Fischlexikon: Japanischer Aal (Anguilla japonica)


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Name:
Japanischer Aal
Ordnung:
(deutsch)
Aalartige
Familie:
(deutsch)
Aale
Gattung:
Gattung+Art:
Anguilla japonica
gesamt:
2896 Fischarten

Übersicht

Der Japanische Aal (Anguilla japonica) ist eine Fischart aus der Gattung der Aale (Anguilla) und der Ordnung der Aalartigen (Anguilliformes). Er kann maximal ca. 150 cm (Weibchen) lang und über 2 kg schwer werden. Damit wird er nicht so schwer wie der Europäische Aal (Anguilla anguilla), der ein maximales Gewicht von über 6 kg erreichen kann.

Der Japanische Aal ist ein katadromer Wanderfisch: er wird im Meer geboren und wandert danach ins Süßwasser, wo er den größten Teil seines Lebens verbringt. Zum Laichen wandert er dann wieder zurück ins Meer. Nach dem Verlassen der Binnengewässer nimmt der Japanische Aal keine Nahrung mehr auf und stirbt nach dem Ablaichen im Meer.

Bedeutung als Speisefisch

Der Japanische Aal (Anguilla japonica) gilt in Asien als wichtiger und wertvoller Speisefisch. Das Fleisch der Blankaale (erwachsene Aale) ist sehr fett, was ihn zum Räuchern prädestiniert. Man kann den Japanischen Aal jedoch auch braten oder kochen.

Vor dem kochen oder braten muss die Haut des Aals abgezogen werden: dabei sollte zunächst durch einen Schnitt rund um den Kopf die Haut leicht abgelöst werden, der Kopf danach mit einem Handtuch festgehalten und die Haut ebenfalls mit einem Handtuch und einem festen Ruck vom Körper heruntergezogen werden.

Achtung!
Der Aal ist ein ichthyotoxischer Fisch. Sein Blut enthält ein hämolytisches Gift (Dinogunellin), welches jedoch durch Erhitzen (Kochen, Braten, Räuchern) neutralisiert wird. Man sollte unbedingt vermeiden, dass das Blut mit den Augen, offenen Wunden oder Schleimhäuten in Berührung kommt. Die Folgen können Lähmungserscheinungen oder Erbrechen sein. Man sollte bei der Zubereitung daher Gummihandschuhe tragen.


Merkmale

Japanischer Aal (Anguilla japonica)

Japanische Aale

die wichtigsten Merkmale des Japanischen Aals:

  • die Körperform des Japanischen Aals ähnelt einer Schlange: er ist langgestreckt und rundlich. Am Schwanz (Körperende) flacht er seitlich etwas ab
  • die Grundfärbung des Japanischen Aals variiert je nach Lebensalter: juvenile Exemplare, die sogenannten Glasaale, sind farblos und durchsichtig
  • nachdem die Pigmentierung vollständig entwickelt ist, färbt sich der Rücken gräulich-bräunlich bis dunkel-grünlich, die Körperflanken und der Bauch gelblich bis weißlich (Gelbaal)
  • kurz vor der Geschlechtsreife färbt sich der Rücken dunkler, fast schwarz, die Unterseite bzw. Bauchseite wird silbrig-weiß (Blankaal). In diesem Stadium vergrößern sich auch die Augen des Japanischen Aals
  • der Japanische Aal besitzt sehr kleine Schuppen, die tief in seine dicke Haut eingebettet sind. Die Haut ist außerdem von einer dicken Schleimschicht bedeckt
  • seine Rückenflosse, die Schwanzflosse und die Afterflosse sind zusammengewachsen und bilden einen einheitlichen Flossensaum. Der Japanische Aal besitzt 2 kleine Brustflossen, Bauchflossen sind keine vorhanden
  • die engen Kiemenspalten des Japanischen Aals sitzen dicht vor einen Brustflossen
  • das Maul des Japanischen Aals ist oberständig (sein Unterkiefer steht leicht hervor) und beide Kiefer besitzen feine, bürstenartige Zähnen
  • der Japanische Aal besitzt einen ausgezeichneten Geruchssinn. Mit Hilfe seiner röhrenförmigen Nasenlöcher kann er außerdem einer Geruchsspur ausgezeichnet folgen

Verwechslungsarten: der Europäische Aal (Anguilla anguilla). Diese Art wird jedoch erheblich schwerer als der Japanische Aal.


Größe

Der Japanische Aal (Anguilla japonica) wird maximal 150 cm lang, die durchschnittliche Größe beträgt ca. 40 cm. Das maximal publizierte Gewicht eines Japanischen Aals beträgt 1,0 kg (laut fischbase.org).


Maximales Alter

Zurzeit liegen uns keine gesicherten Informationen über das maximale Alter des Japanischen Aals (Anguilla japonica) vor.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Japanische Aal (Anguilla japonica) stammt aus Asien: von Japan bis zum östlichen Chinesischen Meer, Taiwan, Korea, China und die nördlichen Philippinen.

Im Süßwasser bevorzugt der Japanische Aal Flüsse, Bäche und Seen mit weichem oder schlammigem Grund, er findet jedoch auch in Steinpackungen von Kanälen einen Unterschlupf.

