Fischlexikon der Süßwasserfische: Siamesischer Kampffisch


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deut. Name:
Siamesischer Kampffisch
sonst. Name:
./.
engl. Name:
Siamese fighting fish
Ordnung:
 
(Kletterfischartige)
Familie:
 
(Osphronemidae)
Gattung+Art:
Betta splendens

Einträge:
1857

Info

Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) ist ein schaumnestbauender Süßwasserfisch aus Asien, der eine maximale Länge von etwa 6-7 cm erreicht. Der Siamesischer Kampffisch gehört zur Familie Osphronemidae und zur Gattung der Kampffische. Dieser Kampffisch gehört zum Splendens-Formenkreis. Sein englischer Name lautet "Siamese fighting fish".

Wegen der Aggressivität der Männchen untereinander wurde dieser Fisch für Schaukämpfe gezüchtet, bei denen das schwächere Männchen entweder an seinen Verletzungen oder an Erschöpfung starb.

Der Siamesische Kampffisch galt in seiner Heimat als Statussymbol, und sowohl einfache Bauern als auch Adelige hielten eigene Stämme dieser Kampffische. Heute ist der Siamesische Kampffisch wegen seiner prächtigen Färbung ein beliebter Aquarienfisch.

Einige Zuchtformen des Siamesischen Kampffisches

Zuchtformen und Bewertungen des Siamesischen Kampffisches werden heue überwiegend den Standards des IBC (International Betta Congress) festgelegt. Die Kriterien hierfür sind zu 1/3 Größe, Symmetrie, Proportion und Gestalt für den Körperbau und zu 2/3 die Flossen.

Diese Standards gelten für die folgenden Zuchtformen:

Halfmoon, Crowntail, Veiltail, Doubletail, Plakat (traditionell), Show Plakat(ehemals Halfmoonplakat), Shortfin Halfmoon, Doubletail Shortfin Typ A/B.

Andere Formen werden in der Klasse "E1. Color or Form Variations" (z. B. Doubletail-Crowntail, Veiltail, Crowntail-Plakat ...) bewertet.


Maximales Alter

Das Höchstalter des Siamesischen Kampffisches (Betta splendens) beträgt etwa 3 Jahre.


Merkmale

Siamesischer Kampffisch (Betta splendens)

Siamesischer Kampffisch (Weibchen)

Merkmale des Siamesischer Kampffisches:

  • der Körper des Siamesischen Kampffisches ist langgestreckt und seitlich nur wenig abgeflacht
  • die Augen sind groß, die Pupille schwarz
  • das Maul ist stark oberständig, die Lippen sind verdickt
  • der Körper des Siamesischen Kampffisches ist mit kleinen Kammschuppen bedeckt
  • alle Arten der Gattung Betta besitzen ein Labyrinthorgan zur Aufnahme von Luftsauerstoff, das es ihnen ermöglicht, auch extrem sauerstoffarmes Süßwasser zu besiedeln
  • die Körperfärbung der männlichen Siamesischen Kampffische ist meist rötlich-braun, oft mit grünlich schimmernden Schuppenreihen an den Seiten
  • Weibchen sind schlicher gelblich-braun gefärbt
  • Zuchtformen des Siamesischen Kampffisches gibt es in allen Farbkombinationen von blau über rot, grün, gelb, weiß bis schwarz
  • die After- und Rückenflossen sind fahnenartig vergrößert, die Bauchflossen sind schmal und extrem lang
  • die Schwanzflosse des Siamesischen Kampffisches ist meist fächerförmig und stark vergrößert
  • die Männchen sind etwas größer und prächtiger gefärbt als die Weibchen

Größe

Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) wird maximal etwa 7 cm lang.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) stammt ursprünglich aus Asien, wo er in Thailand und Kambodscha beheimatet ist. Sein Lebensraum sind Überschwemmungsgebiete, Kanäle oder Reisfelder und mittlere bis große Flüsse. Da er über sein Labyrinthorgan Luftsauerstoff atmen kann, ist er in der Lage, auch in relativ warmen und damit sauerstoffarmen Gewässern zu überleben.


Aquaristik-Info

Temperatur: 23 °C - 30 °C
pH-Wert: ca. 6,0-8,0 (Wildfänge 5,0-7,0)
Gesamthärte: 1-15 °dH
Aquarium: ab ca. 60 Liter (Aquarienvolumen berechnen)
Schwierigkeit: Nicht für Anfänger geeignet

Fütterung:
Lebend- oder Frostfutter: Artemia, Cyclops, Mückenlarven, Wasserflöhe. Adulte Exemplare nur alle 2 Tage füttern, sie neigen zur Verfettung.

Haltung:
Die Meinungen über die Beckengröße gehen auseinander. Wir empfehlen ein Mindestvolumen von 54 Litern, was einer Beckengröße von 45x30x40 (LxBxH) entspricht. Wichtig ist hierbei die Beckenhöhe, die 40 cm nicht überschreiten sollte.

Dieser Kampffisch zeigt ein ausgeprägtes Revierverhalten, Kämpfe zwischen 2 Tieren enden oft tödlich. Eine Einzelhaltung wird daher dringend empfohlen. Manchmal tolerieren einzelne Fische andere Arten, aber das ist die Ausnahme und nicht die Regel.

