Fischlexikon: Flunder (Platichthys flesus)


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Salzwasserfische"

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Name:
Flunder
Ordnung:
(deutsch)
Carangiformes
Familie:
(deutsch)
Schollen
Gattung:
Platichthys
Gattung+Art:
Platichthys flesus
gesamt:
2894 Fischarten

Übersicht

Flunder (Platichthys flesus) - Autor:Hans Hillewaert - Lizenz:CC BY-SA 4.0

Flunder (Platichthys flesus)

Die Flunder (Platichthys flesus) wird maximal ca. 60 cm lang und knapp 3 kg schwer. Die Durchschnittsgröße der Flunder beträgt ungefähr 30-40 cm, das durchschnittliche Gewicht ca. 300-400 Gramm.

Die Flunder wird in Deutschland auch "Sandbutt" oder auch nur "Butt" genannt, auf Englisch heißt sie "European flounder".

Das Verbreitungsgebiet der Flunder ist der Ostatlantik: dort kommt sie in Küstengewässern und im Brackwasser (Flussmündungen) Westeuropas und vom Weißen Meer bis zum Mittelmeer und Schwarzen Meer vor.

Im Gegensatz zu den Butten (Bothidae) ist bei den Schollen (Pleuronectidae), zu denen die Flunder gehört, die rechte Körperseite zur "Oberseite" geworden.

Flundern sind gesellig lebende Grundfische, die die Flachwasserbereiche der Gezeitenzone sowie die Küstenbereiche bis zu 25 m Tiefe besiedeln. Die jungen Flundern wandern häufig sehr weit flussaufwärts. Flundern besiedeln am liebsten Sand-, Schlick- oder Mischgrund. Tags steht die Flunder bevorzugt im Schlamm von Flussmündungen oder Küstengewässern, mit Beginn der Dunkelheit wird sie aktiv, nähert sich dem Ufer und sucht Nahrung am von den Gezeiten aufgewirbelten Grund.


Bedeutung als Speisefisch

Die Flunder (Platichthys flesus) ist ein beliebter Speisefisch. Ihr weißes Fleisch ist fest und reich an Proteinen. Die Flunder muss vor der Zubereitung nicht gehäutet werden. Man kann Flundern braten, grillen, kochen oder auch räuchern. Serviert wird die Flunder mit der hellen Seite (Blindseite) nach oben.


Merkmale

Flunder (Platichthys flesus) - Autor:Hans Hillewaert - Lizenz:CC BY-SA 4.0

Flunder (Blindseite)

Die wichtigsten Merkmale der Flunder:

  • die Flunder ist ein extrem seitlich abgeflachter Fisch, dessen rechte (bei 1/3 der Flundern die linke) Seite zur funktionellen Oberseite geworden ist
  • der Körper der Flunder ist extrem hochrückig, fast scheibenförmig
  • die Flunder besitzt einen kleinen, asymmetrisch geformten Kopf mit einer kurzen Mundspalte, die nicht bis unter das Auge reicht
  • beide Augen der Flunder sind auf die rechte (seltener die linke) Körperseite gewandert, die dadurch zur funktionellen Oberseite wird
  • die Schuppen der Flunder sind relativ klein, rau und "knotig". Sie ziehen sich entlang der Rückenflosse und Afterflosse
  • die Seitenlinie der Flunder ist vollständig ausgebildet. Entlang der Seitenlinie ziehen sich knöcherne Höcker
  • die Rückenflosse der Flunder ist extrem lang: sie reicht vom Auge bis zum Schwanzstiel. Sie ist ungeteilt und besitzt keine Stachelstrahlen
  • die Bauchflossen der Flunder sind relativ klein und brustständig
  • die Afterflosse ist sehr lang (von Brustflossenhöhe bis zum Schwanzstiel)
  • die Färbung der Flunder kann dem Untergrund angepasst werden. Sie ist auf der "Augenseite" meist grünlich bis rotbraun gefärbt und mit großen, dunklen oder gelblichen Flecken versehen. Die "Blindseite" der Flunder ist schmutzig-weiß gefärbt
  • Flossenformel: D (insgesamt) 0/53-62, A 0/37-46

Verwechslungsarten: Die Arktische Flunder (Pleuronectes glacialis) besitzt keine warzigen Schuppen auf der Augenseite und nur 10-14 Kiemenreusendornen. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal zur Scholle ist, das sie sich beim Streichen mit den Fingern sehr rau anfühlt.


Größe

Die durchschnittliche Größe der Flunder (Platichthys flesus) beträgt 30-40 cm, max. bis 60 cm. Das Gewicht kann bis zu 3 kg betragen.


Maximales Alter

Die Flunder (Platichthys flesus) wird maximal ca. 12-15 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die Flunder bewohnt die Küstengewässer des Eismeeres, der Nord- und Ostsee, des Atlantiks, des Mittelmeeres und des Schwarzen Meeres. Außerdem kommt sie im Brackwassergebiet der großen Flussmündungen vor (Kaulbarsch-Flunderregion). 1979 wurde die Flunder auch im Aralsee (in Zentralasien) angesiedelt.

Der sehr küstennah lebende Plattfisch wagt sich weit in die ausgesüßten Wasserbereiche vor, so dass er sich gerne in Flussmündungen, Buchten, Fjorden und vor allem in der Ostsee aufhält. Flundern vertragen auch reines Süßwasser.


