Fischlexikon der Süßwasserfische: Kessler-Grundel


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deut. Name:
Kessler-Grundel
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Bighead goby
Ordnung:
 
(Grundelartige)
Familie:
 
(Grundeln)
Gattung+Art:
Ponticola kessleri

Einträge:
1738

Info

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Kessler-Grundel (Ponticola kessleri), manchmal auch "Schwarzmeergrundel" genannt, sind die Küstengewässer und Flussmündungen im Schwarzen und Kaspischen Meer.

Die Art tauchte erstmalig 1994 in der österreichischen Donau auf, wohin sie wahrscheinlich unbeabsichtigt mit dem Ballastwasser von Frachtschiffen verschleppt worden ist. In kürzester Zeit hat sie sich in der Donau ausgebreitet, wo sie vor allem an naturfernen Standorten wie in Steinschüttungen und in Industriehäfen mittlerweile massenhaft vorkommt.

Fachleute befürchten dort negative Auswirkungen auf die einheimischen Fischbestände. Schon kurze Zeit später tauchte die Art 1999 in der deutschen Donau und auch im Main auf. Die rasche Etablierung individuenreicher Bestände und die schnelle Ausbreitung haben gezeigt, dass es sich um eine invasive Art mit starken Ausbreitungstendenzen handelt, die offensichtlich in ausgebauten und befestigten Flüssen optimale Lebensraumbedingungen vorfindet.

Somit schien es nur eine Frage der Zeit, bis die Kessler-Grundel auch im Rhein auftauchen würde. Im Zuge der Ausbreitung über das Wasserstraßennetz ist die Kessler-Grundel jetzt offensichtlich bis in den Niederrhein vorgedrungen.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist zu erwarten, dass sich die Kessler-Grundel im Rhein und seinen Zuflüssen ähnlich stark vermehren und ausbreiten wird wie in der Donau.

Als neue Neozoenart ist die Kessler-Grundel bisher im Landesfischereigesetz NW und in der Landesfischereiordnung NW nicht berücksichtigt, sie besitzt somit weder eine Schonzeit noch ein Mindestmaß.


Maximales Alter

Nicht bekannt.


Merkmale

Die wichtigsten Merkmale der Kessler-Grundel sind:

  • Charakteristisch für Grundeln ist, dass die Bauchflossen zu einer Saugscheibe verwachsen sind; bei der Kessler-Grundel ist diese Saugscheibe gelb-orange gefärbt.
  • Die Kessler-Grundel hat einen im Verhältnis zum Gesamtkörper großen Schädel, der breit und abgeflacht ist.
  • Die breite Maulspalte deutet auf eine räuberische Lebensweise hin.
  • Die Kopfform ist (von oben betrachtet) breit und länglich, von der Seite betrachtet ist die Kopfform flach.
  • Als Färbung hat sie kleine helle Flecken auf dunklem Grund.

Größe

Die maximale Größe der Kessler-Grundel (Ponticola kessleri) beträgt 18-22 cm.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Kessler-Grundel (Ponticola kessleri) sind die Küstengewässer und Flussmündungen im Schwarzen und Kaspischen Meer.

Die Kessler-Grundel ist eine unauffällige, bodenlebende und maximal rund 20 cm groß werdende Kleinfischart, die normalerweise nicht in unseren Gewässern vorkommt.


Fortpflanzung

Die Kessler-Grundel (Ponticola kessleri) laicht normalerweise 2 x im Jahr, von März bis Mai. Das revierbildende Männchen bewacht die klebrigen, auf Steinen, Muscheln oder Wasserpflanzen abgelegten Eier bis zum Schlupf der Jungfische.


Nahrung

Obwohl die Kessler-Grundel (Ponticola kessleri) sich nach Literaturangaben wie fast alle Grundelarten überwiegend von wirbellosen Kleintieren ernähren soll, nimmt Sie nach unserer Erfahrung so ziemlich alles auf (lebende Fische, Fischlaich, Würmer, Maden usw.).


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