Fischlexikon: Rotauge, Plötze (Rutilus rutilus)


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Süßwasserfische"

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Name:
Rotauge
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Weißfische
Gattung:
Gattung+Art:
Rutilus rutilus
gesamt:
2891 Fischarten

Übersicht

Das Rotauge (Rutilus rutilus), auch Plötze oder Schwal genannt, ist ein Süßwasserfisch aus der Gattung Rutilus und der Familie der Weißfische (Leuciscidae). Das Rotauge wird maximal 50 cm lang und zwischen 2,5 und 3,0 kg schwer. Es wird maximal etwa 14 Jahre alt. Das Rotauge ist in Eurasien (Europa und Asien) beheimatet.

Die im Gesamteindruck ähnliche und nahe verwandte Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus) unterscheidet sich vom dem Rotauge durch die hinter den Bauchflossen liegende Rückenflosse und das oberständige Maul (das Maul des Rotauges ist endständig).

Das Rotauge ist vor allem in Osteuropa ein beliebter Speisefisch, Das Rotauge ist vor allem in Osteuropa ein beliebter Speisefisch, hat aber viele kleine Gräten. Wegen dieser Gräten wird das Rotauge oft zu Fischfrikadellen verarbeitet oder mehrere Tage in Essig eingelegt, damit sich die Gräten auflösen.

Bei Sportanglern ist das Rotauge ein beliebter Köderfisch für das Raubfischangeln (Hecht, Zander, Wels etc.).


Korpulenzfaktor (KF)

Für diese und einige andere Fischarten wurde ein sogenannter Korpulenzfaktor (abgekürzt KF) festgelegt. Mit Hilfe dieses Korpulenzfaktors kann aus der Fischlänge das Fischgewicht bzw. aus dem Fischgewicht die Fischlänge berechnet werden. Diese Berechnung kann mit Hilfe unseres Fisch-Kalkulators durchgeführt werden.


Merkmale

Rotauge (Rutilus rutilus)

Rotauge Kopfpartie

Die wichtigsten Merkmale des Rotauges:

  • die Körperform des Rotauges ist abhängig vom Alter und Wohngewässer: Rotaugen aus Flüssen sind schlanker, Exemplare aus Seen sind relativ hochrückig
  • am Rücken ist das Rotauge dunkelgrün bis blaugrün gefärbt, die Flanken sind silberfarben, mit gelblichem Schimmer (Abhängigkeit vom Gewässer) und die Bauchseite weißlich
  • auch hier kann die Färbung je nach Vorkommen variieren: während Exemplare aus Flüssen meist silberfarbene Flanken besitzen, können Exemplare aus Seen eine goldene Färbung aufweisen
  • während der Laichzeit zeigt der Bauch einen rötlichen Glanz und einen körnigen Laichausschlag
  • das Rotauge besitzt eine leuchtend rote Iris (namensgebend)
  • das Maul endständig, seine Mundspalte relativ klein
  • als Karpfenfisch zerkleinert das Rotauge seine Nahrung mit Schlundzähnen
  • entlang der Seitenlinie liegen 39-48 (meist 40-45) große Rundschuppen
  • Brust- und Bauchflossen sowie die Afterflosse des Rotauges sind gelblich bis rötlich gefärbt
  • die Rücken und Schwanzflosse ist grau
  • je nach Gewässer und Nahrungsangebot können Körperform und Färbung stark differieren
  • Flossenformel: D III/9-11, A III/9-11, P I/15, V II/8
  • Schlundzähne: 5(6)-5(6)
  • Schuppenformel: mLR 40-45 (SL vollständig)
Rotauge (Rutilus rutilus)

Rotauge (Flossenstudie)

Unterschiede zwischen dem Rotauge (Rutilus rutilus) und der Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)

Das Rotauge wird häufig mit der Rotfeder verwechselt, da sich diese beiden Arten sehr ähneln.

Durch folgende Merkmale können diese beiden Arten recht einfach unterschieden werden:

Flossen

Beim Rotauge befinden sich die Rücken- und Bauchflossen direkt untereinander (auf gleicher Höhe).

Bei der Rotfeder sitzt die Rückenflosse etwas hinter den Bauchflossen.

Fischmaul

Rotfeder (Scardinius erythrophthalmus)

Rotfeder (Flossenstudie)

Das Maul Des Rotauges ist endständig, während das Maul der Rotfeder oberständig ist.

Augen, Bauchkante, Anzahl der Schuppen auf der Seitenlinie

Die Augen des Rotauges sind leuchtend rot, die Augen der Rotfeder hingegen orange oder goldgelb.

Auch ist die Bauchkante des Rotauges zwischen den Bauch- und Analflossen gerundet, während die Bauchkante der Rotfeder kielförmig (gekielt) ist. Das Rotauge besitzt entlang der Seitenlinie 39-48 Schuppen, während die Rotfeder 40-42 Schuppen besitzt.

Vermischung (Hybridisierung ) der Arten

Speziell in Baggerseen, jedoch auch in Flüssen entstehen oftmals Kreuzungen (Hybriden) dieser beiden Arten. Auch Kreuzungen mit dem Aland oder der Brasse sind möglich. Diese Kreuzungen können manchmal nur noch durch eine Analyse ihrer DNA bestimmt werden.

