Fischlexikon: die Gattung "Xiphophorus"


 Gattung auswählen 

 

 

Xiphophorus

Systematik

Gattung:
Xiphophorus


Ordnung:
Cyprinodontiformes
(Zahnkärpflinge)

Xiphophorus

Xiphophorus sind eine Gattung von Süßwasserfischen aus der Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae) und der Ordnung der Zahnkärpflingen (Cyprinodontiformes).


Inhalt

  1. Verbreitung, Lebensraum
  2. Merkmale
  3. Nahrung
  4. Haltung im Aquarium
  5. Fortpflanzung
  6. Fischkrankheiten
  7. Artenverzeichnis (Systematik)

Verbreitung, Lebensraum

Xiphophorus-Arten sind in Mexiko (Atlantikseite) und Mittelamerika von Coahuila bis Honduras verbreitet. Ihr Habitat sind vor allem Fließgewässer wie Gebirgsbäche oder Flussmündungen, aber auch stehende Gewässer wie Seen, Lagunen und Sümpfe. Brackwasser wird gemieden.

zurück zur Übersicht


Merkmale

Der Körperbau der Xiphophorus-Arten ist meist langgestreckt und seitlich komprimiert. Es existieren kräftigere und schlankere Arten.

Die Körperlänge reicht von etwa 3,5 bis 16 cm, wobei die Weibchen deutlich größer werden als die Männchen. Das Maul ist stark oberständig, die Unterlippe ist verdickt.

Es besteht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen. Das Begattungsorgan der Männchen ist das Gonopodium, eine Verlängerung des Samenleiters nach außen.

zurück zur Übersicht


Nahrung

Xiphophorus-Arten ernähren sich in der Natur hauptsächlich von Anflugnahrung, Algen, Detritus, Zooplankton, Würmern und Insekten.

zurück zur Übersicht


Haltung im Aquarium

Die folgenden Angaben gelten für viele Arten der Gattung Xiphophorus. Sollten einzelne Arten davon abweichen, so ist dies der Artenbeschreibung zu entnehmen.

Temperatur: abhängig von der jeweiligen Art
pH-Wert: abhängig von der jeweiligen Art
Gesamthärte: bis 5-15 °dH
Wasserregion: Mitte bis oben

Fütterung:
unkomplizierter Allesfresser: Flockenfutter, Frostfutter, Lebendfutter (wie z.B. Artemia oder Mückenlarven), auch pflanzliche Kost

Montezuma-Schwertträger (Xiphophorus montezumae)

Montezuma-Schwertträger (Männchen)

Haltung:
Diese Fische sollten in Gruppen von etwa 10 Tieren (mehr Weibchen als Männchen) gehalten werden.

Das Aquarium sollte gut strukturiert sein. Der Bodengrund sollte mit handelsüblichem Aquarienkies und feinem Sand bedeckt sein.

Diese Fische sind aktive Schwimmer. Besonders die Männchen benötigen ein geräumiges Becken mit viel freiem Schwimmraum, um ihre Dominanzkämpfe austragen zu können.

Männchen verhalten sich untereinander recht aggressiv.

Das Becken sollte Versteckmöglichkeiten wie größere Steine oder Felsen, Tonschalen, Wurzeln und eine dichte Randbepflanzung (auch Schwimmpflanzen) enthalten. Wir empfehlen einen wöchentlichen Teilwasserwechsel von 20-30%.

Im Allgemeinen sind diese Fische gesellig, und vertragen sich gut mit anderen Fischarten wie Panzer- und Schwielenwelsen (Corydoras), Neonsalmlern (Paracheirodon innesi), Osphronemidae, kleinen und friedfertigen Barbenarten, Guppys oder anderen Zahnkarpfen sowie Schnecken und Süßwassergarnelen.

zurück zur Übersicht


Fortpflanzung

Platy (Xiphophorus maculatus)

Platy (aus Belize ♂)

Es besteht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen. Das Begattungsorgan der Männchen ist das Gonopodium, eine Verlängerung des Samenleiters nach außen.

Bei der Begattung bedrängt das Männchen stürmisch das Weibchen und versucht, das Gonopodium in die Nähe der weiblichen Geschlechtsöffnung zu bringen, es dort zu verankern und sein Sperma abzugeben.

