancistrus dolichopterus
gesamt:
2892 Fischarten

Übersicht

Der Blaue Antennenwels (Ancistrus dolichopterus), auch "Weißsaumwels" genannt, ist ein Süßwasserzierfisch aus der Antennen-Harnischwelse (Ancistrus) und der Familie der Harnischwelse (Loricariidae). Er stammt aus Südamerika und kann eine maximale Länge von ca. 25 cm erreichen. Seine englische Bezeichnung lautet "Bushymouth Catfish".


Merkmale

Blauer Antennenwels (Ancistrus dolichopterus)

Blauer Antennenwels

wichtige Merkmale des Blauen Antennenwelses:

  • der Körper des Blauen Antennenwelses ist vorne breit und kräftig und wird in Richtung Schwanz immer schlanker
  • seine Grundfärbung ist im juvenilen Stadium fast schwärzlich und wird mit zunehmendem Alter immer heller
  • der Körper und der Kopf des Blauen Antennenwelses sind von zahlreichen hellen Punkten bedeckt
  • seine Flossen zeigen ein dunkles Strichmuster auf den Flossenstrahlen, die Membranen zwischen den Strahlen sind transparent
  • die Rückenflosse des Blauen Antennenwelses besitzt 8-9 Weichstrahlen
  • Rücken- und Schwanzflosse des Blauen Antennenwelses besitzen einen weißen Saum
  • wie bei allen Arten der Harnischwelse sind auch beim Blauen Antennenwels Interopercularodontoden und Odontoden vorhanden
  • männliche Exemplare dieses Harnischwelses besitzen auf dem Kopf über dem Maul bis fast zur Stirn fleischige Hautfortsätze, die ähnlich wie Antennen vom Kopf abstehen (wie ein Geweih)
  • auch die Weibchen zeigen solche Auswüchse, die jedoch deutlich kleiner ausfallen und auf den Bereich um ihr Maul begrenzt sind
  • der Blaue Antennenwels besitzt 23-24 Knochenschilde in einer Längsreihe, 6-9 Hakenstacheln am Interoperculare
  • Flossenformel: D I/8-9, A I/4, V I/5,

Verwechslungsarten: Der Blaue Antennenwels kann anhand der 8-9 Weichstrahlen der Dorsale (Rückenflosse) von anderen Arten dieser Gattung unterschieden werden.


Größe

Der Blaue Antennenwels (Ancistrus dolichopterus) wird maximal ca. 25 cm lang.


Maximales Alter

Der Blaue Antennenwels kann ungefähr 10-15 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Blaue Antennenwels stammt aus Südamerika: dort lebt er im mittleren und oberen Amazonasbecken und in den Einzugsgebieten des Rio Negro, Rio Trombetas, Rio Tefé, Rio Madeira und des Rio Tapajós.


Aquaristik-Info

L-Nummer: 183

Temperatur: 25° C - 29° C
pH-Wert: 4,5-6,5
Gesamthärte: 2-12 °dH
Aquarium: mindestens 100 cm Beckenlänge (1 Paar)
Wasserregion: unten
Schwierigkeitsgrad: für Anfänger geeignet

Fütterung:
Allesfresser: Lebend-, Trocken- und Frostfutter, Gemüse (z.B. Gurken, Paprika, Zucchini), Wels Chips. Rote Mückenlarven sollten nicht verfüttert werden, da sie Dornen besitzen und daher im Darm hängen bleiben

Haltung:
Wir empfehlen die Haltung in einer kleinen Gruppe (1 M + 2-3 W). Eine Einzelhaltung ist auch möglich. Der Blaue Antennenwels liebt gut strukturierte Becken mit genügend Sauerstoffzufuhr, dichte (robuste) Bepflanzung und genügend Versteckmöglichkeiten wie z.B. Moorkienwurzeln, Tonröhren oder Steinaufbauten.

Der Beckenboden sollte aus Sand oder feinerem Kies bestehen. Der Sand sollte nicht scharfkantig sein, damit sich dieser Wels nicht daran verletzt. Der Blaue Antennenwels mag kein grelles Licht, daher sollte die Wasseroberfläche mit Schwimmpflanzen abgedeckt werden.

Für den Blauen Antennenwels ist es unbedingt erforderlich, dass Wurzeln, Kokosnüsse o. ä. im Becken vorhanden sind (er raspelt ständig an diesen herum). Die darin enthaltene Cellulose benötigt der Fisch unbedingt für seine Verdauung. Das Becken sollte genügend Platz und Versteckmöglichkeiten bieten, da sich geschlechtsreife Männchen territorial verhalten. Bei Stress (ungünstige Wasserwerte, Aggressionen) wechseln diese Welse ihre Farbe. Eine blauschwarze Färbung signalisiert Wohlbefinden.

Das Wasser sollte sauer sein, wir empfehlen daher ein Schwarzwasseraquarium. Die Braunfärbung des Wassers kann durch Hinzugabe von Blättern oder Huminstoffen erreicht werden. Durch die Zugabe von z.B. Eichen-, Weiden- oder Erlenrinde, Erlenzapfen, Walnussschalen, Seemandelbaumblätter, Seemandelbaumrinde oder Eichenlaub kann außerdem der pH-Wert des Wassers gesenkt werden.

Zucht:
Siehe weiter unten unter Fortpflanzung.

Achtung: Im Handel werden oft Braune Antennenwelse als Blaue Antennenwelse verkauft.


Fortpflanzung

Der Blaue Antennenwels (Ancistrus dolichopterus) ist ein Substratlaicher. Das Weibchen laicht ihre ca. 3 mm großen und orange gefärbten Eier in Höhlen und unter Wurzeln in Laichballen ab. Ein Weibchen kann unter guten Haltungsbedingungen alle 3 Wochen ablaichen. Die Brutpflege übernimmt der Milchner (Männchen).

Der Schlupf der Fischlarven erfolgt nach ca. 4-6 Tagen. Nachdem der Dottersack aufgezehrt wurde, können die Jungfische mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.


Nahrung

Der Blaue Antennenwels ernährt sich in freier Natur hauptsächlich von Algenaufwuchs. Diesen raspelt er mit seinen Zähnen von glatten Oberflächen wie Steinen und Holz ab. Er nimmt dabei auch tierisches Plankton mit auf.


Krankheiten

Welse sind eigentlich äußerst robuste Fische und erkranken auch selten. Voraussetzung ist jedoch eine artgerechte Haltung (Futter, Wasserwerte usw.).

Es kann jedoch zu Problemen kommen, wenn Welse zusammen mit anderen Fischarten gehalten werden. Werden diese Arten mit kupferhaltigen Medikamenten wie z.B. "Malachitgrün" behandelt, kann dies bei Welsen zum Tode führen. Auch Schnecken- oder Algenbekämpfungsmittel können Kupfer enthalten!

Welse, die durch nicht artgerechte Haltung oder (Transport-) Stress geschwächt sind, können jedoch auch an bakteriellen Infektionen, Parasiten, Viren oder Mykosen (Verpilzungen) erkranken.


Literaturhinweis

Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt, Leipzig 1990, ISBN: 3-89350-991-7

Internet: Wikipedia

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