Fisch-Gattungen
Lamontichthys sind eine Gattung aus der Familie der Harnischwelse (Loricariidae) und der Ordnung der Welsartigen (Siluriformes).
Lamontichthys-Arten stammen aus Südamerika, wo sie im oberen Teil des Amazonas, in Ausläufern des Orinoco sowie in der Region des Maracaibo-Sees verbreitet sind. Ihr Habitat sind die Hauptströme von Flüssen mit sandigen und felsigen Bodensubstraten.
Der Körperbau der Lamontichthys-Arten ist vorne breit und verjüngt sich stark in Richtung Schwanzflosse. Der Hinterkörper gleicht oftmals einem langen dünnen Zweig. Das Saugmaul ist unterständig, die Barteln sind kurz (etwas länger als der Augendurchmesser). Die Kiefer sind mit kleinen Zähnen besetzt, mit denen diese Welse in der Lage sind, Aufwuchsnahrung abzuraspeln.
Die oberen und unteren Spitzen der Brust- und Schwanzflosse sind bei den meisten Arten filamentartig stark verlängert (manche Filamente sind so lang wie der gesamte Körper).
Alle Arten dieser Gattung besitzen Brustflossen mit 7 Brustflossenstrahlen. Alle anderen Gattung der Harnischwelse (Loricariidae) besitzen lediglich 6 Brustflossenstrahlen. Lamontichthys-Arten besitzen an jeder Körperseite nur eine Reihe mit Knochenplatten. Adulte Männchen besitzen vergrößerte Odontoden der Brustflossenstacheln
Die Grundfärbung der Lamontichthys-Arten gräulich-braun bis dunkelbraun, der Körper ist je nach Art mit unterschiedlichen Zeichnungsmerkmalen bedeckt.
Im Aquarium sollte die Wassertemperatur je nach Art zwischen etwa 24 °C und 29 °C betragen. Der pH-Wert sollte bei den meisten Arten zwischen 6,5 und 7,5 liegen, die Gesamthärte bei 5-14° dH. Das Wasser sollte gut durchströmt und sauerstoffreich sein. Manche Arten benötigen besondere Wasserwerte. Diese findet ihr in der Artenbeschreibung.
Wir empfehlen bei diesen scheuen Welsen die Haltung in einem Artenbecken. Um das ausgeprägte Sozialverhalten der Lamontichthys-Arten zu unterstützen, sollten diese Fische in Gruppen von ca. 5-6 Tieren gehalten werden (mehr Weibchen als Männchen). Bei zu kleinen Gruppen sind diese Welse extrem scheu.
Die Größe des Beckens sollte bei einer Gruppe von 5 Hexenwelsen eine Kantenlänge von etwa 130 cm nicht unterschreiten. Als Bodensubstrat empfehlen wir Sand oder feiner Kies (kein scharfkantiger Kies, damit die Barteln nicht verletzt werden). Wir empfehlen regelmäßige Wasserwechsel und eine gute Filteranlage, um die Keimbelastung niedrig zu halten. Auch sollte das Wasser eine stärkere Strömung besitzen und sauerstoffreich sein.
Als Hintergrundbepflanzung empfehlen wir robuste Pflanzen wie z.B. Wasserkelche (Cryptocoryne), Speerblatt (Anubias), Herzblättrige Schwertpflanze (Echinodorus cordifolius) oder Javafarne (Microsorum pteropus). Auch sollten genügend freie Flächen vorhanden sein.
Ausreichend Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Tonröhren, Schieferplatten, Wurzeln oder sonstige Hölzer sind unbedingt erforderlich. Beim Einsatz von Moorkienholz ist zu beachten, dass die darin enthaltenen Huminsäuren den pH-Wert senken und das Wasser bräunlich färben.
Die Beleuchtung sollte mit einigen Schwimmpflanzen wie z.B. Beispiel Wassersalat (Muschelblume) oder Schwimmfarnen abgeschattet werden. Die Zugabe von einigen Seemandelbaumblättern oder Erlenzapfen stärkt das Immunsystem der Fische und beugt Krankheiten vor.
Das Zuchtbecken sollte eine Wassertemperatur von etwa 24-29 °C und eine möglichst sehr geringe Keimbelastung haben. Die Beleuchtung sollte mit einigen Schwimmpflanzen wie z.B. Beispiel Wassersalat (Muschelblume) oder Schwimmfarnen abgeschattet werden.
Lamontichthys-Arten sind Offenbrüter. Die Weibchen laichen ihre Eier auf Holz, Steinen oder Pflanzen ab. Die Eier einiger Arten sind relativ groß (1,4-1,8 mm) und gelblich gefärbt. Alle Arten betreiben Brutpflege. Die Jungfische können, nachdem der Dottersack aufgezehrt ist, mit Artemia-Nauplien oder Staubfutter gefüttert werden.
Lamontichthys-Arten sind Allesfresser. Sie sollten hauptsächlich mit Algenaufwuchs, überbrühtem Gemüse, Gurkenscheiben und Trockenfutter (wie z.B. Spirulina-Tabletten oder Algen-Waffeln), jedoch auch mit kleinem Lebend- und Frostfutter gefüttert werden.
Grundsätzlich sollten diese Fische abwechslungsreich gefüttert werden, wobei pflanzliches Futter überwiegt. Damit sich Algenaufwuchs bzw. Biofilm bildet, müssen Hölzer in das Aquarium eingebracht werden.
Welse sind eigentlich äußerst robuste Fische und erkranken auch selten. Voraussetzung ist jedoch eine artgerechte Haltung (Futter, Wasserwerte usw.).
Es kann jedoch zu Problemen kommen, wenn Welse zusammen mit anderen Fischarten gehalten werden. Werden diese Arten mit kupferhaltigen Medikamenten, wie z.B. "Malachitgrün" behandelt, kann dies bei Welsen zum Tode führen. Auch Schnecken- oder Algenbekämpfungsmittel können Kupfer enthalten!
Welse, die durch nicht artgerechte Haltung oder (Transport-) Stress geschwächt sind, können jedoch auch an bakteriellen Infektionen, Parasiten, Viren oder Mykosen (Verpilzungen) erkranken.
Literaturhinweise:
Gattung Lamontichthys (Stand: 02/2023)
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