Korallenlexikon: die Korallen-Art "Tubipora musica"
Systematik
(Weichkorallen)
(Tubiporidae)
Info
Die Orgelkoralle (Tubipora musica) ist eine Koralle aus der Ordnung der Weichkorallen (Alcyonacea). Sie kommt im Roten Meer und im tropischen Indopazifik vor. Die Orgelkoralle ist eine Weichkoralle aus der Familie Tubiporidae und wird zur Unterordnung Röhrenkorallen (Stolonifera) gezählt. Sie ist die einzige Art der Gattung Tubipora.
Merkmale
wichtige Merkmale der Orgelkoralle:
- die Orgelkoralle bildet massive, polsterförmige Kolonien, die einen Durchmesser von zehn Zentimetern bis einen Meter erreichen können
- diese Kolonien bestehen aus bis 2 mm im Durchmesser messenden, parallelen, senkrechten Kalkröhren, die etagenförmig durch waagerechte Platten miteinander verbunden sind
- das Skelett der Orgelkoralle erinnert an Orgelpfeifen (namensgebend) und ist durch eingelagerte Farbstoffe leuchtend rot gefärbt
- je nach Standort der Kolonie und abhängig von der Stärke der Wasserbewegung variieren Röhrenabstand und Durchmesser
- in der Brandung des Riffrandes wachsen die Kalkröhren der Orgelkoralle am dichtesten
- die verschiedenen Wuchsformen der Orgelkoralle wurden früher als unterschiedliche Arten beschrieben, werden jedoch mittlerweile in der Art Tubipora musica vereint
- in jeder Kalkröhre steckt ein Polyp, der wie alle achtstrahligen Blumentiere 8 Tentakel besitzt
- diese Tentakel sind gefiedert, die Fiedern aber kaum zu erkennen, da sie miteinander verwachsen sind
- die Polypen sind meist gräulich, hellbraun oder grünlich gefärbt
- oft sind die Mundscheibe grün und die Tentakel grau
- Bei geöffneten Polypen ist das rote Skelett nicht sichtbar
- wie alle Gattungen der Familie Clavulariidae lebt auch die Orgelkoralle in einer Symbiose (Endosymbiose) mit Zooxanthellen, von denen sie den Großteil der benötigten Nährstoffe über Photosynthese bezieht. Sie benötigt daher viel Licht
Lebensraum
Die Orgelkoralle (Tubipora musica) ist im Roten Meer und im tropischen Indopazifik verbreitet. Sie ist eine riffbildende Koralle. Das Habitat dieser Koralle sind sonnendurchflutete Riffdächer in Wassertiefen bis etwa 12-15 m.
Aquaristik-Info
Temperatur: ca. 24 °C - 26 °C
Nitrat (NO3−): < 15 mg/L
Nitrit (NO2−): < 0,1 mg/l
Phosphat (PO4): < 0,2 mg/L
Kalzium (Ca2+): 420 mg/L
pH-Wert: ca. 7,8 - 8,5 (optimal: 8,2-8,3)
Carbonhärte: 7-10 °KH
Salinität: 34–35 ppt (g/L)
Dichte: 1.022-1.024 g/ml bei 25 °C
Lichtansprüche: sehr hoch
Strömung: mittel bis turbulent
Aquarium: ab ca. 100 Liter (für kleinere Exemplare)
Schwierigkeit: für Anfänger nicht geeignet
Fütterung:
Zooxanthellen / Licht, Plankton, Gelöste anorganische und anorganische Stoffe
Haltung:
Die Lichtansprüche dieser Koralle sind sehr hoch, daher sollte sie weiter oben im Riffaquarium angesiedelt werden.
Die Wassertemperatur sollte etwa 24 °C betragen. Die Strömung des Wasser muss nicht allzu stark sein, die Pumpe sollte die Koralle auch nicht direkt anströmen.
Pro Woche sollte ein Wasserwechsel von mindestens 5% durchgeführt werden (oder 10% monatlich). Das Wasser sollte stets klar sein.
Fortpflanzung/Zucht:
Durch Ableger leicht zu züchten. Einfach einen Ableger auf einen Stein legen und die Koralle überzieht in relativ kurzer Zeit den ganzen Stein. Diese Koralle wächst sehr schnell.
Nahrung
Die Orgelkoralle (Tubipora musica) ernährt sich hauptsächlich durch die Photosynthese der Zooxanthellen im Sonnenlicht. Mit Hilfe ihrer Polypen filtert sie Plankton aus dem Wasser.
Krankheiten
nachfolgend einige Korallen-Krankheiten:
- Korallenbleiche (bei Steinkorallen)
Als Korallenbleiche wird das Phänomen bezeichnet, dass Korallen unter Stress ihre Zooxanthellen ausstoßen und danach absterben können. Die Korallenbleiche tritt oft bei zu warmen oder zu kaltem Wasser, bei Umweltverschmutzungen, abrupter Veränderung der Salinität oder zu intensiver Sonneneinstrahlung auf. - Black band disease
Charakteristisch ist ein schwarz-violettes Band das langsam über das lebende Gewebe der Koralle kriecht, das Gewebe dabei zersetzt und ein entblößtes, totes Korallenskelett hinter sich lässt. - Porpostoma notatum
Porpostoma notatum ist eine die Meere bewohnende Wimperntierchen-Art. Der Einzeller ist unter dem Synonym Helicostoma notata in der Aquaristik bekannt, da er eine Krankheit an Korallen verursacht.
[weitere Informationen: Porpostoma notatum] - White pox disease
Wissenschaftler haben nunmehr nachgewiesen, dass die Bakterienart Serratia marcescens bei Steinkorallen der Art Acropora palmata die sogenannte White pox Krankheit (White pox disease) auslöst. Gentests und Laborversuche ergaben, dass dieser für Korallen tödliche Keim nicht von anderen Tieren stammt, sondern aus Abwässern des Menschen - Stony Coral Tissue Loss Disease (SCTLD)
Von dieser Krankheit können etwa 20 Arten von Hartkorallen befallen werden. Zurzeit verursacht diese Krankheit erhebliche Schäden an Korallenriffen in der Karibik. SCTLD wird wahrscheinlich durch bakterielle Krankheitserreger verursacht und kann durch direkten Kontakt und den Wasserkreislauf auf andere Korallen übertragen werden. Zurzeit werden viele Anstrengungen unternommen, um den Krankheitserreger zu identifizieren und erkrankte Korallen zu behandeln.
Urheberrechte für den Text
Teile dieses Artikels wurden der "deutschen Wikipedia" entnommen und steht unter dieser Nutzungslizenz
Bildrechte
Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].
Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].
Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.
Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.
Cookies (Datenschutz)
Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.
Youtube-Videos (Datenschutz)
Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.
Haftungsausschluss
Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.
Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".