Fischlexikon: Ziege, Sichling (Pelecus cultratus)


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Süßwasserfische"

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Ziege, Sichling (P.  cultratus)
 weitere Arten dieser Fisch-Familie 
Name:
Ziege
Ordnung:
(deutsch)
Karpfenartige
Familie:
(deutsch)
Weißfische
Gattung:
Pelecus
Gattung+Art:
Pelecus cultratus
gesamt:
2894 Fischarten

Übersicht

Die Ziege (Pelecus cultratus), auch Sichling genannt, ist ein Süß- und Brackwasserfisch, der eine max. Länge von ca. 60 cm und ein max. Gewicht von 2.000 gr erreichen kann. Durch ihr grätenreiches und sehr weiches Fleisch wird die Ziege als Speisefisch wenig geschätzt. Die englische Bezeichnung der Ziege lautet "Ziege" oder "Sichel".

Die Ziege ist in Eurasien verbreitet: Schwarzes Meer, Kaspisches Meer und das Aralsee-Becken. Das Ostsee-Becken von der Weichsel bis zum Newa-Entwässerungssystem, Südschweden und Finnland, der Ladogasee und der Onegasee (Russland). Es existieren auch vereinzelte Vorkommen an der Ostsee westlich der Weichsel und an der finnischen Küste.


Merkmale

die wichtigsten Merkmale der Ziege:

  • die Ziege bzw. der Sichling besitzt einen seitlich stark abgeflachten Körper mit fast gerader Rücken- und sichelförmig gebogener, kielartiger und scharfer Bauchlinie
  • der Rücken ist dunkel mit Grün- und Blautönen, die Flanken stark silberglänzend
  • ihr Bauch der Ziege ist weißlich, die Bauch- und Afterflossen rötlich, die anderen Flossen sind gelbgrau
  • der Kopf ist sehr klein mit sehr großen Augen
  • die oberständige Mundspalte der Ziege ist groß und steil nach oben gerichtet
  • sie besitzt sehr kleine Schuppen
  • die Seitenlinie ist vorne stark durchgebogen, hinter der Mitte mehrfach gewellt
  • die Rückenflosse ist klein und weit nach hinten verlagert
  • die Brustflossen der Ziege sind sehr groß und "flügelartig" ausgezogen
  • die Bauchflossen sind klein, die Afterflosse lang
  • Flossenformel: D III/8, A III/17-20, P I/15, V II/9-10, C 0/19
  • Schuppenformel: 90-115 SL
  • Schlundzähne: 2.5-5.2

Größe

Die Ziege (Pelecus cultratus) wird maximal ca. 60 cm lang, ihre durchschnittliche Länge beträgt ca. 25 cm. Das maximal publizierte Gewicht einer Ziege beträgt 2 kg.


Maximales Alter

Die Ziege (Pelecus cultratus) wird maximal ca. 11 Jahre alt.


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Die Ziege (Pelecus cultratus) ist in Eurasien verbreitet: Schwarzes Meer, Kaspisches Meer und das Aralsee-Becken. Das Ostsee-Becken von der Weichsel bis zum Newa-Entwässerungssystem, Südschweden und Finnland, der Ladogasee und der Onegasee (Russland). Es existieren auch vereinzelte Vorkommen an der Ostsee westlich der Weichsel und an der finnischen Küste. Die Ziege lebt tagsüber in tieferen Wasserschichten und steigt erst nachts an die Wasseroberfläche auf. Die bevorzugt Wassertemperaturen zwischen 10 °C und 20 °C.

Die Ziege ist ein ungewöhnlich aussehender Karpfenfisch, der in Europa keine nahen Verwandten besitzt. Er gehört wohl zur Gruppe der "Kielkarpfen", die mit vielen Arten in Ost- und Südasien verbreitet sind.


Fortpflanzung

Die Ziege (Pelecus cultratus) erreicht ihre Geschlechtsreife mit 3-4 Jahren. Laichzeit sind die Sommermonate Mai-Juli. In dieser Zeit ziehen die Ziegen in weiter flussaufwärts gelegene Bereiche, Populationen, die im Mündungsbereich (Brackwasser) der Flüsse leben, ziehen in die Unterläufe der Flüsse und Seebewohner wandern Richtung Ufer.

Die Weibchen legen, je nach Größe, zwischen 30.000 bis 100.000 Eier im freien Wasser ab. Die Eier treiben als Plankton in der Strömung und entwickeln sich in 2-3 Tagen.

Die flussaufwärts gerichteten Laichwanderungen der Ziege sollen verhindern, dass der Laich ins Meer getrieben wird, bevor die Fischlarven schwimmfähig sind.


Nahrung

Die Ziege (Pelecus cultratus) ernährt sich hauptsächlich von Anflugnahrung, planktonischen Kleinkrebsen, Insekten und deren Larven, Fischbrut.


Krankheiten

häufige Krankheiten bei Weißfischen (Leuciscidae):

  • Blumenkohlkrankheit
    Diese Erkrankung tritt beim Aal sowie bei der Ukelei (Laube) auf. Das äußere Erscheinungsmerkmal sind blumenkohlartige Epithelwucherungen an dem Ober- und Unterkiefer [weiterlesen...]
  • Beulen- oder Knotenkrankheit
    Zuerst bilden sich in der Muskulatur härtere Beulen, die mit der Zeit weicher werden und dann nach außen wie ein Geschwür aufbrechen [weiterlesen...]
  • Fleckenseuche
    Die erkrankten Fische weisen in der Haut fleckenartige (runde, ovale oder längliche) Rötungen bzw. weißgraue Nekrosen auf. Später lösen sich an diesen Stellen die Schuppen ab [weiterlesen...]
  • Infektiöse Bauchwassersucht
    Der Bauch der erkrankten Fische ist bei der Infektiösen Bauchwassersucht extrem angeschwollen, die Fische sondern einen hellen, schleimigen Kot ab, der Afterausgang ist entzündet [weiterlesen...]
  • Kiemennekrose (KN)
    An den Kiemen zeigen sich Schwellung, Schleimvermehrung, Erweiterung der Kapillaren und schließlich Blutungen [weiterlesen...]
  • Pilzerkrankung (Mykose)
    Eine Pilzerkrankung (Mykose) oder Pilzinfektion tritt stets als Sekundärinfektion auf. Pilzerkrankungen nennt man auch "Fischschimmel" oder "Wasserschimmel" [weiterlesen...]
  • Rotfleckenkrankheit (PFRD)
    Erkrankte Jungfische werden lethargisch, schwimmen nah der Wasseroberfläche oder sinken zum Gewässergrund. Auffallend ist das Zittern des kompletten Körpers der Jungfische [weiterlesen...]
  • Samtkrankheit
    Bei einem starken Befall erscheint die Haut "samtartig", daher der Name "Samtkrankheit". Die Färbung dieses samtartigen Belages ist meistens golden-gelblich. Die Kiemen der befallenen Fische sind außerdem stark verschleimt [weiterlesen...]
  • Schwimmblasenentzündung (SBE)
    Erste Anzeichen für eine Schwimmblasenentzündung sind eine Verdickung sowie eine deutlich gelbliche bis braune Trübung der Schwimmblasenwand im hinteren Bereich der Verbindungsstelle von vorderer und hinterer Kammer [weiterlesen...]

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