Fischlexikon: Europäischer Hausen (Huso huso)


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Süßwasserfische"

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Name:
Europäischer Hausen
Ordnung:
(deutsch)
Störartige
Familie:
(deutsch)
Störe
Gattung:
Huso
Gattung+Art:
Huso huso
gesamt:
2891 Fischarten

Übersicht

Der Europäische Hausen (Huso Huso), auch Beluga oder Belugastör genannt, ist im Kaspischen Meer, dem Asowschen Meer (Nebenmeer des Schwarzen Meeres) und dem Schwarzen Meer und den damit verbundenen Flüssen verbreitet. Der Europäische Hausen kann eine Länge von 800 cm und ein Gewicht von über 2.000 kg erreichen.

Europäischer Hausen (Huso Huso)

Europäischer Hausen oder Belugastör

Der Europäische Hausen ist damit der größte Süßwasserfisch und einer der größten Fische, die im Meer vorkommen.

Er wird in der "Roten Liste International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN)" als "vom Aussterben bedrohte Art" gelistet.

Durch die starke Überfischung und Flussverbauungen des Europäischen Hausen existieren kaum noch geschlechtsreife Tiere.

Um die Bestände des Europäische Hausen wieder aufzubauen, wurden im Kaspischen Meer zwischen 1975 und 2004 ca. 40 - 90 Millionen Fingerlinge (aller dort vorkommenden Störarten) ausgewildert, was jedoch nicht die gewünschten Erfolge brachte. Der Europäische Hausen liefert mit seinen Eiern den wertvollsten und teuersten Kaviar. Um diese bedrohte Art zu schützen, sollte auf alle Produkte, die vom Europäischen Hausen stammen, verzichtet werden. Der Internationaler Handel mit dem Europäischen Hausen ist stark beschränkt.


Merkmale

Europäischer Hausen (Huso Huso)

Europäischer Hausen (Kopfunterseite)

Die wichtigsten Merkmale des Europäischen Hausen:

  • der Europäischen Hausen besitzt eine äußerst kräftige, massive und spindelförmige Körperform
  • seine Körperhöhe beträgt ungefähr 10-22% seiner Gesamtlänge
  • die Körperfärbung des Europäischen Hausen ist am Rücken und den Körperflanken schwärzlich, aschgrau oder dunkel-bläulich
  • seine Bauchseite ist schmutzig-weißlich
  • sein Rostrum (Schnauze) ist kurz. Es ist vorne leicht nach oben gerichtet und läuft konisch zu
  • mit zunehmendem Alter des Fisches nimmt die relative Länge der Schnauze (zum Körper) ab
  • auf der Schnauze des Europäischen Hausen sitzen Sinnesorgane (Elektrorezeptoren), mit denen selbst schwache elektrische Felder und feine Temperaturunterschiede wahrgenommen und somit Beutetiere geortet werden können
  • die breite und vorstülpbare Maulspalte ist sichelförmig geformt und reicht bis zum Rand des Kopfes
  • vor dem ausstülpbaren Maul des Europäischen Hausen befinden sich 4 seitlich abgeflachte und gezähnte Barteln, welche zurückgelegt bis zum Maul reichen
  • der Rücken, die Körperflanken und die Bauchseite dieses Störs sind mit 5 Längsreihen aus Knochenschildern bedeckt: auf dem Rücken eine Reihe mit 10-17, auf den Körperseiten jeweils 1 Reihe mit 28-58 Knochenschildern und auf der Bauchseite (jeweils außen) zwei Reihen mit 8-12 Knochenplatten. Durch diese 5 Längsreihen erscheint der Querschnitt des Körpers fünfeckig
  • diese Knochenschilder besitzen eine rhombische Form und sind mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
  • auf der Rückenreihe befinden sich zwischen der Rücken- und Schwanzflosse keine Knochenplatten
  • mit zunehmendem Alter der Fische werden die seitlichen und unteren (Bauchseite) Knochenplatten allmählich in die Haut eingebettet. Bei juvenilen Exemplaren des Europäischen Hausen sind diese Knochenplatten gut sichtbar und laufen nach hinten spitz zu
  • die Knochenplatten dieses Störs sind in der Regel heller abgesetzt
  • Flossenformel: D 0/62-73, A 0/28-41

Verwechslungsarten: Von den im gleichen Gebiet vorkommenden Stören der Gattung Acipenser ist der Europäische Hausen leicht anhand der abgeflachten und gesägten bzw. gefransten Bartfäden und der Form und Größe der Mundspalte zu unterscheiden. Außerdem ist seine Körperform massiver und etwas gedrungener.