Weitere Verwechslungsarten

Auch der Aland sieht dem Rotauge (Rutilus rutilus) sehr ähnlich. Dieser besitzt jedoch im Gegensatz zum Rotauge kleinere Schuppen (55-60 entlang der Seitenlinie) und seine Augen sind gelb umrandet.


Größe

Das Rotauge (Rutilus rutilus) kann eine Länge von bis zu 50 cm erreichen. Die Durchschnittsgröße liegt jedoch bei 15 bis 30 cm. Das Rotauge kann bis zu 2,6 kg schwer werden, das durchschnittliche Gewicht liegt bei ca. 200 gr.


Maximales Alter

Das Rotauge (Rutilus rutilus) erreicht eine maximale Lebenserwartung von ca. 14 Jahren.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Seitenlinie des Rotauges

Seitenlinie des Rotauges

Das Rotauge (Rutilus rutilus) lebt als anspruchsloser Schwarmfisch im Süßwasser aller Gewässertypen, ist aber auch im Brackwasser und in der Nord- und Ostsee zu finden.

Das Rotauge (Rutilus rutilus) bewohnt - als eine äußerst anpassungsfähige (euryöke) Fischart - nahezu alle Arten von Gewässern: Seen bis über 1.000 m Höhe, stehende und fließende Gewässer sowie das Brackwasser von Nord- und Ostsee. Lediglich Gewässer mit stärkerer Strömung (Forellenregion) und Hochgebirgsseen werden gemieden.

Das Rotauge kommt von Sibirien bis zu den Pyrenäen vor. Es fehlt südlich der Alpen, in West-Schweden, in Norwegen nördlich des Mjösen und in Irland. Das Rotauge ist die häufigste heimische Fischart. Rotaugen sind Schwarmfische, die sich bevorzugt in flachen, ruhigen Uferbereichen mit dichter Unterwasservegetation aufhalten.

Das Rotauge ist ein Schwarmfisch. Im Frühjahr und in den Sommermonaten hält es sich im Mittelwasser sowie in flachen Uferbereichen mit reichlich Pflanzenbewuchs auf. Im Winter zieht es sich in tiefere Regionen und in Häfen zurück.


Fortpflanzung

Rotauge

Rotauge

Die Laichzeit des Rotauges liegt in den Monaten April und Mai bei einer Wassertemperatur von mindestens 10° C. Teilweise werden auch kurze Wanderungen flussauf zu den Laichplätzen, flachen und krautreichen Uferbereichen, unternommen.

Hier werden unter heftigen Paarungsspielen die geblichen ca. 1 bis 1,5 mm großen, klebrigen Eier (25.000 bis 1000.000 Eier je kg Gewicht) an Pflanzenstengeln, Wurzeln oder Steinen abgelegt. Die Larven des Rotauges schlüpfen nach 5- 10 Tagen.

Das Rotauge ist ein sehr fruchtbarer Fisch, er kann ein Gewässer in kurzer Zeit regelrecht “überrennen”. In regulierten Gewässern sind die Fische imstande, in freien strömenden Gewässerabschnitten zu laichen.

Rotaugen (Rutilus rutilus) werden mit 2 bis 3 Jahren bereits geschlechtsreif. Zur Laichzeit bekommt das Rotauge einen körnigen Laichausschlag. Rotaugen wachsen langsam, Fische von 20 cm sind bereits ca. 10 Jahre alt.


Nahrung

Rotaugen (Rutilus rutilus) fressen vorwiegend Zooplankton und Kleintiere (Würmer, Krebse, Muscheln, Schnecken, Insektenlarven, Flohkrebse) aber auch Wasserpflanzen (z.B. Wasserpest, Wasserlinsen, Tausendblatt usw.).


Bedeutung als Speisefisch

Omega 3 Fettsäuren

Das Rotauge ist ein beliebter Speisefisch. Er liefert unserem Körper wichtige Nährstoffe wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtige Mineralstoffe und Omega 3 Fettsäuren.

Weitere Informationen über die Nährwerte dieses Fisches wie z.B. Kilokalorien, Kilojoule, Eiweiß (Protein), Jod, Kochsalz, Fette, Purin, Omega-3-Fettsäuren (EPA+DHA), Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine findet Ihr hier:

[weitere Informationen anzeigen]

Rotaugen-Rezept:


Krankheiten

Weitere Infos über Krankheiten dieser Fische findet ihr in der Gattungsbeschreibung "Rutilus".


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundangel, Posenfischen, Stippfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Grund-/Feederrute (feine Spitze), Matchrute, Stipprute

Rolle

Stationärrolle

Hauptschnur

0,14 - 0,18 monofil

Vorfach, Montage

0,12

Haken, System

12 (max.), 14, 16, 18

Köder

Maden, Rotwurm-Maden-Mix, Mais, Teig (immer anfüttern!)

Fangzeit

beste Fangzeit ist der Sommer und der Herbst

zusätzliche Tipps

leichte Ruten und Posen, das Rotauge beißt vorsichtig


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