Fortpflanzung

Flunder (Platichthys flesus) - Autor:Ecomare/Oscar Bos - Lizenz:CC BY-SA 4.0

Flunder (Platichthys flesus)

Die Laichzeit der Flunder (Platichthys flesus) liegt bei den Populationen der südlichen und südöstlichen Nordsee im Frühjahr (Februar bis Mai), im nördlichen Norwegen und der Halbinsel Kola (zwischen der Barentssee und dem Weißen Meer) von Ende März bis Juni.

Die im Süßwasser lebenden Flundern wandern dann ins Meer zurück.

Die Flunder laicht in Wassertiefen um die 50 m. Die Anzahl der Eier beträgt ca. 400.000 - 2.000.000 mit einem Durchmesser von ca. 1 mm. Die Eier schweben frei im Wasser, dazu benötigen sie allerdings einen Salzgehalt von mindestens 10 o/oo, sonst sinken sie zu Boden und sterben ab.

Die jungen Flundern wandern dann in flachere Bereiche und ernähren sich dort von pflanzlichem und tierischem Plankton. Mit einer Körpergröße von ca. 1,5 bis 3,0 cm erfolgt die “Verwandlung” der Flunder zum Plattfisch.

Bei einer Körperlänge von ca. 1 cm beginnt ein Auge auf die andere Kopfseite zu wandern und die Flundern nehmen ihr Bodenleben auf. Im Gegensatz zu anderen Arten der Schollenfamilie ist die "Rechtsseitigkeit" bei Flundern nicht streng ausgeprägt - lokal kommen bis zu 30% "linksseitige" Flundern vor.

Viele der jungen Flundern wandern ins Süßwasser, wo sie bis zu 4 Jahre leben. Sie sind vorwiegend nachtaktiv, gesellig, und ernähren sich von Bodenlebenden Wirbellosen, hauptsächlich von Mollusken.

Nach Eintritt der Geschlechtsreife wandern die Flundern ins Meer ab. Nach dem ersten Ablaichen wandern die Flundern anscheinend nicht mehr in die Flüsse zurück.


Nahrung

Die Flunder (Platichthys flesus) ernährt sich im Süßwasser von Mückenlarven und Bachflohkrebsen, im Meer von Borstenwürmern, Muscheln, Garnelen und kleinen Fischen.


Nährwerte dieses Fisches

Omega 3 Fettsäuren

Dieser Fisch ist ein beliebter Speisefisch. Er liefert unserem Körper wichtige Nährstoffe wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtige Mineralstoffe und Omega 3 Fettsäuren.

Weitere Informationen über die Nährwerte dieses Fisches wie z.B. Kilokalorien, Kilojoule, Eiweiß (Protein), Jod, Kochsalz, Fette, Purin, Omega-3-Fettsäuren (EPA+DHA), Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine findet Ihr hier:

[weitere Informationen anzeigen]


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Brandungsangeln, Angeln aus dem Boot
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

Brandungsrute (bis ca. 200 gr WG), Pilkrute oder Spinnrute (3 m Länge, ca. 100 gr WG)

Rolle

robuste Multirolle oder Stationärrolle (salzwasserfeste Rollen!)

Hauptschnur

0,35-0,45 monofile Schnur (monofile Schnur sollte man beim Brandungsangeln bevorzugen). Es gibt auch spezielle Brandungsschnüre (Keulenschnüre).

Vorfach, Montage

0,70 monofile Schnur, ca. 1,20 m lang. Mundschnüre (Seitenarme): bei wenig Wasserbewegung ca. 70 cm Länge, bei starkem Wellengang ca. 10-20 cm Länge. Schnurstärke der Mundschnüre: 0,30-0,40.
Empfohlen: Brandungsvorfach mit Halteclips für die Mundschnüre

Haken, System

beim Bootsangeln 1/0-3/0 (langschenklige Haken verwenden), beim Brandungsangeln spezielle Brandungshaken.

Köder

Naturköder: Wattwürmer, Seeringelwürmer. Wichtig: nicht zu große Würmer verwenden, da das Maul der Flunder nicht sehr groß ist. Ersatzweise sind auch schmale Fischfetzen (Hering, Makrele), Garnelen oder Sandaale möglich. Hinter den Köder sollte man noch einen kleinen roten oder silbernen Locklöffel oder einige Perlen schalten.
Kunstköder: Wenn man vom Boot aus den Köder langsam über den Grund zupft, empfehlen sich aromatisierte Kunstköder. Auch Buttlöffel, Pilker, Finesse-Rigs (Dropshot-Rig, Carolina-Rig, Wacky-Rig).

Fangzeit

Die beste Fangzeit ist von Mitte Juni bis Ende September. Auch im Oktober und November sind noch gute Fänge möglich. In den Wintermonaten zieht sich die Flunder in tiefere Bereiche zurück und ist dann nur noch vom Boot aus zu erreichen. Beste Zeit ist bei auslaufendem Wasser (Flut). Achtung: Schonzeiten beachten!

zusätzliche Tipps

Die bevorzugte Wassertiefe beim Angeln ist bis ca. 30 m. Flundern bevorzugen weiche Untergründe (Sand, Schlamm, Schlick). In den Sommermonaten ziehen Flundern sogar ins Brack- und Süßwasser. Im Winter ziehen sie sich ins Salzwasser zurück.


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