Größe

Der Europäische Hausen (Huso Huso) oder Beluga wird maximal 800 cm lang. Seine durchschnittliche Größe beträgt ungefähr 214 cm. Das max. veröffentlichte Gewicht beträgt 3.200 kg (fischbase.org).


Maximales Alter

Der Europäische Hausen kann über 100 Jahre alt werden.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Lebensraum des Europäischen Hausen ist das Kaspische Meer, das Asowsche Meer (Nebenmeer des Schwarzen Meeres) und das Schwarze Meer und die damit verbundenen Flüsse. In der Vergangenheit war der Europäische Hausen auch in der Adria (auch im Fluss Po) und wahrscheinlich auch im Mittelmeer verbreitet.

Dieser Stör ist ein anadromer Wanderfisch. Im Kaspischen Meer legt er bei seinen Wanderungen große Strecken zurück: so lebt er in den Wintermonaten in Tiefen unter 30 m (bis über 150 m), im Frühjahr jedoch in flacheren Bereichen zwischen 20-30 m.

Im Sommer lebt er hauptsächlich in der süd-östlichen Region, im Herbst zieht er in südliche Bereiche.

Je nach Verbreitung unterscheidet man unterschiedliche Populationen, die wissenschaftlich jedoch keine Unterarten darstellen. Insbesondere die Form und die Länge des Rostrums (Schnauze) unterscheiden sich bei den einzelnen Populationen.

Junge Europäische Hausen verbringen die ersten Jahre ihres Lebens im Süßwasser und wandern dann ins Meer ab. Nach dem Erreichen der Geschlechtsreife wandern die Fische zum Laichen erneut zurück ins Süßwasser.


Fortpflanzung

Europäischer Hausen (Huso Huso)

Europäischer Hausen oder Belugastör

Die Geschlechtsreife des Europäischen Hausen tritt beim Männchen mit einer Körperlänge von ca. 180-200 cm und einem Alter von ca. 10-16 Jahren ein, bei den Weibchen erst bei einem Alter von 14-20 Jahren.

Der Europäische Hausen oder Beluga laicht in Abständen von 2-4 Jahren (nicht jedes Jahr).

Die Laichwanderungen beginnen in der Regel im Herbst (September bis November), in seltenen Fällen im Frühjahr von Februar bis April. Die Fische wandern in dieser Zeit bodennah flussaufwärts zu ihren Laichplätzen.

Fische, die bereits im Herbst ihre Laichwanderung begonnen haben, warten nun in tieferen Flussbereichen auf das Frühjahr.

Zwischen April und Juni beginnt der eigentliche Laichvorgang. Auslöser für das Ablaichen sind Hochwasserereignisse über einen längeren Zeitraum. Das Ablaichen der 4-8 Millionen Eier erfolgt über schottrigen bis steinigen Untergründen in 3-20 m Wassertiefe, Wassertemperaturen von ca. 9-17 °C und einer Fließgeschwindigkeit des Wassers von 1-2 m/s.

Die Eier der Störe besitzen eine dunkle Pigmentierung und einen großen Dottersack. Sie besitzen viele Spalten in der Eihülle, durch die die männlichen Spermien in die Eizelle (Chorion) eindringen können.

Bei einer Wassertemperatur von ca. 12-14 °C schlüpfen die Fischlarven nach ca. 8-9 Tagen. Beim Schlupf haben die Embryonen eine Länge von 11-14 mm. Nach dem Schlupf treiben die Fischlarven flussabwärts.

Die erste Woche ernähren sich die Jungfische von Ihrem großen Dottervorrat. Danach jagen sie kleine Fischlarven und ernähren sich später von kleinen Wirbellosen (im Süßwasser).


Nahrung

Der Europäische Hausen oder Beluga ernährt sich fast ausschließlich piscivor (Fischfresser). Juvenile Fische beginnen bereits mit einer Körperlänge von 3-4 cm, Fische zu fressen.

Im Schwarzen Meer sind Sardellen (Engraulis encrasicolus) der wichtigste Beutefisch, im Kaspischen Meer sind es Finten und Grundeln (Gobiidae). Auch Wittlinge und Plattfische gehören zu den bevorzugten Beutefischen.

Zur Nahrung gehören jedoch auch Krebstiere und Mollusken. Durch sein großes Maul ist der Europäische Hausen sogar in der Lage, Robben und große Wasservögel zu fressen.


Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)

Rolle

Stationärrolle oder Multirolle

Hauptschnur

0,30-0,35 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,20-0,25 monofile Schnur

Haken, System

4-er - 6-er

Köder

Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen) oder ganze Köderfische

Fangzeit

Störe dürfen in der Regel nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden. In den meisten Binnengewässern in Deutschland sind Störe ganzjährig geschützt.

zusätzliche Tipps

die Köder sollten dem Europäischen Hausen stets am Grund angeboten werden


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