Die sehr langlebigen Spermien bleiben im Leib des Weibchens über einen längeren Zeitraum befruchtungsfähig, so dass eine Paarung mehrere Würfe ermöglicht.

Es wird behauptet, dass bei lebendgebärenden Zahnkarpfen eine Geschlechtsumwandlung vom Weibchen zum Männchen eintreten kann. So beschreibt zum Beispiel Günther Sterba in seinem Buch "Süßwasserfische der Welt" das Phänomen der Geschlechtsumwandlung beim Schwertträger (Xiphophorus hellerii) als "befriedigend geklärt".

Die Umwandlung eines funktionsfähigen Männchens in ein funktionsfähiges Weibchen oder umgekehrt ist jedoch in keinem Fall wissenschaftlich nachgewiesen.

Schwertträger (Xiphophorus hellerii)

Schwertträger (Weibchen)

Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dieser „Geschlechtsumwandlung“ tatsächlich nur um die Beobachtung der Entwicklung sogenannter „Spätmännchen“ handelt, die einfach erst relativ spät ihr Gonopodium ausbilden.

Im Aquarium kann die Laichbereitschaft durch mehrmaliges tägliches Füttern mit hochwertigem Lebendfutter angeregt werden.

Außerdem sollten alle paar Stunden kleine Mengen kaltes Wasser zugeführt oder das Wasser zu 50 bis 60 % gewechselt werden.

Nach der Geburt der Jungfische sollten die Elternfische aus dem Aufzuchtbecken entfernt werden, da sie die Jungfische fressen könnten.

Die Jungfische schwimmen nach der Geburt sofort frei und können zunächst mit Infusorien, feinem Tümpelfutter oder Staubfutter, danach mit Artemia-Nauplien gefüttert werden.

zurück zur Übersicht


Fischkrankheiten

häufige Krankheiten bei Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae)

  • Fischtuberkulose
    Meist zeigen befallene Tiere mangelnden Appetit, werden apathisch und magern ab. Es entstehen Entzündungen der Haut mit Geschwürbildung und die Flossen bilden sich zurück [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Die Infektiöse Bauchwassersucht kann man z.B. an einer extrem angeschwollenen Bauchseite eines Fisches erkennen [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Erste Anzeichen sind Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung. Nach wenigen Tagen zeigen sich die namengebenden weißen Pünktchen der herangewachsenen Parasiten in der Haut [weiterlesen...]

zurück zur Übersicht


Systematik

Gattung Devario (Stand: 01/2024)

zurück zur Übersicht


Literaturhinweise:

  1. Wikipedia
  2. Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. Urania Verlag 1990, ISBN 3-89350-991-7

Bildrechte

Viele Bilder unseres Fischlexikons sind durch Creative Commons (abgekürzt CC) oder andere Urheberrechte geschützt. Creative Commons ist nicht der Name einer einzigen Lizenz. Die verschiedenen Lizenzen von Creative Commons weisen vielmehr große Unterschiede auf. Weitere Informationen zu Creative Commons Lizenzen findet Ihr [hier].

Informationen zur GNU-Lizenz für freie Dokumentation (kurz: GFDL) findet ihr [hier].

Die Urheber und Lizenzrechte für die Bilder auf dieser Seite werden angezeigt, wenn Ihr auf das jeweilige Bild oder auf "Bildrechte anzeigen" klickt.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und in der Größe beschnitten.

Cookies (Datenschutz)

Wir speichern ausschließlich Cookies, die zum Betrieb unserer Website technisch notwendig sind. Cookies werden nur für die aktuelle Sitzung gespeichert. Es werden keine Cookies von Dritten oder Cookies zur Benutzerverfolgung gespeichert.

Youtube-Videos (Datenschutz)

Wenn diese Seite Videos enthält und Ihr ein Video anklickt (öffnet), werden personenbezogene Daten (IP-Adresse) an den Betreiber des Videoportals (YouTube) gesendet. Daher ist es möglich, dass der Videoanbieter Eure Zugriffe speichert und Euer Verhalten analysieren kann. Dies geschieht jedoch erst, wenn Ihr ein Video auf dieser Seite öffnet.

Haftungsausschluss

Alle Artikel unseres Fischlexikons dienen ausschließlich der allgemeinen Information und erheben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit wird keine Haftung übernommen.

Alle Bilder wurden von uns digital bearbeitet und beschnitten. Weitere Infos unter "Bildrechte".