Fischlexikon: Seeteufel, Lotte (Lophius piscatorius)


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Name:
Seeteufel
Ordnung:
(deutsch)
Armflosser
Familie:
(deutsch)
Seeteufel
Gattung:
Lophius
Gattung+Art:
Lophius piscatorius
gesamt:
2888 Fischarten

Übersicht

Seeteufel (Lophius piscatorius)

Seeteufels mit "Lockangel" (Illicium)

Der Seeteufel (Lophius piscatorius) ist ein Meeresfisch, der eine maximale Länge von ca. 200 cm und ein Gewicht von 50-60.400 kg erreichen kann.

Der Seeteufel lebt im Nordostatlantik in Wassertiefen von ca. 20 bis 1.000 m.

Manchmal wird der Seeteufel auch "Anglerfisch" genannt, da der 1. Strahl seiner ersten Rückenflosse an der Spitze ein Hautläppchen (Lockangel) trägt, das zu einem angelähnlichen Organ umgebildet ist.

Damit lockt er seine Beute in sein riesiges, weit geöffnetes Maul und saugt sie ein.

Andere Namen für den Seeteufel sind Mönchsfisch, Lotte oder Baudroie. Im Englischen heißt er "Angler", "Anglerfish" oder "Monkfish". Der Seeteufel ist ein Fisch aus der Ordnung der Armflosser (Lophiiformes).


Merkmale

Seeteufel (Lophius piscatorius)

Kopf des Seeteufels mit "Lockangel" (Illicium)

Die wichtigsten Merkmale des Seeteufels:

  • der Vorderkörper ist breit und stark abgeflacht. Der gesamte Körper ist schuppenlos und verjüngt sich zum Schwanz hin
  • der sehr große und abgeflachte Kopf macht die Hälfte der Körperlänge aus
  • das riesige Maul des Seeteufels ist mit mehreren Reihen spitzer, kräftiger und nach hinten gerichteter Zähne besetzt
  • der Unterkiefer sowie die Kopf- und Körperseiten des Seeteufels sind mit kleinen Hautfetzen bedeckt
  • die Augen befinden sich auf der Oberseite des Kopfes
  • die Oberseite des Kopfes ist mit zahlreichen kräftigen Knochenstacheln bewehrt
  • die Färbung des Rückens und der Körperoberseite ist braun, die Unterseite weißlich
  • das Bauchfell des Seeteufels ist in der Bauchhöhle hell gefärbt (im Gegensatz zum Schwarzen Seeteufel, dessen Bauchfell schwarz ist)
  • der ganze Körper ist mit dunklen, unregelmäßig geformten Flecken bedeckt
  • der 1. Strahl der ersten Rückenflosse sitzt direkt über dem Maul und trägt an seiner Spitze ein Hautläppchen (Lockangel), das zu einem angelähnlichen Organ umgewandelt ist. Dieses bewegt er vor seinem Maul hin und her, um Druckwellen zu erzeugen, die bei anderen Fischen den Eindruck von kleinen Beutetieren erwecken
  • die 2. Rückenflosse besitzt 11-12 Flossenstrahlen
  • der schuppenlose Körper ist mit einer weichen Haut überzogen
  • Flossenformel: D VIII/11-12, A 0/9-10
  • Wirbel: 26-31

Verwechslungsarten: Er sieht dem Schwarzen Seeteufel sehr ähnlich, dieser hat jedoch ein schwarzes Bauchfell. Im Gegensatz zum Schwarzen Seeteufel besitzt der Seeteufel (Lophius piscatorius) 11-12 Flossenstrahlen in der zweiten Rückenflosse.


Größe

Der Seeteufel (Lophius piscatorius) wird bis zu 200 cm lang und 50-60 kg schwer. Im Durchschnitt wird der Seeteufel knapp 100 cm lang und wiegt etwa 10 kg.


Maximales Alter

Der Seeteufel (Lophius piscatorius) wird maximal 10 bis 15 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Seeteufel (Lophius piscatorius)

frisch gefangener Seeteufel

Der Lebensraum des Seeteufels ist der Nordatlantik, die Nordsee, das Mittelmeer und das Schwarze Meer - man findet den Seeteufel von der Küste bis in 1.000 m Tiefe (75°N - 30°N, 28°W - 46°O).

Während der Laichzeit im Frühjahr können Seeteufel auch in Tiefen von bis zu 1.800 Metern abtauchen. In der Regel liegen Seeteufel am Boden, bis zur Hälfte in das Sediment eingegraben und lauern dort auf Beute.

Der Seeteufel ist perfekt an das Leben am Boden angepasst. Die vielen kleinen Hautanhängsel an den Körperseiten und die farbliche Anpassung an den Untergrund lassen ihn wie einen mit Algen bewachsenen Stein aussehen.

Der Seeteufel lockt seine Beute mit dem ersten Strahl der ersten Rückenflosse an, der zu einer Angel mit Scheinköder umgebildet ist und wie ein zappelnder Wurm oder ein kleines Fähnchen bewegt wird. Sobald die Beute nahe genug am Maul ist, reißt er es plötzlich auf und saugt sie ein.


