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Fischlexikon: Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus)


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Salzwasserfische"

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Name:
Nackthalsgrundel
Ordnung:
(deutsch)
Grundelartige
Familie:
(deutsch)
Grundeln
Gattung:
Babka
Gattung+Art:
Babka gymnotrachelus
gesamt:
3151 Fischarten

Übersicht

Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus)

Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus)

Die Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus, Synonym: Neogobius gymnotrachelus) ist ein Süß- und Brackwasserfisch aus der Familie der Grundeln (Gobiidae) und der Gattung Babka. Ihr englischer Name lautet „Racer goby”. Sie kann eine maximale Länge von etwa 16 cm erreichen.

Die Nackthalsgrundel gehört zu den invasiven Arten der sogenannten „Schwarzmeergrundeln”, zu denen unter anderem die Kessler-Grundel (Ponticola kessleri), die Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus), die Marmorierte Grundel (Proterorhinus marmoratus) und die Flussgrundel (Neogobius fluviatilis) zählen.

Die Bezeichnung „Schwarzmeergrundeln” ist ein Sammelbegriff für verschiedene Grundelarten aus dem Schwarzmeerraum. Allen „Schwarzmeergrundeln” ist gemeinsam, dass ihre Bauchflossen zusammengewachsen sind. Dadurch bilden sie eine Saugscheibe, mit der sich die Grundeln an Steinen am Untergrund festsaugen können.

Ursprünglich kam die Nackthalsgrundel in den Zuflüssen des Schwarzen Meeres, des Asowschen Meeres, des Marmarameers und des Kaspischen Meeres im Süß- und Brackwasser vor.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde diese Grundel hauptsächlich mit dem Ballastwasser von Frachtschiffen oder als Gelege an Schiffsrümpfen eingeschleppt.

Da junge Grundeln nachts an die Wasseroberfläche aufsteigen um Zooplankton zu fressen, wurden sie von Frachtschiffen unbeabsichtigt aufgenommen. Dies wird durch parasitologische Untersuchungen untermauert, da die eingeschleppten Nackthalsgrundeln deutlich weniger stark von Parasiten befallen sind als die ursprünglichen Populationen im Schwarzmeerraum. Je jünger die Fische sind, desto geringer ist der Parasitenbefall.

Die Nackthalsgrundel besiedelt als Neozoon inzwischen zahlreiche Gewässer Mittel- und Osteuropas. Sie kommt unter anderem im Rheinsystem sowie in der Donau und ihren Zuflüssen, in der Regnitzmündung und im Bamberger Hafen vor. Man findet sie außerdem in Flüssen und deren Seitenarmen sowie in Kanälen, die eine Verbindung zu ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet im Schwarzmeer- und Kaspischen Meer haben.

Aufgrund ihrer explosionsartigen Vermehrung in neu besiedelten Gewässern, in denen sie innerhalb kurzer Zeit zahlenmäßig dominiert, gilt sie als eines der wichtigsten Fisch-Neozoen.

Die Nackthalsgrundel ist ein Süß- und Brackwasserfisch aus der Familie der Grundeln (Gobiidae) und der Gattung Babka. Ihr englischer Name lautet „Racer goby”. Sie kann eine maximale Länge von etwa 16 cm erreichen.

Die Nackthalsgrundel lebt benthisch hauptsächlich im im Süßwasser, sie kommt jedoch auch im Brackwasser mit geringer Salinität vor. Sie bevorzugt dicht bewachsene Gewässer und steinige Untergründe. Die Nackthalsgrundel ernährt sich vorwiegend von kleinen Krebstieren, von Würmern, Insektenlarven, Mollusken und kleineren Fischen.

Bedrohung für andere Fischarten

Die starke Vermehrung der Nackthalsgrundel kann zu einer zahlenmäßigen Dominanz führen, was negative Folgen für die lokale Fischfauna hat. Sie verdrängt heimische Fischarten.


Merkmale

Kopf der Nackthalsgrundel

Kopf der Nackthalsgrundel

wichtige Merkmale der Nackthalsgrundel:

  • die Nackthalsgrundel hat einen langgestreckten, konischen Körperbau. Der Körper ist vorne kräftig und rundlich, während er in Richtung Schwanz seitlich abflacht
  • der große Kopf ist breit und oben abgeflacht
  • die große Maulspalte der Nackthalsgrundel steht schräg nach unten, das Maul ist oberständig. Die Lippen sind verdickt
  • die Augen der Nackthalsgrundel stehen stark hervor (Glubschaugen)
  • ihren Namen hat sie von der vor dem Vordeckel (Präoperculum) schuppenlosen Mittellinie des Nackens
  • auch der Bereich von den Branchiostegalmembranen bis zu den Bauchflossen ist schuppenlos
  • wie bei den meisten anderen Grundeln sind auch bei der Nackthalsgrundel die Bauchflossen zu einer Saugscheibe verwachsen
  • da die Nackthalsgrundel keine Schwimmblase besitzt, hält sie sich vorwiegend am Gewässerboden auf und saugt sich mit den Brustflossen auf Steinen am Gewässergrund fest
  • sie hat zwei Rückenflossen: Die erste besteht aus fünf bis sieben Hartstrahlen, die zweite aus zwei Hartstrahlen und 16 bis 18 Weichstrahlen
  • die Afterflosse besteht aus einem Hartstrahl und 14-16 Weichstrahlen. Sie sitzt unter der zweiten Rückenflosse und ist ungefähr genauso lang wie diese
  • die symmetrische Schwanzflosse der Nackthalsgrundel ist hinten abgerundet
  • im Gegensatz zur Schwarzmund-Grundel (Neogobius melanostomus) befindet sich auf der ersten Rückenflosse hinten kein Augenfleck
  • die Grundfärbung der Nackthalsgrundel ist meist gelblich-braun, die Bauchseite ist schmutzig-weiß. Diese Färbung kann je nach Lebensraum variieren
  • auf den Körperflanken verlaufen dunkelbraune mehrere diagonale Streifen unregelmäßiger Position und Form
  • die Membranen der unpaarigen Flossen sind gelblich transparentund, die Stachelstrahlen sind mit braunen Strichen bedeckt. Die erste Rückenflosse zeigt einige bräunliche Flecken oder Striche auf den Flossenmebranen
  • während der Paarungszeit färben sich die Männchen der Nackthalsgrundel dunkler
  • Flossenformel: D1 V-VII, D2 I/16-18, A I/14-16, P 0/17-18, V I/5+5/I, C 0/16-18
  • Schuppenformel: 54-62+2-3 mLR

Größe

Die Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus) kann eine Gesamtlänge von mehr als 16 Zentimetern erreichen.


Maximales Alter

Das Höchstalter der Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus) liegt bei etwa 5 Jahren. Je nach spezifischem Lebensraum und Umweltbedingungen kann die Lebenserwartung variieren.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus)

Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus)

Ursprünglich kam die Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus) in den Zuflüssen des Schwarzen Meeres, des Asowschen Meeres, des Marmarameers und des Kaspischen Meer im Süß- und Brackwasser vor.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde diese Grundel hauptsächlich mit dem Ballastwasser von Frachtschiffen oder als Gelege an Schiffsrümpfen eingeschleppt.

Da junge Grundeln nachts an die Wasseroberfläche aufsteigen um Zooplankton zu fressen, wurden sie von Frachtschiffen unbeabsichtigt aufgenommen.

Dies wird durch parasitologische Untersuchungen untermauert, da die eingeschleppten Nackthalsgrundeln deutlich weniger stark von Parasiten befallen sind als die ursprünglichen Populationen im Schwarzmeerraum. Je jünger die Fische sind, desto geringer ist der Parasitenbefall.

Die Nackthalsgrundel besiedelt als Neozoon inzwischen zahlreiche Gewässer Mittel- und Osteuropas. Sie kommt unter anderem im Rheinsystem sowie in der Donau und deren Zuflüssen, in der Regnitzmündung und im Bamberger Hafen vor. Man findet sie außerdem in Flüssen und deren Seitenarmen sowie in Kanälen, die eine Verbindung zu ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet im Schwarzmeer- und Kaspischen Meer haben.

Sie bevorzugt Sand- oder Schlammböden und ist hauptsächlich in gut bewachsenen oder hochkomplexen Lebensräumen zu finden.


Fortpflanzung

Die Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus) wird mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif. Die Laichzeit erstreckt sich von April bis Juni, gelegentlich bis Mitte August. Die Weibchen können während einer Saison mehrmals laichen, in der Regel jedoch nur einmal.

Die Weibchen heften ihre klebrigen Eier an Steine, Muscheln und Wasserpflanzen. Die Männchen bewachen die Eier bis zum Schlupf der Fischlarven.


Nahrung

Die Nackthalsgrundel (Babka gymnotrachelus) ernährt sich von Krebstieren (insbesondere Flohkrebsen), Wasserinsekten (hauptsächlich Zuckmückenlarven), Vielborstern (Polychaeta) sowie kleinen Fischen.


Bedeutung als Speisefisch

In ihrer ursprünglichen Heimat ist die Nackthalsgrundel ein beliebter Speisefisch. In Mitteleuropa ist sie als Speisefisch jedoch unbekannt und wird allein schon wegen ihrer geringen Körpergröße nicht verwertet.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Süßwassergrundeln:

  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Wenn man die befallenen Fische schräg von vorne in Längsrichtung (gegen das Licht) betrachtet, erscheint die Haut trübe und wie mit Puderzucker bestreut [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Erste Anzeichen sind Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung. Nach wenigen Tagen zeigen sich die namengebenden weißen Pünktchen der herangewachsenen Parasiten in der Haut [weiterlesen...]
  • Kiemenwurm
    Dieser Parasit legt Eier, um sich zu vermehren. Er stirbt nach der Eiablage. Wenn seine Larven nicht innerhalb eines Tages einen Wirt finden, sterben sie ebenfalls [weiterlesen...]
  • sonstige Baktierielle Erkrankungen
    In der Regel sind bakterielle Infektionen auf mangelnde Hygiene, falsche Ernährung der Fische, organische Belastungen und Überbesatz zurückzuführen [weiterlesen...]

Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. Wikipedia (englisch)
  3. Fishbase (englisch)
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