Fischlexikon: Walhai (Rhincodon typus)


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Name:
Walhai
Ordnung:
(deutsch)
Ammenhaiartige
Familie:
(deutsch)
Walhaie
Gattung:
Rhincodon
Gattung+Art:
Rhincodon typus
gesamt:
2891 Fischarten

Übersicht

Walhai (Rhincodon typus)

Walhai

Der Walhai (Rhincodon typus) ist mit einer Länge bis etwa 12-14 m und einem Gewicht von bis zu 20 Tonnen der größte Fisch der Welt.

Der Walhai ist die einzige Art der Gattung Rhincodon und gehört zur Familie der Walhaie (Rhincodontidae).

Als Nahrungsspezialist (Plankton, kleine Fische und andere Kleinstlebewesen) ist er für den Menschen völlig ungefährlich.

Walhaie sind in fast allen warmen, tropischen und subtropischen Gewässern verbreitet.

Da Walhaie das Wasser bei der Nahrungsaufnahme filtrieren, sind sie einer großen Belastung durch Mikroplastik ausgesetzt. Sie nehmen bei der Nahrungsaufnahme Unmengen von Wasser auf und verschlucken dabei auch jede Menge der synthetischen Partikel.

Gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN ist der Walhai stark gefährdet („Endangered“). Er ist hauptsächlich vom Fischfang, Aquakulturen (Schauaquarien), der Ölförderung und dem Schiffsverkehr bedroht. Auch Menschen, die ihm beim Tauchen zu nahe kommen, sind für ihn eine Bedrohung.


Merkmale

Walhai (Rhincodon typus)

Walhai

wichtige Merkmale des Walhais:

  • der Körperbau des Walhais ist typisch für Ammenhaie: er ist langgestreckt, im vorderen Bereich kräftiger als hinten
  • er besitzt die dickste Haut aller Tiere, die eine Dicke von bis zu 15 cm erreichen kann
  • sein Kopf ist groß, sein endständiges Maul extrem breit (bis 1,5 m). Sein Maul erstreckt sich über die gesamte Breite der Schnauze
  • das Mail ist mit etwa 3.500-3.800 kleinen Zähnen besetzt, die in 300 Reihen angeordnet sind
  • Walhaie besitzen 5 Kiemenspalten
  • die Schnauze des Walhais ist dorsal abgeflacht und endet vorne stumpf
  • der Rücken und die obere Körperhälfte des Walhais sind gräulich-braun bis bläulich gefärbt, die Bauchseite ist weißlich
  • die obere Körperhälfte und die Flossen sind mit hellen Punkten und Streifen bedeckt, die meistens in horizontalen und vertikalen Linien angeordnet sind. Diese Musterung ist bei jedem Walhai anders und daher einzigartig
  • der Walhai besitzt 2 Rückenflossen. Die erste ist deutlich größer als die zweite und beginnt ungefähr auf Höhe der Körpermitte. Die zweite, deutlich kleinere Rückenflosse, sitzt relativ weit hinten am Körper und beginnt vor dem Ansatz der ebenfalls kleinen Afterflosse
  • die Brustflossen sind groß und ausladend
  • der obere Schwanzflossenlobus ist etwa ein Drittel länger als der untere

Größe

Das bisher längste gemessene Exemplar eines Walhais war 13,7 m lang. Es existieren zwar Berichte von Exemplaren mit 20 m Länge, diese sind jedoch unbestätigt. Durchschnittlich werden diese Fische etwa 6-7 m lang. Das maximale Gewicht beträgt etwa 20 Tonnen.


Maximales Alter

Der Walhai (Rhincodon typus) kann bis zu 100 Jahre alt werden..


Lebensweise, Lebensraum, Vorkommen

Walhaie (Rhincodon typus) sind in fast allen warmen, tropischen und subtropischen Gewässern verbreitet, da sie eine Wassertemperatur von 21 bis 25 Grad Celsius bevorzugen.