Japanische Aale (Anguilla japonica) können die Hälfte ihres Sauerstoffbedarfes über die Haut decken und sind so in der Lage, kurze Strecken auch über (feuchtes) Land zu überwinden.


Fortpflanzung

Leptocephalus-Larve eines Aals

Leptocephalus-Larve

Der Japanische Aal (Anguilla japonica) ist ein so genannter "katadromer Wanderfisch". Das heißt, er wandert nach dem Schlupf ins Süßwasser, verbringt dort den größten Teil seines Lebens und wandert danach zum Laichen von den Flüssen und Bächen wieder ab ins Meer. Bei dieser Laichwanderung nimmt nach dem Verlassen der Süßgewässer keine Nahrung mehr auf und stirbt später nach dem Ablaichen im Meer.

Die Laichgewässer des Japanischen Aals liegen im Westen der Marianen (eine Inselgruppe im Westpazifik).

Die halb entwickelten Aale werden im sog. Weidenblattstadium (Leptocephalus-Larve), das etwa 3 Jahre dauert, durch den Nordäquatorialstrom und dann nach Norden durch den Kuroshio (auch Japanstrom oder Schwarze Strömung genannt) nach Ostasien getragen. In dieser Zeit wandeln sich die Aallarven in kleine Glasaale, die etwa 7 cm lang sind.

Sobald sie die Flussmündungen der Binnengewässer erreichen, treten sie in diese ein und schwimmen stromaufwärts. Diese sogenannten "Gelbaale" verbringen nun mehrere Jahre im Süßwasser bis ein "inneres Signal" sie zum Ablaichen im Meer auffordert.

Lebenslauf eines Aals

Aal - Lebenslauf

Zum Ablaichen wandern die Japanischen Aale nun aus den Gewässern des Landesinneren über die Flüsse dahin zurück, wo sie geschlüpft waren. Dabei werden teilweise Strecken von mehreren 1000 Kilometern zurückgelegt.

Während der letzten Zeit in den Binnengewässern und auf dem Weg zurück zum Meer verändern sich die Körpermerkmale der Japanischen Aale: Sie verlieren ihre ursprüngliche Körperfärbung und werden stattdessen silbrig-grau.

Ab diesem Zeitpunkt werden sie Blankaale genannt. Das Umfärben ist vermutlich eine Anpassung an die Gegebenheiten des offenen Meeres - dort ist ein silbrig- glänzender Unterbauch weniger auffällig als ein gelber. Auch die Augen der Japanischen Aale vergrößern sich, eine weitere Anpassung an die Gegebenheiten des Meeres.

Die auffallendste Veränderung betrifft jedoch die Nahrungsaufnahme: Japanische Aale stellen diese nämlich vollständig ein, und bleiben während der Wanderung auf die angefressenen Fettreserven angewiesen: Der Verdauungstrakt verkümmert und der After bildet sich zurück. Nach dem Ablaichen im Meer sterben die Japanischen Aale.


Nahrung

Der Japanische Aal (Anguilla japonica) ernährt sich hauptsächlich von Insektenlarven, Würmern, Krebstieren, Schnecken und kleinen Fischen.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Aalen (Anguillidae):

  • Aal-Herpes-Virus (AHV)
    Die Erkrankung wurde zum ersten Mal 1985 bei japanischen Aalen nachgewiesen. Die Erkrankung bricht ausschließlich bei Belastungssituationen der Aale aus: hohe Wassertemperaturen ab 20° C, Befall mit Parasiten und bakteriellen Erregern [weiterlesen...]
  • Aalrotseuche
    Die Aalrotseuche ist eine bakterielle Erkrankung von Flussaalen, die im Süß- und Meerwasser leben. Sie ist seit 1928 in Europa registriert [weiterlesen...]
  • Blumenkohlkrankheit
    Diese Erkrankung tritt beim Aal sowie bei der Ukelei (Laube) auf. Das äußere Erscheinungsmerkmal sind blumenkohlartige Epithelwucherungen an dem Ober- und Unterkiefer [weiterlesen...]
  • Kratzwürmer (Acanthocephalose)
    Die Acanthocephalose der Fische ist eine Parasitose bei Fischen, die durch den Befall mit verschiedenen Arten der Kratzwürmer (Acanthocephala) ausgelöst wird [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
    Der Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus) ist ein blutsaugender parasitärer Nematode, der in der Schwimmblase von Aalen parasitiert [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundangeln mit Laufbleimontage, Posenangeln
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Grundrute (3,20-3,60 m, 30-80 gr)

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,30 - 0,35 monofil

Vorfach, Montage

0,20

Haken, System

z.B. 4-6

Köder

Tauwurm, Köderfisch, Fischfetzen

Fangzeit

Mai - September, am besten in der Nacht (tagsüber kann auch klappen). Am besten geeignet sind schwülwarme Sommernächste nach einem Gewitter

zusätzliche Tipps

Schnur lieber etwas stärker wählen, da der Aal nach dem Biss immer versucht, sich am Boden zwischen den Steinen oder Ästen zu verstecken. Nach dem Biss sollte daher ein "harter" Drill erfolgen. Wenn der Aal festsitzt, die Schnur stark spannen und dann mit der Handkante auf den Rutengriff schlagen. Da der Aal diese Vibrationen nicht mag, kommt er mit etwas Glück wieder frei.


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