Fortpflanzung

Die Geschlechtsreife erreicht der Seeteufel (Lophius piscatorius) mit etwa 6 Jahren und einer Länge von 40 cm (Männchen) bzw. 70 cm (Weibchen). In unseren Breiten laicht der Seeteufel zwischen April und Juni hauptsächlich in den Gewässern nördlich, westlich und südlich der Britischen Inseln und Irlands in Tiefen von gut 400 m.

Dort laichen die Weibchen etwa eine Million Eier ab, die zunächst in ein acht bis zehn Meter langes und 15 bis 45 Zentimeter breites violettes Schleimband (Laichband) eingebettet sind. Diese Laichballen treiben während der Entwicklung frei im Wasser, werden durch den Wellengang in Bruchstücke zerteilt und mit der Strömung weit abgetrieben.

Die bizarr aussehenden Larven des Seeteufels leben bis zu einer Länge von 6-8 cm pelagisch und gehen dann im flacheren Wasser zum Bodenleben über. Mit zunehmendem Alter wandern sie in größere Tiefen ab.


Nahrung

Die Hauptnahrung des Seeteufels (Lophius piscatorius) sind Meeraale (Conger conger), Knurrhähne, Rochen und andere bodennah lebende Fische.

Beim Fang benutzt er seinen 1. Rückenflossenstrahl als "Angel", mit der er seine Beute anlockt.

Ist die Beute nahe genug, reißt der Seeteufel sein riesiges Maul auf und saugt die Beute ein.

Ein Seeteufel kann Fische fressen, die fast so groß sind wie er selbst.

Aber auch andere Tiere sind vor dem Seeteufel nicht sicher, selbst Tauchvögel wurden schon in seinem Magen gefunden.


Bedeutung als Speisefisch

Der Seeteufel ist ein vorzüglicher, aber relativ teurer Speisefisch. Sein Fleisch ist mager, fest und sehr aromatisch.

Das Hauptfanggebiet für Deutschland ist der Nordostatlantik. Der Seeteufel ist bis auf die Wirbelsäule grätenlos.

Frischen Seeteufel erkennt man daran, dass er nicht "riecht". Nach dem Kauf sollte er möglichst schnell zubereitet werden, da sein Fleisch sehr schnell verdirbt.

Seeteufel auf dem Fischmarkt (Norwegen)

Seeteufel auf dem Fischmarkt (Norwegen)

Vor dem Garen muss der Seeteufel zunächst filetiert werden:

  • zuerst muss die Rückenflosse mit einer Schere abgeschnitten werden
  • dann werden die 7 Hautschichten des Seeteufels entfernt
  • nun wird die Bauchflosse abgetrennt
  • um die Filets zu erhalten, muss zuerst die dunkle Haut über der Mittelgräte entfernt werden. Nun mit dem Messer an beiden Seiten der Mittelgräte entlang schneiden, um die Filets links und rechts der Mittelgräte zu erhalten
  • entfernen Sie nun die auf den Filets verbliebenen dunklen Hautreste und Blutgerinnsel, bis nur noch weißes Fleisch übrig bleibt

Das Fleisch des Seeteufels kann geschmort, gegrillt, gebraten, gedünstet oder im Sud pochiert werden. Das Fleisch eignet sich hervorragend zum Grillen, da es nicht so leicht zerfällt.

Der Seeteufel versorgt unseren Körper mit wichtigen Nährstoffen wie z.B. Vitamin A, B2, B6, B12, Jod, wichtigen Mineralstoffen und Omega-3-Fettsäuren. Weitere Informationen zu den Nährwerten dieses Fisches gibt es [hier].

Leckeres Seeteufel-Rezept:


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Meeresfischen:

  • Fadenwürmer
    Zu den häufigsten Parasiten dieser Fische gehört der Heringswurm (Phocanema decipiens) in seinem Fleisch [weiterlesen...]
  • Bandwürmer
    Bandwürmer befallen meist den Darm der Fische. Sie können aber auch andere Stellen befallen. [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankungen
    Pilzerkrankungen (Mykosen) treten immer als Sekundärinfektionen auf. Die Pilze befallen also das zuvor durch Verletzungen oder andere Krankheiten geschädigte Hautgewebe [weiterlesen...]

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

Der Seeteufel (Lophius piscatorius) wird industriell gefangen, meist mit Schleppnetzen oder Langleinen. Beim Bootsangeln mit der Handangel werden Seeteufel meist zufällig als Beifang beim Pilken oder Naturköderangeln gefangen.

Ein gezieltes Angeln auf diese Tiefseefische ist kaum möglich, da Seeteufel Lauerjäger sind und nicht aktiv jagen. Man muss dem Seeteufel die Beute schon direkt vor das Maul halten, damit er zuschnappt. Daher bleibt der Fang mit der Handangel ein Glücksspiel.


Literaturhinweis
  1. Wikipedia
  2. FishBase (englisch)
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