Das Becken sollte mit einer Glasscheibe abgedeckt werden, damit die Luft über dem Wasser die gleiche Temperatur hat wie das Wasser. Da Labyrinthfische atmosphärische Luft atmen, darf die Wassertemperatur nur geringfügig von der Außenluft abweichen, da sich die Fische sonst erkälten. Da dieser Kampffisch auch aus dem Wasser springen kann, sollte die Abdeckung des Beckens keine Lücken aufweisen.

Das Becken sollte gut strukturiert sein und viel Holz, Röhren, Steinaufbauten und viele Wasserpflanzen enthalten, z.B. Javamoos (Taxiphyllum barbieri), Javafarn (Microsorum pteropus), Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides) oder Speerblätter (Anubias heterophylla), auch Schwimmpflanzen wie z.B. den Sumatrafarn (Ceratopteris thalictroides). Das Becken sollte nur schwach beleuchtet sein oder die Beleuchtung sollte durch Schwimmpflanzen abgeschattet werden.

Diese Fische stellen keine allzu hohen Ansprüche an die Wasserqualität, das Wasser sollte jedoch und keimfrei sein. Starke Wasserbewegungen sollten vermieden werden, ein luftbetriebener Schwammfilter, der auf sanfte Umwälzung eingestellt ist, reicht aus.

Die Zugabe von Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen senkt den pH-Wert, puffert Schwankungen der Wasserwerte ab und stärkt das Immunsystem dieser Fische. Die Farbenpracht dieser Fische entwickelt sich nur bei artgerechter und abwechslungsreicher Ernährung.

laichendes Pärchen

laichendes Pärchen

Zucht:
Das Aufzuchtbecken sollte mit einer möglichst dichten Abdeckung versehen sein (manche Züchter verwenden stattdessen Frischhaltefolie, um sicherzustellen, dass keine Lücken vorhanden sind), da die Jungfische Zugang zu einer warmen, feuchten Luftschicht benötigen, ohne die die Entwicklung des Labyrinthorgans beeinträchtigt werden kann.

Obwohl dies nicht immer möglich ist, ist es ideal, ein passendes Paar für die Zucht zu erhalten, wenn sich ein solches Paar auf natürliche Weise aus einer Gruppe bildet. Wenn ein Männchen und ein Weibchen willkürlich ausgewählt werden, leben sie nicht immer friedlich zusammen, und das schwächere Tier kann sogar getötet werden. Sobald sich ein Paar gefunden hat, zeigen sie normalerweise keine Aggressionen mehr, es sei denn, der Platz ist begrenzt.

Diese Kampffische sind Schaumnestbauer. Bei den Männchen zeigt sich die Paarungsbereitschaft, sobald sie mit dem Bau eines Schaumnestes an Pflanzen an der Wasseroberfläche beginnen. Paarungsbereite Weibchen werden blasser und an ihren Flanken erscheinen senkrechte Laichstreifen.

Das Männchen lockt das Weibchen zunächst unter das Schaumnest (sog. Führungsschwimmen). Dort kommt es zunächst zu mehreren Scheinpaarungen, bei denen sich die Partner sexuell synchronisieren. Dies ermöglicht beiden später die gleichzeitige Abgabe von Sperma und Eiern. Erst am Ende kommt es zu echten Paarungen.

Bei der für Kampffische typischen "Umarmung" schlingt das Männchen seinen Körper um den des auf den Rücken gedrehten Weibchens. Nun werden Eier und Spermien unter Körperzittern abgegeben und beide Fische befinden sich in der Laichstarre.

Da die Eier schwerer als Wasser sind, fallen sie auf den Bauch und die Afterflosse des Weibchens sowie auf den Gewässergrund. Das Männchen löst sich kurz vor dem Weibchen aus der Laichstarre und sammelt die Eier sofort ein, um sie anschließend in das Schaumnest zu spucken. Das Weibchen gibt während der Laichphase etwa 50-300 Eier ab. Nach der Paarung vertreibt das Männchen das Weibchen aus dem Nestbereich.

Die Fischlarven schlüpfen innerhalb von 24-48 Stunden und verbleiben weitere 3-4 Tage im Nest, bis der Dottersack vollständig resorbiert ist. Sobald die Jungfische frei schwimmen, verliert das Männchen das Interesse an der Brutpflege.

In den ersten Tagen können die Jungfische mit Infusorien gefüttert werden, danach können sie bewegliche Nahrung wie Mikrowürmer und Artemia-Nauplien aufnehmen,

Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht zu viel füttern, da junge Betta bei Überfütterung sehr leicht Darmprobleme entwickeln können. Tägliche kleine Wasserwechsel (5 - 10 % des Beckenvolumens) sollten ebenfalls durchgeführt werden, um die Ansammlung organischer Abfälle zu verhindern.

Für weitere Informationen zur Pflege und Zucht des Siamesischen Kampffisches siehe die Beschreibung der Gattung Kampffische (Betta).


Fortpflanzung

(siehe unter Aquaristik)


Nahrung

Der Siamesischer Kampffisch (Betta splendens) ernährt sich in der Natur von kleinen Insektenlarven und sonstigem Zooplankton.


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