Fischlexikon der Süßwasserfische: Sterlet


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deut. Name:
Sterlet
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Sterlet
Ordnung:
 
(Störartige)
Familie:
 
(Störe)
Gattung+Art:
Acipenser ruthenus

Einträge:
1724

Info

Sterlet (Acipenser ruthenus)

Sterlet (Acipenser ruthenus)

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) erreicht eine max. Länge von ca. 120 cm und ein max. Gewicht von ca. 16 kg.

Der Sterlet ist ein reiner Süßwasserfisch, der nur äußerst selten auch im Brackwasser angetroffen wird.

Der Sterlet lebt in Flüssen Nordrusslands, welche ins Kaspische Meer, ins Asowsche Meer und in das mit ihm verbundene Schwarzen Meer sowie ins Weiße Meer und die Karasee münden.

Durch die Verschmutzung seiner Gewässer und die Gewässerverbauung (Dämme, Kraftwerke usw.), die seine Rückkehr zu seinen Laichplätzen verhindern und die Überfischung dieser Art ist der Sterlet vom Aussterben bedroht. Mittlerweile werden in vielen Ländern Besatzmaßnahmen mit dem Sterlet durchgeführt und damit bereits Erfolge in der Donau, der Isar und der Drau erzielt.

Um 1950 wurde der Sterlet erfolgreich im Petschora-Fluss im Norden Russlands wieder angesiedelt. Der Sterlet lässt sich auch in der Teichwirtschaft gut züchten und wächst dort relativ schnell heran.


Maximales Alter

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) wird maximal ca. 25-28 Jahre alt.


Merkmale

Sterlet (Acipenser ruthenus)

Sterlet (Acipenser ruthenus)

wichtigste Merkmale des Sterlets:

  • der Sterlet besitzt einen langgestreckten, schlanken und spindelförmigen Körperbau
  • der Rücken und die Körperflanken des Sterlet sind dunkelbraun bis gräulich-braun gefärbt
  • die Bauchseite ist gelblich-weiß gefärbt und kann einen orangefarbenen Schimmer besitzen
  • das Rostrum (Schnauze) des Sterlets ist in den meisten Fällen spitz und lang ausgezogen, es kann jedoch auch kurz und vorne stumpf abgerundet ausfallen. In der Regel ist die Schnauze der Weibchen länger und schlanker
  • zwischen Schnauzenspitze und Maul des Sterlets sitzen 4 lange und gefranste Barteln. Sie befinden sich näher an der Schnauzenspitze als am Maul. Das ausstülpbare und unterständige Maul besitzt wulstige Lippen, die Unterlippe ist in der Mitte eingeschnitten
  • auf der Schnauze sitzen Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit denen selbst schwache elektrischer Felder und kleine Temperaturunterschiede wahrgenommen und Beutetiere geortet werden können
  • vor jedem Auge befinden sich 2 Nasenlöcher: ein längliches bzw. ovales direkt vor dem Auge und darüber ein rundes
  • etwas hinter den Augen befindet sich auf der Kopfoberseite ein Spiraculum (Spritzloch)
  • der Körper des Sterlets ist mit 5 Längsreihen aus Knochenschildern bedeckt. Eine dieser Längsreihen verläuft auf dem Rücken und besitzt 11-18 Knochenschilder. Auf jeder Körperseite entlang der Seitenlinie verläuft jeweils eine Reihe mit 56-71 Knochenschildern und auf der Bauchseite jeweils 1 Reihe an der linken und rechten Bauchkante mit 10-20 Knochenschildern
  • zwischen den Knochenschildern am Rücken und den Körperflanken des Sterlets befinden sich zahlreiche weitere kleine Knochenplättchen
  • diese Knochenschilder sind rhombisch geformt und mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
  • bei jungen Exemplaren laufen diese Knochenschilde nach hinten spitz zu und werden oft mit zunehmendem Alter des Sterlets immer flacher
  • die Flossen des Sterlets sind relativ groß und weiß eingesäumt

Größe

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) wird maximal ca. 120 cm lang und ca. 16 kg schwer. Seine durchschnittliche Länge beträgt ca. 40 cm, sein durchschnittliches Gewicht ca. 2-4 kg.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) lebt in Flüssen Nordrusslands, welche ins Kaspische Meer, ins Asowsche Meer und in das mit ihm verbundene Schwarzen Meer sowie ins Weiße Meer und die Karasee münden.

Der Sterlet ist ein reiner Süßwasserfisch und kommt nur äußerst selten im Mündungsbereich (Brackwasser) seiner Heimatgewässer vor. Er bevorzugt Bereiche mit schnell fließendem Wasser.


Fortpflanzung

Sterlet (Acipenser ruthenus)

Sterlet (Acipenser ruthenus)

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) wird mit einer Länge von 30-40 cm und einem Alter von 3-5 Jahren (Männchen) bzw. einer Länge von 40-45 cm und einem Alter von 4-7 Jahren (Weibchen) geschlechtsreif.

Der Reproduktionszyklus der Männchen beträgt 1 Jahr, die Weibchen laichen nur alle 1-2 Jahre.

Bei Hochwasser wandert der Sterlet zu seinen Laichplätzen im Oberlauf der Flüsse, während er bei Niedrigwasser meistens innerhalb seiner Nahrungsgründe ablaicht. Laichzeit ist von April bis Juni bei Wassertemperaturen von ca. 12-17 °C.

Das Ablaichen der Eier erfolgt auf kiesigen Untergründen in Wassertiefen von ca. 2-15 m und einer Fleißgeschwindigkeit des Wassers von ca. 1,5-4,0 m/s. Die Eier der Störe besitzen eine dunkle Pigmentierung und einen großen Dottersack. Sie besitzen viele Spalten in der Eihülle, durch die die männlichen Spermien in die Eizelle (Chorion) eindringen können.

Die Weibchen laichen pro Kilogramm Körpergewicht 20.000-30.000 Eier mit einem Durchmesser von ca. 2-2,5 mm. Bei einer Wassertemperatur von ca. 13 °C erfolgt der Schlupf der ca. 7 mm langen und Kaulquappen ähnlichen Fischlarven nach 4-6 Tagen.

Sie verbringen die erste Zeit in ruhigen Flachwasserzonen, in die sie nach dem Schlüpfen mit der Strömung verdriftet werden. Nach ca. 7-10 Tagen nehmen die jungen Sterlet aktiv eigene Nahrung auf.


Nahrung

Der Sterlet (Acipenser ruthenus) ernährt sich hauptsächlich von bodenlebenden Insektenlarven (z.B. Eintagsfliegen), kleinen Krebstieren, Würmern und anderen Wirbellosen, auch von Fischlaich. Große Exemplare ernähren sich ausnahmsweise auch von Fischen.


Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)

Rolle

Stationärrolle oder Multirolle

Hauptschnur

0,25-0,30 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,20-0,25 monofile Schnur

Haken, System

6-er - 8-er

Köder

Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen), Fisch-Boilies

Fangzeit

Störe dürfen in Deutschland nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden.

zusätzliche Tipps

die Köder sollten dem Sterlet stets am Grund angeboten werden


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