In diesen Gewässern kommt es saisonal zu einer Planktonblüte oder man kann dort planktonreiches Auftriebswasser beobachten.

Walhaie bleiben nicht an einem Standort sondern wandern von Küste zu Küste und die männlichen Walhaie legen dabei große Strecken zurück als die Weibchen.

Manche Walhaie leben solitär, andere treten in Gruppen von mehreren hundert Individuen auf.

Forschern des Smithsonian Tropical Research Institute gelang es, die Wanderung eines Weibchens über den Pazifik per Satellitentracker mitzuverfolgen. Dieses Weibchen legte auf seiner Wanderung durch den Pazifik 20.142 Kilometer zurück. Dies ist die längste Strecke, die man jemals bei Walhaien festgestellt hat.


Fortpflanzung

Walhai (Rhincodon typus)

Walhai (Frontansicht)

Walhaie werden erst mit 10-30 Jahren geschlechtsreif. Die Fortpflanzungsbiologie der Walhaie ist zwar noch nicht endgültig erforscht, man geht jedoch davon aus, dass sie ovovivipar („Ei-Lebend-Geburt“) sind.

Walhaie gebären lebende Junge, die vorher im Mutterleib ausgebrütet wurden.

1995 wurde ein Weibchen mit 304 teils ausgewachsenen Embryos gefangen, dass tiefere Einblicke in Art und Weise der Paarung, Austragung und Geburt dieser Haie bot.

Dieses Weibchen trug Embryos in allen Stadien der Entwicklung - vom befruchteten Ei bis zu lebendigen Jungfischen in sich.

Weiterhin stellte man durch DNA-Tests fest, dass alle Jungfische von ein und demselben Männchen waren. Walhaie finden sich also nicht, wie bisher angenommen, an Paarungsorten zusammen und lassen sich nicht von mehreren Männchen befruchten.

Mittlerweile wird vermutet, dass es sich bei der Paarung um einen einmaligen Akt mit nur einem Männchen handelt. Das Weibchen speichert dabei das Sperma in ihrem Körper und befruchtet die Eier zu gegebener Zeit.

Wahrscheinlich kann das Weibchen diesen Vorgang über viele Jahre hinweg steuern und gebärt nur dann, wenn die Bedingungen für die Jungtiere wie z.B. das Nahrungsvorkommen und die Wassertemperatur stimmen. Man vermutet, dass die Weibchen im philippinischen Küstengebiet bei Donsol ihre Jungen gebären.

Wo die Jungfische nach der Geburt bis zur Geschlechtsreife leben, lässt sich nur vermuten. Wahrscheinlich leben sie in größeren Wassertiefen unterhalb 300 m, um nicht als Nahrungskonkurrenten für die erwachsenen Tiere aufzutreten.


Nahrung

Zähne des Walhais

Zähne des Walhais

Walhaie (Rhincodon typus) schwimmen bei der Nahrungsaufnehme mit weit aufgesperrtem Maul durchs Wasser.

Bei der Nahrungsaufnahme schwimmt der Walhai mit weit aufgesperrtem Maul durchs Wasser und filtriert mit Hilfe seiner Kiemen etwa 6.000 Liter Wasser pro Stunde nach kleinen Fischen, Tintenfischen, Plankton, Algen, Fischlaich, Krill und sonstigen Kleinstlebewesen.

Dabei fressen Walhaie auch Fische bis zur Größe von Makrelen und kleinen Thunfischen.

Bei der Nahrungsaufnahme stellen sich die Walhaie oft senkrecht ins Wasser, ihr Kopf zeigt dabei in Richtung Wasseroberflache.

Im Gegensatz zum Riesenhai (Cetorhinus maximus), der zu den passiven Filtrierern zählt, saugt der Walhai das Wasser aktiv an.

Manchmal strecken Sie dabei den Kopf aus dem Wasser, bewegen ihn von einer Seite zur anderen und öffnen und schließen dabei das Maul.


Literaturhinweis
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