Fischlexikon: Guppy (Poecilia reticulata)


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Süßwasserfische"

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Name:
Guppy
(deutsch)
Zahnkärpflinge
Familie:
(deutsch)
Lebendgebärende Zahnkarpfen
Gattung:
Gattung+Art:
Poecilia reticulata
gesamt:
2895 Fischarten

Übersicht

Der Guppy (Poecilia reticulata) ist ein Süßwasserzierfisch, der im nördlichen Südamerika und auf einigen vorgelagerten Inseln der Karibik beheimatet ist. Die Weibchen erreichen eine Maximallänge von über 6 cm.

Der Guppy gehört zur Familie der Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae), der Untergattung Guppys und zur Gattung Poecilia. Der Guppy ist einer der beliebtesten Süßwasseraquarienfische und vermehrt sich im Aquarium sehr schnell.


Merkmale

Guppy (Poecilia reticulata)

Guppy (Männchen)

Die wichtigsten Merkmale des Guppy:

  • der Körper ist langgestreckt und seitlich abgeflacht. Die Weibchen sind größer und rundlicher als die schlankeren Männchen
  • die Färbung weiblicher Guppys ist unscheinbar silbrig-weißlich
  • die Männchen sind deutlich farbenprächtiger als die Weibchen
  • bei männlichen Guppys sind Rücken- und Schwanzflosse deutlich verlängert, wobei die Schwanzflosse fächerförmig vergrößert sein kann
  • mittlerweile gibt es zahlreiche Zuchtformen des Guppys mit unterschiedlicher Färbung und Ausprägung der Schwanzflosse
  • wie bei den meisten Zahnkarpfen kann man auch beim Guppy Männchen und Weibchen anhand der umgewandelten Afterflosse (Gonopodium, umgewandelte Strahlen der Afterflosse) unterscheiden. Das Gonopodium dient der inneren Befruchtung der Weibchen. Guppys sind lebendgebärende Fische
  • Flossenformel: D 0/7-8, A 0/8-10

Verschiedene Zuchtformen

Aus der Wildform des Guppy sind vielfältige Zuchtformen entstanden. Sowohl professionelle Züchter als auch Hobbyzüchter beschäftigen sich seit vielen Jahrzehnten mit dem Guppy, und gibt es eine überwältigende Fülle an Farben, Mustern und Formen.

Regelmäßig kommen neue Farbformen hinzu. Für die Zucht von so genannten Guppystämmen gibt es internationale Regeln, die die verschiedenen Zuchtformen beschreiben. Die Stämme werden nach der Flossenform in verschiedene Guppy-Arten eingeteilt.

Neben den unterschiedlichen Flossenformen werden auch die verschiedenen Grund- und Deckfarben unterschieden.

Der festgelegte Standard der Guppyzüchter IHS lässt 13 verschiedene Formen zu. Zuchtziele sind vor allem die Form der Rücken- und Schwanzflosse und eine ansprechende Färbung, aber auch Vitalität und Fruchtbarkeit der Tiere dürfen nicht vernachlässigt werden.

In Deutschland finden derzeit jährlich bis zu 7 Ausstellungen statt, auf denen zwischen 130 und 250 Guppy-Trios gezeigt werden.


Größe

Der Guppy (Poecilia reticulata) erreicht eine Maximallänge von etwa 6 cm (Weibchen) bzw. 3 cm (Männchen ohne die Schwanzflosse).


Maximales Alter

Das Höchstalter des Guppys (Poecilia reticulata) beträgt im Aquarium etwa 5 Jahre. In der Natur wird er selten älter als 2 Jahre.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Guppy (Poecilia reticulata)

Guppy (Weibchen)

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Guppys umfasst das nördliche Südamerika und einige vorgelagerte Inseln in der Karibik (14°N - 2°N, 67°W - 52°W ).

So gibt es Guppy-Populationen in Westvenezuela und Guyana sowie auf den Inseln der Niederländischen Antillen, Trinidad, Barbados, Grenada, St. Thomas, Antigua und den Windward-Inseln.

Als Neozoon ist er auch in tropischen und subtropischen Gewässern weltweit verbreitet, da er häufig zur Mückenbekämpfung eingeführt oder von Aquarianern ausgesetzt wurde.

Auch in Deutschland wird er als Neozoon eingestuft. Sein Vorkommen beschränkt sich jedoch auf Thermalquellen und deren Zuflüsse sowie auf Kühl- und Klärwasserausläufe von Kraftwerken und Industrieanlagen.


Aquaristik-Info

Temperatur: 16 °C - 30 °C (optimal: 24-26 °C)
pH-Wert: ca. 7,0 - 8,0
Gesamthärte: 8-20 °dH
Aquarium: ab ca. 60 cm Kantenlänge
Schwierigkeitsgrad: auch für Anfänger geeignet

Fütterung:
unkomplizierter Allesfresser: Flockenfutter, Frostfutter, Lebendfutter (wie z.B. Artemia oder Mückenlarven), auch pflanzliche Kost (bitte abwechslungsreich füttern)

Haltung:
Diese Fische sollten in kleinen Gruppen von mindestens 5 Tieren (mehr Weibchen als Männchen) gehalten werden. Die Fische sollten häufig mit kleinen Portionen gefüttert werden, wobei 1 Fastentag pro Woche eingelegt werden sollte.

