Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen
Kessler-Grundel (Ponticola kessleri)
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Kessler-Grundel (Ponticola kessleri) sind die Küstengewässer und Flussmündungen im Schwarzen und Kaspischen Meer.
Die Kessler-Grundel tauchte erstmals 1994 in der österreichischen Donau auf, vermutlich wurde sie unbeabsichtigt mit dem Ballastwasser von Frachtschiffen dorthin verschleppt.
In kürzester Zeit breitete sie sich in der Donau aus, wo sie mittlerweile vor allem an naturfernen Standorten wie Steinschüttungen und in Industriehäfen massenhaft vorkommt.
Schon kurze Zeit später, im Jahr 1999, tauchte die Art in der deutschen Donau sowie im Main auf, im Oktober 2006 schließlich auch im Rhein.
Die rasche Etablierung individuenreicher Bestände und die schnelle Ausbreitung zeigen, dass es sich um eine invasive Art mit starken Ausbreitungstendenzen handelt, die in ausgebauten und befestigten Flüssen offensichtlich optimale Lebensraumbedingungen vorfindet.
Somit schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis die Kessler-Grundel auch im Rhein auftauchen würde. Im Zuge ihrer Ausbreitung über das Wasserstraßennetz ist die Kessler-Grundel jetzt offensichtlich bis in den Niederrhein vorgedrungen.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist zu erwarten, dass sich die Kessler-Grundel im Rhein und seinen Zuflüssen ähnlich stark vermehren und ausbreiten wird wie in der Donau.