Fischlexikon der Süßwasserfische: Schneider


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deut. Name:
Schneider
sonst. Name:
Alandblecke, Breitblecke, Schußlaube
engl. Name:
Spirlin
Ordnung:
 
(Karpfenartige)
Familie:
 
(Weißfische)
Gattung+Art:
Alburnoides bipunctatus

Einträge:
1735

Info

Der Schneider (Alburnoides bipunctatus) ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Alburnoides und der Familie der Weißfische (Leuciscidae) und erreicht eine maximale Länge von etwa 16 cm.

Er besiedelt bevorzugt klare, schnell fließende Bäche und kleine Flüsse mit Kiesgrund (untere Forellenregion bis Barbenregion). Er findet sich auch in Höhenlagen bis 700 m über NN. Er lebt gesellig (Schwarmfisch) in tieferen Gewässerbereichen bis maximal 25° Wassertemperatur.

Während der Schneider im System von Rhein und Elbe schon immer selten war, kam er früher im Einzugsgebiet der Donau recht häufig vor. Auch dort gehört er mittlerweile zu den Raritäten.

Schuld ist wohl vor allem die Verschmutzung der Wohngewässer, aber auch die Verschlammung von Laichgründen und die Bestockung fast aller in Frage kommenden Bäche mit Regenbogenforellen.


Maximales Alter

Der Schneider (Alburnoides bipunctatus) wird etwa 3 bis 4 Jahre alt.

Merkmale

Die wichtigsten Merkmale des Schneiders sind:

  • der Körper ist seitlich abgeflacht und leicht hochrückig
  • sein Maul ist oberständig
  • der Rücken des Schneiders ist blaugrün bis olivbraun gefärbt
  • die Körperflanken sind heller gefärbt und zeigen einen Messingglanz
  • die Bauchseite ist weiß und silberglänzend, die Flossen gelblich bis hellgrau gefärbt
  • die Seitenlinie des Schneiders ist stark nach unten durchgebogen, zum Teil geknickt, oben und unten
    auffällig mit schwarzen Punkten eingefaßt
  • da diese Einfassung jeweils von den hellen Schuppenhinterrändern unterbrochen wird, erinnert sie an eine Textilnaht (daher der Name Schneider)
  • laichreife Tiere besitzen ein dunkelgraues Längsband oberhalb der Seitenlinie
  • die Flossen des Schneiders sind grau bis gelblich, die Ansatzstellen der Brust-, Bauch- und Afterflosse sind meist kräftig gelb bis orange gefärbt
  • der Schneider besitzt mittelgroße Schuppen, 44-52 Schuppen entlang der gebogenen Seitenlinie
  • Flossenstrahlen: D 0/10-11, A 0/18-20, P 0/15, V 0/9-10, C 0/19
  • Schlundzähne: 2.5-5(4).2, nicht gekerbt

Verwechslungsarten: Der Strömer (Telestes souffia) besitzt eine viel kürzere Afterflosse und seine Seitenline ist einfach gezeichnet.


Größe

Die Durchschnittsgröße des Schneiders (Alburnoides bipunctatus) liegt bei 9 bis 12 cm, maximal bei 16 cm. Sein Durchschnittsgewicht beträgt 40 gr, maximal 80 gr.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Schneider (Alburnoides bipunctatus) kommt in Mittel- und Osteuropa - bis in die nördliche Türkei - vor. Er fehlt jedoch südlich der Alpen und Pyrenäen sowie in Großbritannien, Dänemark und Skandinavien.

Sein Habitat sind hauptsächlich mittlere bis kleinere Flüsse und Bäche, in denen er meist in kleinen Trupps in der kräftigen Strömung steht. Gegen hohe Temperaturen ist er weniger empfindlich als Forellen und Äschen, stellt jedoch höchste Anforderungen an Sauberkeit und hohen Sauerstoffgehalt.

Typische Schneider-Biotope sind sommerwarme, kleine Bäche mit stärkerer Strömung und festem Grund, in denen er oft gemeinsam mit Gründlingen und Schmerlen auftritt.


Fortpflanzung

Die Laichzeit des Schneiders (Alburnoides bipunctatus) ist von Mai bis Juni. Die Weibchen laichen ihre Eier in seichten, überströmten Stellen über Sand oder feinem Kies ab. Insgesamt werden nur ca. 200 Eier pro Weibchen abgelegt. Die etwa 2 mm großen Eier kleben sehr fest am Substrat. Die Fischbrut schlüpft nach ca. 8 Tagen.


Nahrung

Der Schneider (Alburnoides bipunctatus) ernährt sich sowohl von bodenlebenden Wirbellosen (vor allem Insektenlarven) als auch von Plankton und Anflugnahrung.


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