Fischlexikon der Süßwasserfische: Seesaibling


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deut. Name:
Seesaibling
sonst. Name:
Wandersaibling, Rotforelle
engl. Name:
Arctic char
Ordnung:
 
(Lachsartige)
Familie:
 
(Lachsfische)
Gattung+Art:
Salvelinus alpinus

Einträge:
1732

Info

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) ist ein Lachsfisch aus der Gattung Salvelinus und der Familie der Lachsfische (Salmonidae). Er kommt im Süßwasser, im Brackwasser und auch im Salzwasser vor. Der Seesaibling wird maximal etwa 110 cm lang und bis zu 15 kg schwer. Dieser Lachsfisch hat ein großes Verbreitungsgebiet und kommt in isolierten Binnenseen bis ins Nordpolarmeer vor. Der Seesaibling wird auch Rotforelle oder Wandersaibling genannt.


Bedeutung als Speisefisch

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) ist ein hervorragender Speisefisch. Er besitzt ein festes, aromatisches und fettarmes Fleisch. Seesaiblinge besitzen nur wenige Gräten, die sich außerdem sehr leicht entfernen lassen. Seesaiblinge kann man braten, grillen, dünsten oder räuchern.


Maximales Alter

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) kann bis zu 40 Jahre alt werden.


Merkmale

Seesaibling (Salvelinus alpinus) - Copyright:Sven Gust-fotonatur.de

Seesaibling

die wichtigsten Merkmale des Seesaiblings:

  • der Seesaibling besitzt einen schlanken, langgestreckten Körperbau, der die größte Höhe zwischen Brust- und Rückenflosse erreicht. Ältere Tiere sind zum Teil auch hochrückiger
  • je nach Habitat ist der Seesaibling unterschiedlich gefärbt
  • seine Grundfärbung ist meistens am Rücken dunkel braun-grau bis schwärzlich, am Bauch silber-weiß bis rötlich. Die Flanken des Seesaiblings sind meistens mit undeutlichen hellen Punkten besetzt
  • die normalerweise weißliche Bauchseite färbt sich bei den Männchen während der Laichzeit rötlich
  • seine Brust-, Bauch- und Afterflossen sind rötlich gefärbt und zeigen einen weiß abgesetzten Vorderrand, Rücken- und Schwanzflosse sind meist sehr dunkel und besitzen keine Flecken
  • die Maulspalte des Seesaiblings ist sehr lang und tief und reicht bis weit hinter die Augen. Damit unterscheidet er sich von einer Forelle
  • der Seesaibling besitzt, wie alle Arten der Gattung Saiblinge (Salvelinus), sehr kleine Schuppen
  • der Schwanzstiel des Seesaiblings ist schlank, die Schwanzflosse ist nur bei Jungtieren eingebuchtet
  • die Männchen des Seesaiblings sind zur Laichzeit sehr kontrastreich, mit roter oder orangener Bauchseite
  • kleinwüchsige, großäugige Formen des Seesaiblings im tiefen Wasser diverser Alpenseen sind oft von einförmig fahlbrauner Färbung, zum Teil unter Beibehaltung des quergebänderten Jugendkleides
  • der Seesaibling besitzt, wie alle Arten Saiblinge (Salvelinus), eine Fettflosse
  • das Pflugscharbein des Seesaiblings ist vorne und hinten mit Zähnen besetzt
  • 18-30 Reusendornen auf dem 1. Kiemenbogen
  • Flossenstrahlen: D IV-V/8-16, A III-IV/7-15
  • Schuppenformel: SL 190-240
  • Wirbelzahl: 62-68

Verwechslungsarten: Bachsaiblinge besitzen ebenfalls weiße Flossensäume, ihre Rücken- und Schwanzflossen sind aber stets hell gefleckt. Ihre bauchseitigen Flossen besitzen immer schwarze Streifen.


Größe

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) wird maximal ca. 110 cm lang, seine durchschnittliche Länge beträgt ca. 40 cm. Der Seesaibling kann bis zu 15 kg schwer werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die in zahlreichen Formen vorkommenden europäisch-nordasiatischen Saiblinge werden je nach Autor in einer sehr variablen Art zusammengefasst (umbla) oder in mehr als 20 Arten aufgespalten. Entlang der Polarmeerküste kommen anadrome Wandersaiblinge vor. Mit ihren Beständen auf Spitzbergen und Navoja Semlja sind Seesaiblinge die am weitesten in die Arktis vordringenden Süßwasserfische. In den Alpen findet man den Seesaibling in Bergseen in Höhen bis ca. 2.600 m.


Fortpflanzung

Der Seesaibling (Salvelinus alpinus) laicht meistens im Winterhalbjahr zu jeder Tageszeit, wobei kiesgründigen Seeböden unterhalb der Sprungschicht als Laichplatz die größte Bedeutung zukommt.

Das Weibchen schlägt mit seinen Flossen eine Laichgrube in den Kies. Dabei schwimmt ein Männchen um das Weibchen herum, drückt sich dann an ihre Seite und fängt an zu zittern. Danach laicht das Weibchen ihre Eier ab und das Männchen befruchtet sie mit seinem Sperma. Zum Schluss bedeckt das Weibchen das Gelege mit Kies bzw. Sand.


Nahrung

Süßwasserpopulationen des Seesaiblings (Salvelinus alpinus) ernähren sich in der Regel von planktonischen Krebstieren, Mollusken (Weichtieren), Flohkrebsen (Amphipoda), Insekten und Fischen. Anadrome Arten nehmen bei der Wanderung ins Süßwasser nur sehr wenig oder keine Nahrung auf. Kleine, verkümmerte Arten (Schwarzreuter, Schwarzreiter) aus den Alpen ernähren sich von Plankton.


Fangmethoden

empfohlene Angelmethode

Posen-Schleppfischen, Fliegenfischen, Spinnfischen, Schleppen mit Sbirolinos
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

Matchrute, Fliegenrute, Spinnrute, Sbirolinorute (3,30 - 4,60 m, ca. 30-60 gr. WG)

Rolle

Stationärrolle, Fliegenrolle

Hauptschnur

0,18 - 0,25 monofil

Vorfach, Montage

0,16 - 0,20

Haken, System

6er - 8er

Köder

Naturköder: Fliegenmaden, Bienenmaden, Würmer, Insekten, kleine Köderfische
Kunstköder: (Mini-) Wobbler, Spinner, künstliche Fliegen

Fangzeit

das ganze Jahr (außerhalb der Schonzeiten)

zusätzliche Tipps

Der Seesaibling ist ein guter Kämpfer und liefert einen guten Drill (daher nur gute Materialien verwenden). Da der Seesaibling bodennah im Wasser steht, sollten die Köder entsprechend tief angeboten werden.


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