Fischlexikon: Adriatischer Stör, Adriastör (Acipenser naccarii)

Übersicht

Adriatischer Stör (Acipenser naccarii)

Der Adriatische Stör (Acipenser naccarii) oder auch "Adriastör" ist ein Salzwasserfisch, der nur zum Laichen in die Binnengewässer wandert.

Er wird maximal ca. 200 cm lang und bis zu 150 kg schwer.

Der Adriatische Stör lebt endemisch in der Küste der Adria. Zum Laichen wandert er in den Po und dessen Nebenflüsse, die Flüsse Etsch, Brenta (Brandau), Piave (Ploden), Livenza (Livence), Tagliamento, Neretva (Bosnien, Herzegowina und Kroatien), Buna (Adriatisches Meer) und Drin (Albanien). Berichte über ein isoliertes Vorkommen auf der iberischen Halbinsel sind noch unbestätigt.

Durch Gewässerverschmutzung und Gewässerverbauung steigt der Adriatische Stör heute nur noch selten in seine ursprünglichen Laichgewässer auf. Seit Ende 1980 wird in Italien versucht, die Bestände des Adriatischen Störs durch Zuchtprogramme wieder aufzubauen. Teilerfolge wurden damit bereits erzielt. Gemäß der FFH-Richtlinie ist der Adriatische Stör in Europa streng geschützt, in der "Roten Liste der IUCN" gilt der Adriatische Stör in Italien als "stark vom Aussterben bedrohte Art".

In einigen Regionen ist die Fischerei auf den Adriatischen Stör unter Beachtung von Schonzeiten und Mindestmaßen heute noch erlaubt.

Merkmale

Adriatischer Stör (Acipenser naccarii)

wichtige Merkmale des Adriatischen Störs:

• der Adriatische Stör besitzt einen langgestreckten und spindelförmigen Körperbau mit einer kurzen, breiten und oben abgerundeten Schnauze
• die Färbung der Rückenseite variiert beim Adriatischen Stör von gräulich-bräunlich bis fast schwärzlich
• die Bauchseite des Adriatischen Störs ist gelblich bis weißlich-beige gefärbt
• sein Körper ist mit 5 Längsreihen von Knochenschilden bedeckt: entlang des Rückens verläuft eine Reihe mit 10-21 Rückenschildern, auf jeder Körperseite entlang der Seitenlinie 1 Reihe mit 30-45 Seitenschildern und auf der Bauchseite jeweils 1 Reihe an der linken und rechten Bauchkante mit jeweils 8-12 Bauchschildern
• diese Knochenschilder des Adriatischen Störs haben eine rhombische Form und sind mit einer glänzenden Schicht aus Ganoin (Schmelz) überzogen (Ganoidschuppen oder Schmelzschuppen)
• diese Knochenschilder sind bedeutend heller gefärbt als der restliche Körper und heben sich daher kontrastreich von diesem ab
• an seiner kurzen, breiten und oben abgerundeten Schnauze befinden sich 4 Bartfäden (Barteln), die näher an der Schnauzenspitze sitzen als am Maul

Größe

Die maximale Länge des Adriatischen Störs (Acipenser naccarii) beträgt ca. 200 cm, sein maximales Gewicht beträgt ca. 150 kg.

Maximales Alter

Der Adriatische Stör (Acipenser naccarii) kann maximal ca. 50 Jahre alt werden.

Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Der Adriatische Stör (Acipenser naccarii) lebt endemisch in der Küste der Adria. Zum Laichen wandert er in den Po und dessen Nebenflüsse, die Flüsse Etsch, Brenta (Brandau), Piave (Ploden), Livenza (Livence), Tagliamento, Neretva (Bosnien, Herzegowina und Kroatien), Buna (Adriatisches Meer) und Drin (Albanien).

Im Staudamm Isola Serafini (im Po-Fluss) entwickelte sich eine Population des Adriatischen Störs, welche ausschließlich im Süßwasser lebt.

Fortpflanzung

Adriatischer Stör (Acipenser naccarii)

Der Adriatische Stör (Acipenser naccarii) erreicht seine Geschlechtsreife mit einem Alter von 6 bis 8 Jahren (Männchen) bzw. 8 bis 12 Jahren (Weibchen).

In diesem Alter besitzen diese Störe eine Körperlänge von knapp 100 cm und ein Gewicht von ca. 9-11 kg.

Männchen laichen nur alle 1-2 Jahre, Weibchen nur alle 2-4 Jahre. Anfang des Jahres wandert der Adriatische Stör zum Laichen in die Binnenflüsse und bleibt dort bis zum Spätsommer oder bis in den Herbst.

Die eigentliche Laichzeit ist von März bis Mai. Die Weibchen laichen in der Regel die ca. 3 mm großen Eier in beruhigten Zonen in Ufernähe über kiesigen Untergründen ab, in seltenen Fällen auch in Brackwasserbereichen. Bei Wassertemperaturen von ca. 16 °C schlüpfen die ca. 7 mm langen Fischlarven nach ca. 6-7 Tagen und nehmen nach weiteren 10-12 Tagen aktiv Nahrung auf.

Nahrung

Der Adriatische Stör (Acipenser naccarii) ernährt sich in der Regel hauptsächlich von benthischen Wirbellosen, Krebstieren, Mollusken (Weichtieren), selten auch von kleinen Fischen.

Angelmethoden (so fängt man diese Fische..)

empfohlene Angelmethode

Grundfischen
(die nachfolgenden Beschreibungen sind nur Vorschläge - natürlich können auch andere Methoden bzw. Gerätschaften benutzt werden)

Rute

z.B. Karpfenrute (3,60-3,90, Wurfgewicht von 60 - 90 Gramm)

Rolle

Stationärrolle oder Multirolle

Hauptschnur

0,35-0,45 monofile Schnur

Vorfach, Montage

0,30-0,35 monofile Schnur

Haken, System

4-er - 6-er

Köder

Fischfetzen (z.B. Lachsstreifen), ganze Fische, Fisch-Boilies, Krebsfleisch

Fangzeit

Störe dürfen in Deutschland nur in speziellen "Angler-Teichen" gefangen werden.

zusätzliche Tipps

die Köder sollten dem Adriatischen Stör stets am Grund angeboten werden