Fischlexikon: Gestreifter Ohrgitter-Harnischwels (Macrotocinclus affinis)

Übersicht

Der Gestreifte Ohrgitter-Harnischwels (Macrotocinclus affinis, Syn.: Otocinclus affinis), auf Englisch "Golden otocinclus" oder "Midget Sucker Fish", ist ein Süßwasserfisch aus der Familie der Harnischwelse (Loricariidae) und der Gattung Macrotocinclus.

Merkmale

Gestreifter Ohrgitter-Harnischwels

Merkmale des Gestreiften Ohrgitter-Harnischwelses:

• er besitzt einen abgeflachten, langgestreckten Körperbau
• seine Körperfärbung ist goldfarben, gelblich oder gräulich-gelb
• der Rückenbereich des Gestreiften Ohrgitter-Harnischwelses ist entweder durchgehend bräunlich oder mit bräunlichen Flecken bedeckt. Entlang seiner Seitenlinie zieht sich eine braune Längsbinde. Auf der Schwanzwurzel zeigen sich dunkle braune Flecken
• die Bauchseite ist gelblich
• seine Flossen sind transparent und zeigen feine, dunkle Striche. Die Schwanzflosse zeigt dunkle, gebogene Querbinden
• die Schnauze des Gestreiften Ohrgitter-Harnischwelses ist mit vielen kleinen Knochenplatten besetzt, in jedem Kiefer sitzt eine Reihe zweispitziger Zähne
• Cleithrum (paariger Deckknochen im Schultergürtel) und Coracoid (Rabenbein) sind breit und liegen in Form zweier Knochenplatten zwischen den Brustflossen
• sein Anus ist durch 1 oder mehrere Knochenplatten von der Afterflosse getrennt
• die Zähne des Gestreiften Ohrgitter-Harnischwelses funktionieren wie "Schabwerkzeuge", mit denen er seine Nahrung (Holz, Pflanzen) abraspelt
• die Weibchen sind etwas länger und fülliger als die Männchen

Größe

Der Gestreifte Ohrgitter-Harnischwels (Macrotocinclus affinis) wird maximal ca. 5 cm lang.

Maximales Alter

Der Gestreifte Ohrgitter-Harnischwels (Macrotocinclus affinis) wird maximal ca. 5 Jahre alt.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet des Gestreiften Ohrgitter-Harnischwelses ist Südamerika: er lebt in Brasilien in der Nähe von Rio de Janeiro. Sein Habitat sind sauerstoff- und strömungsreiche Fließgewässer. Dort lebt er in Bodennähe zwischen veralgten Wurzeln und Steinen

Aquaristik-Info

Temperatur: 23° C - 27° C
pH-Wert: 6,0-7,8
Gesamthärte: 2°-18° dGH
Wasserregion: unten
Aquarium: ab ca. 60 cm Beckenlänge

Fütterung:
Allesfresser, vorzugsweise pflanzliches Futter: frisches Gemüse (z.B. Erbsen, Brokkoli, Zucchini, Spinat oder Paprika), Grünalgen, Granulat, Frostfutter. Obwohl er auch tierisches Futter frisst, sollte er vorzugsweise mit pflanzlichem Futter gefüttert werden, da er sich in freier Natur rein vegetarisch ernährt.

Haltung:
Dieser Harnischwels sollte in Gruppen von mindestens 5 Tieren gehalten werden. Klares Wasser und eine gute Sauerstoffversorgung ist wichtig. Der Untergrund sollte mit feinem (nicht scharfkantigen!) Kies oder Sand bestückt werden. Das Becken sollte auch größere (Kiesel-) Steine und Wurzeln aufweisen und sollte relativ gut bepflanzt werden (auch wegen der Zucht).

Diese Art kann auch Sauerstoff aus der Luft an der Wasseroberfläche aufnehmen. Sollte dies der Fisch häufiger tun, ist dies ein Zeichen für Sauerstoffmangel im Wasser. Er ist nicht für ein frisch aufgesetztes Aquarium geeignet, da er sehr empfindlich auf Nitrit reagiert. Daher nur in ein gut eingefahrenes Becken einsetzen. Dieser Wels kann mit anderen friedlichen Arten (Salmer, Panzerwelse) vergesellschaftet werden.

Zucht:
Die Weibchen heften ihre Eier an die Blätter von Wasserpflanzen. Der Schlupf der Fischlarven erfolgt bereits nach ca. 3 Tagen. Die Jungfische können mit feinem Staubfutter gefüttert werden.

Fortpflanzung

Die Weibchen des Gestreiften Ohrgitter-Harnischwelses heften ihre Eier an die Blätter von Wasserpflanzen, wo sie vom Männchen befruchtet werden. Der Schlupf der Fischlarven erfolgt nach ca. 3 Tagen.

Nahrung

Der Gestreifte Ohrgitter-Harnischwels (Macrotocinclus affinis) ernährt sich in freier Natur ausschließlich vegetarisch von Algenaufwuchs, den er von den Steinen und Holz abraspelt.

Krankheiten

Welse sind eigentlich äußerst robuste Fische und erkranken auch selten. Voraussetzung ist jedoch eine artgerechte Haltung (Futter, Wasserwerte usw.).

Es kann jedoch zu Problemen kommen, wenn Welse zusammen mit anderen Fischarten gehalten werden. Werden diese Arten mit kupferhaltigen Medikamenten wie z.B. "Malachitgrün" behandelt, kann dies bei Welsen zum Tode führen. Auch Schnecken- oder Algenbekämpfungsmittel können Kupfer enthalten!

Welse, die durch nicht artgerechte Haltung oder (Transport-) Stress geschwächt sind, können jedoch auch an bakteriellen Infektionen, Parasiten, Viren oder Mykosen (Verpilzungen) erkranken.