Das Aquarium sollte gut strukturiert sein. Der Bodengrund sollte aus handelsüblichem Aquarienkies und feinem Sand bestehen. Das Becken sollte Versteckmöglichkeiten wie größere Steine oder Felsen, Tonschalen, Wurzeln und eine dichte Randbepflanzung mit feinfiedrigen Pflanzen und Schwimmpflanzen wie z. B. dem Ährigen Tausendblatt (Myriophyllum spicatum), dem Brasilianischen Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum) oder Hornkraut (Ceratophyllum demersum) enthalten. Wir empfehlen einen wöchentlichen Teilwasserwechsel von 20-30%. Es sollte auch genügend freier Schwimmraum vorhanden sein.

Im Allgemeinen ist der Guppy ein geselliger Fisch, der sich gut mit anderen friedlichen Fischarten vergesellschaften lässt, die die gleichen Haltungsansprüche stellen.

Die farbenfrohen Importe aus wärmeren Regionen Europas sind anfälliger für Krankheiten, da sie an Meerwasser und eventuell Antibiotika gewöhnt sind. Im Heimaquarium haben sie oft nur eine sehr kurze Lebenserwartung, dafür sind ihre Nachkommen weniger anfällig. Aquarianer sind mit einheimischen Nachzuchten, die an heimisches Wasser gewöhnt sind, meist besser bedient.


Fortpflanzung

Guppys sind sehr fortpflanzungsfreudig, ein Weibchen kann in einem Monat zwischen 20 und 100 Jungfische gebären. Die Weibchen werden mit 3 Monaten geschlechtsreif (Männchen früher). Es gibt keine elterliche Fürsorge, und die Eltern können ihre Jungen sogar fressen.

Die Weibchen können die sehr langlebigen Spermien für eine spätere Befruchtung speichern. Dieser Vorrat reicht für bis zu 11 Würfe, wobei jeder Wurf aus ca. 20 Jungfischen besteht. Trächtige Weibchen sind an dem schwarzen Dreieck zwischen Afterflosse und Bauchflosse zu erkennen.

Will man aus züchterischen Gründen sicher sein, von welchem Männchen die Jungen abstammen, sollte man die Weibchen vor der vierten Lebenswoche von den Männchen trennen. In der Regel werden die Männchen in ein anderes Becken umgesetzt, sobald sie sich als solche zu erkennen geben.

Die Weibchen müssen sorgfältig kontrolliert werden, um kein Spätmännchen zu übersehen, was die Zucht um einige Monate zurückwerfen kann.

Eine frühe Trächtigkeit hat keinen negativen Einfluss auf die Gesundheit der Weibchen. Bei Weibchen, die lange Zeit ohne Männchen aufgewachsen sind, wird jedoch manchmal eine verminderte Fruchtbarkeit beobachtet.

Bei den Männchen ist die Afterflosse zu einem Gonopodium umgewandelt (Gonopodium - umgewandelte Strahlen der Afterflosse). Bei den Männchen ist die Afterflosse schmaler und länglicher als bei den Weibchen, bei denen die Afterflosse breiter und fächerförmig ist.

Verhaltensbiologie

Das Fortpflanzungsverhalten der Guppys ist unter anderem durch einen Nachahmungseffekt geprägt. Wie verschiedene Untersuchungen zeigen konnten, wählen Guppyweibchen bevorzugt Männchen als Geschlechtspartner, die bereits von anderen Weibchen gewählt wurden und lehnen Partner ab, die bereits von anderen Weibchen abgelehnt wurden.

Männliche Guppys bedrängen auch Weibchen anderer Fischarten, die den eigenen Weibchen ähnlich sehen, und verhindern so deren Paarung.

Die aggressive Annäherung von Guppys an fremde Weibchen hat zur Folge, dass diese selbst Männchen der eigenen Art meiden und sich nicht mehr fortpflanzen. Auf diese Weise verdrängen die Guppys ihre Konkurrenten und sichern sich den Zugang zu Nahrungsquellen.


Nahrung

Der Guppy (Poecilia reticulata) ist ein Allesfresser. In der Natur ernährt er sich am liebsten von Anflugnahrung.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Lebendgebärenden Zahnkarpfen (Poeciliidae)

  • Fischtuberkulose
    Meist zeigen befallene Tiere mangelnden Appetit, werden apathisch und magern ab. Es entstehen Entzündungen der Haut mit Geschwürbildung und die Flossen bilden sich zurück [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Die Infektiöse Bauchwassersucht kann man z.B. an einer extrem angeschwollenen Bauchseite eines Fisches erkennen [weiterlesen...]
  • Maul- oder Flossenfäule
    Wie man aus der deutschen Bezeichnung dieser Krankheit entnehmen kann, bilden sich an den Flossen, an den Rändern der Schuppen und im Bereich des Fischmauls milchig weiße Stellen [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Weißpünktchenkrankheit (Ichthyophthiriose)
    Erste Anzeichen sind Bewegungsunlust und Nahrungsverweigerung. Nach wenigen Tagen zeigen sich die namengebenden weißen Pünktchen der herangewachsenen Parasiten in der Haut [weiterlesen...]

Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. Fishbase (englisch)
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