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Kessler-Grundel (Ponticola kessleri)
Die Kessler-Grundel (Ponticola kessleri, Synonym: Neogobius kessleri) ist ein Süß- und Brackwasserfisch aus der Familie der Grundeln (Gobiidae) und der Gattung Ponticola.
Ihr englischer Name lautet „Bighead goby” oder „Kessler's goby”. Sie erreicht eine maximale Länge von etwa 22 cm.
Die Kessler-Grundel gehört zu den invasiven Arten der sogenannten „Schwarzmeergrundeln”, zu denen unter anderem die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus), die Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus), die Marmorierte Grundel (Proterorhinus marmoratus) und die Flussgrundel (Neogobius fluviatilis) zählen.
Die Bezeichnung „Schwarzmeergrundeln” ist ein Sammelbegriff für verschiedene Grundelarten aus dem Schwarzmeerraum. Allen „Schwarzmeergrundeln” ist gemeinsam, dass ihre Bauchflossen zusammengewachsen sind. Dadurch bilden sie eine Saugscheibe, mit der sich die Grundeln an Steinen am Untergrund festsaugen können.
Die Kessler-Grundel stammt ursprünglich aus den Unterläufen und Mündungen von Donau, Dnjestr, Südlichem Bug und Dnepr sowie den angrenzenden, nur leicht brackigen Bereichen des Schwarzen Meeres.
In den letzten Jahrzehnten hat sie ihr Verbreitungsgebiet stark ausgeweitet, indem sie die Flüsse aufwärts wanderte. Nachgewiesen wurde sie 1979 im Plattensee, 1984 im ungarischen Abschnitt der Donau, 2003 im Raab an der Grenze zu Österreich, im Oktober 2006 im Rhein bei Königswinter, 2008 im Rhein bei Duisburg, im März 2009 im niederländischen Niederrhein und im Herbst 2011 bei Basel.
Die Kessler-Grundel besiedelt inzwischen zahlreiche Flüsse in Deutschland und macht stellenweise mehr als drei Viertel der in Bodennähe lebenden Fische aus. Sie wird mittlerweile als invasive Fischart geführt.
Sie lebt benthisch im Süß- und Brackwasser mit geringer Salinität. Sie bevorzugt steinige und sandige Böden. Die Kessler-Grundel ernährt sich vorwiegend von kleinen Krebstieren, von Würmern, Mollusken und kleineren Fischen.